www.bx4.ch

Norwegen 2018, Log-Übersicht

Logbuch Etappe 16:
von Kristiansund nach Bergen

von Magerøya (Trondheimsleia) nach Bergen 

2018-08-14 - 2018-08-29, 16 Tageseinträge, 328 sm.

Einerseits wenig Wind, andererseits viel Regen mit starkem Wind führte zu Pausentage und viel Motorstunden. Von der schönen Gegend nördlich von Bergen bekamen wir nicht viel mit, alles war in grauen Wolken. Immerhin konnten wir Stattlandet ohne Probleme umrunden und die Städte unterwegs besuchen und anschauen (Molde, Alesund, Maloy, Florö).



Am Stadtquai von Kristiansund sind eigenartige Nutzschiffe vertäut

Magerøya (Trondheimsleia) - Kristiansund, 42 sm.

Wetter: meist sonnig mit Wolken, am Morgen früh kein Wind, später E2-4, am Schluss E1-2.

Wieder einmal in einer Stadt: Kristiansund

Schon vor sieben starteten wir, wir wollten möglichst lange den Ebbstrom in der Trondheimsleia nutzen können. Allerdings hatten wir zu Begin keinen Wind, der Motor musste uns unterstützen. Aber bald hatte es genügend Wind für den Gennaker. Eine sehr lange Strecke konnten wir damit segeln, zwischendurch wurde es auch spannend, denn mit 12kn Wind segelten wir dann schneller als 7 kn. Aber den grössten Teil legten wir mit weniger Geschwindigkeit zurück. Am Schluss wurde es so langsam, dass der Gennaker in sich zusammenfiel. Die letzten zwei Stunden gings nur mit Motor. Immerhin, heute segelten wir mehr als die Hälfte der Seemeilen.
Hier in Kristiansund war es nun sehr viel wärmer und angenehmer als bei der Nordreise, insbesondere hatte es auch andere Blumen als Tulpen und Osterglocken, nämlich Begonien und Rosen. Am nächsten Dienstag müssen wir kurz nach Zürich, so organisierten wir die Hin- und Rückreise auf dem Internet im Einkaufszentrum.


Hustadvika, die markierte Route entlang der Insel Sørstoplan, zum Glück hilft da auch der Seekartenplotter zur Orientierung

Kristiansund - Bud, 30 sm.

Wetter: keine Sonne, Regenschauer, NE1-2 .

Windlose Fahrt, spannende Route

Die Wetterprognose hatte für heute mal recht: kein Wind und Regenschauer. Sogar der Starkregen mit den Böen um 16 Uhr wurde richtig vorausgesagt (sollte für 6 Stunden im Voraus ja möglich sein). Auf jeden Fall erreichten wir Bud knapp noch trocken, gerade festgebunden und die Kuchenbude montiert, kamen die Schauerböen von SW und es regnete.
Eigentlich wäre die Strecke, die wir heute motorten, sehr spannend, man muss sauber navigieren und unbedingt auf der richtigen Seite der Pfosten durchfahren: Die Hustadvika ist einerseits eine der gefährlichsten Ecken von Norwegen, weil gleich nebenan das offene Meer und der Untergrund sehr untief ist, d.h. die Wellen brausen ungebremst in die Untiefen und Schären hinein, und andererseits können die Winde auch ungebremst über diese Ecke blasen. Heute war es sehr zahm: keine Wellen (nur ein bisschen alte Dünung) und kein Wind. Diese Strecke unter Segel fahren zu können wäre wunderschön und höchst spannend gewesen. Heute konnten wir gerade etwa 2 Meilen segeln.
Bud ist ein kleines Dorf mit einem sehr gut geschützten Hafen, ehemals wichtigen Fischerhafen und früher ein wichtiger Umschlaghafen zwischen Bergen und Trondheim, im Krieg war das hier für die Deutschen eine strategische Stelle. Heute hat es einige Fischerferienhäuser (Rorbuer) und auch sonst ab und zu Touristen, denn hier beginnt die bekannte Touristenstrasse «Atlanterhavsvegen», die über kunstvolle Brücken die verschiedenen Inseln bis Kristiansund verbindet.


