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Norwegen 2018, Log-Übersicht

Logbuch Etappe 15:
Helgeland und Trondelag von Nord nach Süd

von Anker Bliksvær nach Magerøya (Trondheimsleia) 

2018-07-29 - 2018-08-13, 16 Tageseinträge, 332 sm.

Aus der Gegend von Bodø (Ankerbucht bei Bliksvær) segelten wir weiter nach SW, an Rørvik und Trondheim vorbei Richtung zur Trondheimleia, bis kurz vor Kristiansund. Wir besuchten den Torghatten, den Berg mit Loch, mit dem Velo und eine Fischzucht bei Brønnøysund. Wir hatten viele Wartetage wegen Starkregen und falschem oder keinem Wind.



Wetter in Støtt nach der Sturmwarnung

Anker Bliksvær - Støtt, 26 sm.

Wetter: Sturmwarnung, böiger Wind zwischen 0 und 30 kn aus allen Richtungen, am Morgen sonnig, dann bedeckt und Regentropfen.

Unruhige Ankernacht und Sturmwarnung

Morgens um halb fünf wurden wir aus dem Bett gescheucht: Der Anker rutschte über Steine, das rumpelte ganz heftig, und der Wind orgelte im Rigg. Offensichtlich hielt der Anker 5 m weiter hinten wieder, aber da wir schon hellwach geworden waren, machten wir Zmorgen und fuhren bald los. Denn sehr gemütlich war es hier nicht mehr, der Wind hatte stark zugenommen, die Anzeige stieg bis 30 kn. Und es war auch etwas unheimlich, im Boot hatten wir 22°C, und der Wind war sehr böig.
Nur mit der gerefften Genua fuhren wir weiter, es hatte genug Wind, um auch so mit über 6 kn unterwegs zu sein. Offensichtlich hatten wir hier eine Art Föhn, d.h. ein Fallwind aus den Bergen im Osten, der sehr warm war. Der Wind wurde aber immer schwächer und auch unregelmässiger und wechselte plötzlich die Richtung, und irgendwann standen wir hier mit der Windanzeige 0 kn. So motorten wir zum nächsten Hafen, nach Støtt. Unterwegs hatten wir auch wieder Telefonempfang und konnten kurz den Wetterbericht runterladen. Es gab Sturmwarnung bis 7 bf in dieser Gegend, deshalb auch die starken Winde in der Nacht.
Natürlich gab es genau dann wieder den böigen Wind, als wir die komplizierte Hafenzufahrt entlang der Untiefen machten und anlegten. Aber es hatte genügend Platz für uns. Nach dem Mittagessen machten wir als erstes eine Siesta, anschliessend wanderten wir über die Insel Støtt und besuchten das Bryggerestaurant.
Die Insel Støtt und die umliegenden Schären sind Naturschutzgebiet, es hat einige wenige Häuser, das Bryggerestaurant mit Hotelbetten, 2x pro Tag kommt eine Fähre, es gibt zwei Wanderwege auf die höchsten Punkte der Insel (73m), und eben den Gästehafen mit Infrastruktur.


Blick auf den Gletscher Svartisen

Støtt - Rødøy Klokkergården, 27 sm.

Wetter: schön und heiss, schwache Winde aus NE.

Karibikfeeling, heiss aber schwachwindig

Wir hatten es am Morgen heute nicht so eilig. Der Wind sollte erst gegen Mittag kommen. Und heiss war es schon am Morgen und es sollte noch heisser werden. Das Barometer bewegte sich den ganzen Tag nicht und entsprechend schwach war der Wind, auch wenn wir extra ausserhalb der Inseln fuhren. Wir brauchten für die 27 sm 6 ½ Stunden. Der Gennaker kam mal wieder raus, aber beim schwachen Wind bringt das auch nicht mehr viel. Die Hälfte der Strecke konnte gesegelt werden, für die andere brauchten wir den Motor.
Als wir in Klokkergården auf der Insel Rødøy ankamen, standen schon sehr viele Boote hier, vor allem Motorboote. Es wurde glücklicherweise gerade ein Platz frei, an dem wir festmachen konnten. Es war ein Kommen und Gehen. Im Juni standen im ganzen Hafen nur 3 Boote hier, heute waren an einem Steg 11, teilweise im Päckchen. Die Temperatur war inzwischen auf 27 Grad gestiegen, das Schwimmen brachte für kurze Zeit eine angenehme Erfrischung, das Wasser hatte 18 Grad. Zum Wandern war es uns heute zu heiss.
In der Pantry wurde der Ventilator eingeschaltet, wie in der Karibik. Gegen 22 Uhr, als die Sonne hinter dem Berg verschwand, wurde es etwas angenehmer.