Schmucke Häuser auf Bjørnsund

Bud - Bjørnsund, 3 sm.

Wetter: windstill und regnerisch mit Aufhellungen.

Schärensiedlung mit Hafen

Erst gegen Mittag hörte es auf zu regnen. Dann machten wir einen Spaziergang durch Bud, besichtigten die deutschen Befestigungsanlagen und gingen ins Internet im Coop. Zwischendurch kam sogar mal die Sonne hervor, so wurde es unter der Kuchenbude doch schön warm.
Am späteren Nachmittag fuhren wir eine halbe Stunde zu Bjørnsund hinüber, einer kleinen Siedlung auf mehreren Schäreninseln, die kreisförmig durch Dämme miteinander verbunden sind. Der Gästesteg befand sich mitten in der Lagune am nördlichen Damm, um aber zum Dorf zu gelangen, mussten wir über mehrere Inseln gehen, ausser auf den Beton-Dämmen (von 1904) war das teilweise wie auf einer weglosen Bergtour. Die Häuser waren herzig, meistens alt und gepflegt, mit liebevollen Verzierungen und mit einem kleinen Blumenbeet davor. Uns schien, dass hier nicht nur Ferienhäuser sind, sondern auch Menschen wohnen und leben, zumindest hatte es mehrere Fischerboote, ein Café und eine Fähre, die mehrmals pro Tag fährt, allerdings keinen Laden. Der Rückweg war dann aber eher beschwerlich, es begann zu regnen, und die Felsen wurden wegen der Flechten und Moose sehr rutschig.


Schönes Segeln im Julsundet vor Molde, zwar hart am Wind, aber eben: trocken und mit Wind und etwas Sonne

Bjørnsund - Molde, 22 sm.

Wetter: bewölkt und S2-4.

Wider Erwarten schönes Am-Wind-Segeln

In der Nacht regnete und windete es heftig, am Morgen hellte es auf und unterwegs hatten wir sogar ein paar Sonnenstrahlen. Wir mussten nach Süden im Julsundet aufkreuzen, mit den drehenden Winden hinter den Inseln war das manchmal eher nervig. Aber immerhin, wir konnten wieder einmal segeln.
Wir hatten wegen dem Aufkreuzen etwas länger, bis wir in Molde ankamen. Und wir sahen die Regenfront schon auf uns zu kommen. Aber im Hafen tröpfelte es ein wenig, dann hatten wir Ruhe vom Regen.
Für die Bergwanderung war uns das Wetter zu unsicher, so begnügten wir uns mit einem längeren Stadtspaziergang und hofften auf besseres Wanderwetter für Morgen. Morgen Abend wird es hier stürmen, am Funk wurden bereits Sturmwarnungen bis Windstärke 9 und grosse Wellenhöhen für morgen angegeben, zuerst im Süden von Norwegen, am Abend und in der folgenden Nacht auch hier, bzw. einige Meilen weiter draussen an der offenen Küste (hier sind wir recht weit im Landesinneren und gut geschützt).


Schwarz-weiss kommt bei Regentagen am Besten zur Geltung: hier in Molde beim Pausieren

Molde - Molde, 0 sm.

Wetter: regnerisch und stürmisch.

Regentag

Am Morgen, als wir wach wurden, hörten wir den Regen aufs Boot prasseln, also konnten wir uns nochmals in der gemütlichen Koje umdrehen. Als dann das Teewasser auf dem Herd sich langsam erwärmte, wurde gerade die Gasflasche leer. Es regnete immer noch, so gab es lauwarmen Tee und kalte Ovo zum Zmorge. Die Gasflasche muss backbord draussen gewechselt werden und es dauert, bis die leere aus der Fixierung genommen, die neue volle vom hintern Platz geholt und die leere hinten fixiert ist und dann die volle wieder angeschlossen ist. Das macht man nicht im Platzregen.
Als der Regen für 2 Stunden Pause machte, spazierten wir durch Molde. Die hübschen Häuser konnten wir anschauen, die Aussicht vom Berg wäre nicht so besonders, weil alles in grauen Wolken gehüllt war. Also begaben wir uns nur zum «Amfi» und schauten uns die verschiedenen Läden dort an. Kaum zurück auf dem Boot, regnete es schon wieder.
Zum Znacht wollten wir eigentlich auswärts gehen, aber weil es wieder so stark regnete, kochten wir selber und blieben auf dem Boot. Tonis Geburtstagsessen musste somit nochmals verschoben werden. Und am Abend regnete es dann ununterbrochen.
Die südgehende und die nordgehende Hurtigrute kamen in der Abenddämmerung gleich nacheinander an die Pier hier in Molde, die Schiffe hielten aber nur kurz, Molde scheint touristisch nicht genügend interessant zu sein. Und nach 22 Uhr kamen dann die Sturmböen, mit bis zu 35 kn von der Seite pfiff der Wind durch unser Rigg und brachte die Regina ganz ordentlich in Schräglage.


Aussicht von Varden oberhalb Molde über den Fjell nach Nordwest bis zum Meer (Insel Gossa)

Molde - Molde, 0 sm.

Wetter: regnerisch, langsam abflauender SW-Sturm.

Regenwanderung zum Varden

Der Morgen war sehr feucht und noch stürmisch, wir waren froh um unseren sicheren Hafenplatz, ausserhalb des Wellenbrechers sausten die Wellen mit Schaumkronen vorbei. Erst gegen 15 Uhr kam zaghaft mal die Sonne raus. Wir zogen unsere Wanderschuhe an und eilten im Schnellschritt den Berg Varden (404 müM) zum Aussichtspunkt hinauf. Aber unterwegs kam dann doch nochmals ein Regengutsch. Immerhin haben wir uns wieder einmal etwas bewegt und hatten eine schöne Aussicht über Molde und den Fjord, in die Berge sahen wir wegen den Regenwolken nicht. Unterwegs kamen wir am Romsdal Folkmuseum vorbei, ein Freilichtmuseum mit vielen uralten Häusern.
Am Abend reichte es uns dann definitiv für einen Auswärts-Znacht.


Der Hafen Brosundet in Ålesund

Molde - Ålesund, 40 sm.

Wetter: viele Regenschauer, Winde von S bis NW mit 3 bis 17 kn.

Lange Regenfahrt

Wir wollten rechtzeitig in Ålesund sein, deshalb fuhren wir auch früh los. Aber das Wetter und die Winde waren deswegen nicht besser. Wir waren den grössten Teil der Strecke mit Motor unterwegs, meistens kam der Wind von SW, und wir mussten nach SW fahren. Und aufkreuzen im Moldefjord mit Gegenstrom, Windabdrift und drehenden Schwachwinden war nicht ergiebig, wir hatten es ausprobiert und dann liessen wir es sein. Im Halbstundentakt kamen Regenschauer über uns, immer verbunden mit drehenden Böen, auch nicht das, was man gerne hat.
In Ålesund liessen wir zuerst den nächsten Platzregen über uns ergehen, diesmal aber festgebunden und in der Kuchenbude. Anschliessend besuchten wir die Tourist-Info und machten einen ersten Spaziergang durch die schöne Stadt. Ålesund ist berühmt für die vielen Häuser im Jugendstil. Da auch zwei Kreuzfahrtschiffe da waren, trafen wir auch auf sehr viele Touristen aus aller Welt in der Stadt. Vor dem nächsten Regen erreichten wir gerade noch unser Boot.
Am Abend spazierten wir durch ein weiteres Quartier mit Jugendstilhäusern, und abschliessend machte Elisabeth noch ein Dessert mit den Him- und Heidelbeeren vom Varden in Molde.


Ålesund - Zürich, 0 sm.

Wetter: .

Besuch in Zürich

Da wir am Mittwoch in Zürich anwesend sein mussten, flogen wir via Oslo nach Zürich. Über dem Kattegat konnten wir unsere Route vom Frühling nachvollziehen und Læsø von oben anschauen.
Aber in Zürich war es für uns eigentlich zu heiss (über 30°C), gestern hatten wir noch die Thermowäsche zum Segeln an.