Arctic Circle Monument, wir fahren mit SW-Kurs daran vorbei

Rødøy Klokkergården - Anker Insel Tomma, Tomvika, 36 sm.

Wetter: leicht bewölkt, sehr warm, SE2 – SE6.

Wieder südlich des Polarkreises

Diesmal stimmte die Windprognose – ungefähr. Die prognostizierten 8 kn SE hatten wir auch, manchmal aber auch tüchtig mehr, zwischendurch viel weniger. Fast die ganze Strecke segelten wir hart am Wind nach Süden, zwischendurch reichte es nicht an der Insel vorbei und es benötigte zwei Wenden. Aber die Sunde waren eigentlich angenehm breit und wir hatten Platz.
Nach etwa 2 Stunden segelten wir am Arctic Circle Monument vorbei, das ungefähr die Position des Polarkreises angab. Bei der Insel Tomma fuhren wir aussen durch und hatten so noch recht lange genügend Wind zum Segeln, irgendwann standen wir aber im Windschatten der hohen Berge der Insel. Das war dann die Gelegenheit für Elisabeth, wieder einen Dorsch zu angeln, bevor wir dann unter Motor durch den Schärengarten zum Bootshafen von Tomma fuhren.
Der Steg war bereits voll besetzt mit Motorbooten. Aber der Hafen lag sehr idyllisch in einer weiten flachen Bucht, umrahmt von zwei hohen Bergen, und mit Sicht über die Schären zur Nachbarinsel und zu den «Sieben Schwestern» bei Sandnessjøn. So blieben wir hier, setzten den Anker und schützten uns dann vor der heissen Sonne, die direkt von hinten ins Cockpit brannte. Alles in allem, ein gelungener Segeltag mit Überraschungen.


Die riesigen Regentropfen bilden auf der Wasseroberfläche kleine Vulkane, die gerade explodieren (Gewitter bei Løkta)

Anker Insel Tomma, Tomvika - Sandnessjøen, 19 sm.

Wetter: zuerst NE2-3, warm und schön, dann heftige Gewitter mit tüchtiger Abkühlung, später SW2-3, noch bewölkt und schöner, kühl.

Vier Gewitter abwettern unter Anker

Die Ankernacht war etwas speziell. Einerseits hatte es Wind, der bis 20 kn stark durchs Rigg orgelte, andererseits war es ausserordentlich warm (im Boot über 24°C) und mit zwei Fliegen, die wir einfach nicht erwischten und die uns sehr am Schlafen störten. Nicht so gut ausgeruht fuhren wir um halb neun unter Segel durch die Schären. Aber bald sahen wir den Grund für den prognostizierten Windwechsel von NE auf SW: Gewitterwolken zogen vor uns nach Norden.
Die ersten Böen des Gewitters erwischten uns, als wir gerade die Segel refften. Und wir sahen auch, dass nach diesem Gewitter, das uns nur am Rand erwischte, noch ein grösseres kommen würde, das direkt auf uns zusteuerte. So fuhren wir in eine Bucht ostseitig der Insel Løkta und setzten den Anker. 6 Stunden später fuhren wir weiter, gut ausgeruht und ohne Gewitterschaden, denn der Regen und die Blitze und Donner waren recht gewaltig, die Windböen konnten uns auch nichts anhaben. Vier Gewitter sind über uns durchgezogen, eine richtige Front, und es war nachher 10 Grad kühler.
Wir versuchten den Wind vom letzten Gewitter zu nutzen um weiter zu segeln. Aber wir hatten wohl zu lange gewartet, nach knapp zwei Stunden segeln musste uns der Motor noch für eine Stunde helfen.
Im Stadthafen von Sandnessjøen hatte es noch genügend Platz. Das Städtchen sah immer noch etwas «verschlafen» aus, obwohl wir es diesmal mit Sonne und viel wärmer als im Juni anschauen konnten.


Die letzten beiden Stunden vor Brønnøysund ohne Wind und mit Motor unterwegs, von Süden kommt die Schlechtwetterfront

Sandnessjøen - Brønnøysund, 38 sm.