Zürich - Zürich, sm.

Wetter: .

Besuch in Zürich

Abdankung im Familienkreis.


Zürich - Ålesund, sm.

Wetter: .

Besuch in Zürich

Es war etwas eigenartig, bei Sonne und den 30°C in Zürich den Faserpelz zuoberst im Gepäck zu haben. Aber sehr kalt war es dann in Ålesund auch nicht (über 16°C). Aber wir konnten dann bei dieser Temperatur besser schlafen als zu hause.
Offensichtlich hatte es gestern hier gestürmt und geschüttet. Alles war nass, und unser Windgenerator hatte sich in der Stopp-Leine verfangen und selber abgestellt.


Der Konzertsaal und das Kino von Fosnavåg in schwarz und weiss spiegelnden Fassaden ist zusammengebaut mit dem Hotel Thon, und der Gästesteg steht gerade davor.

Ålesund - Fosnavåg, 29 sm.

Wetter: bedeckt mit Regenschauer, SW2-3, am Abend freundlicher.

Endlich wieder mal segeln statt motoren

In der Hafenbucht in Ålesund war es windstill, und bis am Morgen hatte es geregnet. Aber kaum waren wir ausserhalb der Mole, hatten wir etwas Wind – natürlich Wind aus unserer Fahrtrichtung. Wir kreuzten gegen SW, umfuhren dann die Vogelinsel Runde auf der Nordseite und konnten so anschliessend ohne Wende bis fast in den Hafen von Fosnavåg segeln. Zwischendurch überlegten wir, ob wir den Wind gleich nutzen wollten, um die Halbinsel Stattlandet zu umfahren. Aber das Nachrechnen ergab eine Ankunftszeit auf der anderen Seite gegen 22 Uhr. So konnten wir um 15 Uhr vor dem Thon Hotel am Gästesteg festmachen.
Nach dem Rundgang durch den Ort und dem Einkauf kamen wir gerade rechtzeitig zum Boot zurück, um die Kuchenbude aufzustellen und darunter zu kriechen, dann schüttete es für 10 Minuten ganz fürchterlich, nachher aber hatten wir Ruhe vor dem Regen.
Am Abend mussten wir das Speedometer wieder einmal ausbauen und reinigen (das erste Mal auf dieser Reise), es hatte neben einigen Viechern auch Muscheln drin, die das Rädchen blockierten. So konnten wir heute gar nicht feststellen, wie schnell (oder langsam) wir durchs Wasser gesegelt waren.


Der letzte der vielen Regenbögen, die wir heute sahen, auf der Mole im Hafen von Måløy

Fosnavåg - Måløy, 36 sm.

Wetter: meist bedeckt mit heftigen Regenschauern, am Morgen S2-5, am Nachmittag SW-W1-2, ca. 14°C, nachts ca. 9°C.

Stattlandet mit Regenbögen umrundet

Die Halbinsel Stattlandet ist berüchtigt wegen ihren hohen Wellen und den lokalen Unwettern. Die Norweger planen sogar ein Tunnel für die Schiffe (auch für die Hurtigrute-Schiffe), um die gefährliche Strecke abzukürzen bzw. zu umfahren. Die Wellen entstehen wegen des unregelmässigen Untergrundes und der plötzlichen Untiefe des Meeresbodens (von 300m auf 30m). Nun, diese Strecke haben wir jetzt hinter uns.
Zuerst konnten wir mit Südwind ohne Wende, aber immer hart am Wind, bis kurz vor Statt segeln. Wir wurden mehrfach mit Regengüssen eingedeckt. Aber nach einem besonders heftigen Regenfall drehte der Wind nach West und wurde sehr schwach, d.h. weniger als 4-5 kn. Doch die Wellen und der Gegenstrom waren immer noch da. Ab jetzt mussten wir motoren. Die berüchtigten Wellen bei Statt waren sehr unangenehm, sie kamen aus allen Richtungen und brachten die Regina tüchtig zum Schaukeln – nichts für seekrankempfindliche Personen. Sogar die Fähre, die uns überholte, wiegte sich heftig in den Wellen.
Bis Måløy regnete es immer wieder, zwischendurch hatten wir auch kurz einen Sonnenstrahl. Und die kurzen Sonnenpausen führten fast immer zu einem schönen Regenbogen. So viele Regenbögen wie heute hatten wir schon lange nicht mehr gesehen.
Hier waren einige wenige Gästeboote, alles Norweger, nur zwei Segelboote. Nach einem Regenguss wollten wir das Städtchen etwas erkunden. Allerdings wurden wir mehrmals wegen Regenschauern zum Unterstehen gezwungen. Wir brachen das Sightseeing bald ab (trotz schönem Regenbogen) und verkrochen uns im geheizten Schiff. Nicht mal zum Duschen konnten wir trocken hin und zurück, es regnete immer wieder, eigentlich fast pausenlos.


die Bäche führten eine Unmenge von Wasser in den Sund Frøyasjøen wegen des Regens der letzten Tage

Måløy - Florø, 34 sm.

Wetter: am Morgen ohne Wind, nachher SE bis 25kn, später SW 3-4, stark bewölkt und mehrere Regenschauer, am Abend leicht bewölkt, E2.

Fallböen und Regenschauer

Da der Wind erst am Nachmittag kam und auch die Gezeitenströmung erst um 13 Uhr einsetzte, machten wir einen gemütlichen Morgen und gingen ins Hotel für den Kaffee und das Internet.
Etwas nach 12 Uhr motorten wir gegen den Wind, aber bereits mit dem Strom, durch die engen Sunde südlich von Måløy. Sobald wir den Sund Frøyasjøen erreichten, konnten wir segeln. Zuerst war es anspruchsvoll, weil viele Fallböen vom 800m hohen Hornelen herabbrausten, d.h. Wind über 25 kn und mit starken Drehern. Später wurde der Wind gleichmässiger, wenn auch nicht optimal, denn wir mussten viele Wenden machen, bis wir kurz vor Florø beim schmalen Durchgang die Segel bargen. Wir waren aber fast die einzigen mit Segelboot, die auch segelten, die meisten Segelboote, die ebenfalls nach Süden fuhren, liefen unter Maschine.
Wir kamen natürlich sehr spät an, nach dem Znacht und dem Abwasch war es beinahe dunkel, als wir noch einen Spaziergang durch Florø machten.


Dunkelgrau war die Farbe heute. Gegen Abend, als es aufhörte zu regnen, sahen wir ein anderes Segelschiff (bei Sula, einige Inselchen von Utvær)

Florø - Fedje, 57 sm.

Wetter: viel Regen, keine Sonne, E4-5, später N2-3.

Regenfahrt durch die Inselwelt

Mit unserem Start in Florø begann auch der Regen. Wir waren die ersten und einzigen, die früh ablegten. Aber wir hatten wenigstens Wind, meist Halbwind oder räumlich, am Schluss kam dann der Wind genau von achtern.
Es war alles grau: grauer Himmel, graue Berge und grau das Meer. Und es regnete auch immer wieder. Wegen des Windes segelten wir ausserhalb der Inselgruppe Sula nach Süden. Von der Landschaft und den vielen Inseln war nicht viel zu sehen und es waren auch nur wenige Schiffe unterwegs. Der Fotoapparat kam kaum zum Einsatz, es war zu feucht draussen. Der Ostwind war aber gar nicht so kalt.
Nach 11 Stunden und 57 Seemeilen, davon 54 gesegelt, erreichten wir die Insel Fedje.


Bryggen von der Hansestadt Bergen, die ehemaligen Handels- und Lagerhäuser an der Hafenpier (UNESCO-Weltkulturerbe)

Fedje - Bergen, 35 sm.

Wetter: kein Regen, zwischendurch mal etwas Sonne, W-SW 2-3.

Segeln im Hjeltefjord bis nach Bergen

Der Wind war manchmal etwas schwach und sehr drehend, aber wir kamen segelnd bis nach Bergen. Die Steuermänner der Frachter, die auch im Hjeltefjord verkehrten, werden etwas Stress gehabt haben, als wir so im Zickzack und immer am Wind ausgerichtet nach Süden segelten, das Ausweichen wäre immer etwas schwierig gewesen. Von den drei Möglichkeiten, nach Bergen zu fahren, wählten wir den Fjord aus, der am nächsten zum Meer und zugleich auch der breiteste Fjord war, so hatten wir vielleicht etwas mehr Wind als in einem weiter innen liegenden Sund, und wir hatten auch mehr Platz, um uns nach dem Wind zu richten oder aufzukreuzen.
Peter von der Schweizer Segelyacht Norina, den wir in Fedje trafen (auch mit einer Hallberg-Rassy unterwegs), empfahl uns den Gästehafen Frydenbø Marina westlich der Stadt anstelle des immer überfüllten Hafens Vågen im Zentrum. So steuerten wir diese Marin an. Hier waren wir tatsächlich ganz allein, allerdings ist die Umgebung auch etwas speziell: mitten im Gewerbegebiet mit Fitnesscenter und Brotbäckerei, vis-à-vis liegt der Containerhafen von Bergen und in Sichtweite ist die Autobahnbrücke über den Meeresarm.
Der Fussweg in die Innenstadt führte über diese Brücke und nachher durch das Universitätsviertel über den Hügel. Wir schauten uns die Innenstadt an und besuchten die Touristen-Information. Bergen ist eine richtige Stadt, wie wir es schon lange nicht mehr gesehen haben: Denkmäler und Kunst, hohe aneinandergebaute Gebäude, viele Busse und auch ein Tram, Parke und Alleen, viele einheimische Leute und auch Touristen, Polizisten auf dem Velo, Museen. Auch den Gästehafen Vågen und das dazugehörende Servicezentrum schauten wir an. Es hatte wenige Schiffe hier, wir hätten problemlos einen guten Platz gefunden.
Aber wir wanderten weiter und bestiegen den bekannten Aussichtspunkt Fløyen (320m) auf dem breiten Wanderweg. Es hatte sehr viele Leute unterwegs, vor allem viele junge (sicher Studenten), die in Joggingausrüstung unterwegs waren, aber auch viele in Gruppen, die sich lebhaft miteinander unterhielten (und vergassen, Platz für die Nicht-Schwatzer zu machen). Beim Eindunkeln mussten wir quer durch das Zentrum und über die Brücke zu unserem Hafen zurück gehen.


In den Bryggen-Häusern von Bergen

Bergen - Bergen, 0 sm.

Wetter: Regen, schwacher Wind aus Süd.

Heftige Regengüsse in Bergen

Eigentlich war es eine willkommene Pause hier in Bergen, nach den langen Segeltagen seit Alesund. Allerdings hätte es nicht so intensiv regnen müssen.
Nach dem langen Ausschlafen und dem gemütlichen Morgen auf dem Schiff spazierten wir in die Stadt. Es regnete noch nicht. Aber kaum in der Innenstadt angelangt, regnete es dauernd und heftig bis zum Abend.
Wir besuchten nochmals die Visitor-Info bzw. deren Internet und machten dort den Blog-Update, aber auch die elektronischen Seekarten benötigten ein Update. Anschliessend spazierten wir durch die Häuser der Brygge, dem UNESCO-Weltkulturerbe, und besuchten auch das Bryggemuseum. Aber auch nach dem Museumsbesuch regnete es immer noch stark, so besuchten wir im Zentrum das Einkaufszentrum Galeriet und dort das Kaffee im obersten Stock. Da wir das Duschzeugs mitgenommen hatten, nutzten wir anschliessend die Serviceräume des Bergener Hafens. Aber es regnete immer noch, so gingen wir ins nächste Restaurant und hatten so wieder einmal ein Auswärtsessen. Gegen halb Acht hörte es langsam auf zu regnen und die Wolken wichen zurück, es wurde heller. Und wir konnten trocken zurück zum Schiff auf die andere Stadtseite wandern.


 

Das ist der Text in der Fusszeile.