Wetter: zu Beginn sonnig und NE2-3, später bedeckt und N1-2, am Abend Regen.

Vor dem Gewitter im nächsten Hafen

Obwohl wir früh aufstanden und ablegten, waren andere noch früher als wir. Sobald wie möglich wurde der Gennaker gesetzt und wir segelten südwärts. Bevor wir halsen mussten, frischte der Wind auf 5 bf auf und unter Genua machten wir auch tüchtig Speed. Aber wie immer sind die starken Winde nur lokal und bald wieder vorbei. Genua weg und Gennaker nochmals hoch, bis er von alleine wieder zusammenfiel und die letzten beiden Stunden nur der Motor uns vorwärtsbrachte.
Wir sahen die Schlechtwetterfront immer vor uns. Die Sonne war längst verschwunden als wir Brønnøysund erreichten. Regina am Steg fest, die Wäsche in der Waschmaschine, schnell duschen und hinüber zum «Amfi» zum Kaffee, es blitzte und donnerte und es begann zu regnen.
Vor genau 2 Monaten waren wir hier, bei markant kälteren Temperaturen und ebenfalls Regen. Und es ist genau in der Mitte zwischen Nordkap und Lindesnes.


Im Gästehafen von Brønnøysund nach einem Regenguss kurz vor Sonnenuntergang

Brønnøysund - Brønnøysund, 0 sm.

Wetter: bedeckt, manchmal Regen, schwacher Wind aus SW.

Veloausflug zwischen zwei Regenschauern

Dass es heute keinen Segelwind geben würde, wussten wir, deshalb auch das lange Ausschlafen. Erst am Nachmittag, als das Wetter leicht besser wurde, fuhren wir mit den Velos zum Dörfchen Tofte. Hier gibt es ein Norwegisches Aquakulturcenter (Norsk Havbrukssenter) mit Ausstellung und Führung. Aber natürlich hatten wir die heutigen Führungszeiten verpasst, erst morgen gibt es wieder eine Führung. Aber es hätte hier auch noch einen kleinen Gästesteg.
Am Abend luden wir die Wetterberichte runter. Am Sonntag wird es garstig feucht sein, da wollen wir nicht unterwegs sein. Und morgen Samstag? Vielleicht reicht es am Morgen für eine kleine Wanderung und dann am Nachmittag mit schwachen Westwinden zu einem Gästehafen etwas weiter südlicher.
Nach dem Znacht gab es ein feines Dessert mit süssen norwegischen Erdbeeren.


Ausblick aus dem Loch des Torghatten nach Süden

Brønnøysund - Tofte, 3 sm.

Wetter: bewölkt, schwacher Wind aus S und SW.

Von der Lachsfarm zum Loch im Berg

Weil heute kein richtiger Segelwind kommen sollte, verlegten wir das Boot nur bis zum nächsten Hafen bzw. Steg in Tofte unter Motor. Um 11 Uhr war eine Führung im «Havbrukssenter», wo norwegische Lachse gezüchtet werden. In dieser Zuchtanlage werden neue Technologien getestet und Forschung betrieben. Norwegen exportiert Fisch für über 90 Mrd. Kronen im Jahr. 2/3 davon kommen aus der Zucht.
Der Wildlachs beginnt sein Leben im Süsswasser, der Zuchtlachs ebenfalls, aber in einem Tank in einem Fischbrutbetrieb. 4-6 Wochen, nachdem die Lachse geschlüpft sind, werden sie bereits gefüttert. Nach ca. 1 Jahr sind sie bereit für das Leben im Meer, im Salzwasser. Der Fisch wiegt dann ca. 60-100 g und ist 15 cm gross. Nach weiteren 12-18 Monaten sind die Lachse auf ihr Schlachtgewicht von 4-6 kg herangewachsen. Die norwegische Lachszucht verwendet keine Antibiotika, Hormone oder sonstige Chemie. Die Fische werden regelmässig untersucht und mit einer Unterwasserkamera beobachtet und überwacht, in den Becken hatte es auch «Putzfische», die die Parasiten wegfressen.
Am Nachmittag schwangen wir uns aufs Velo und fuhren zum bekannten Berg Torghatten. Zu Fuss ging es dann hoch und wir schauten durch das bekannte «Loch» aufs Meer auf der anderen Seite hinaus. Wir waren nicht allein. Wir schätzten, dass bei schönem Wetter wie heute ca. 1000 Besucher diesen Berg besuchen (zum Loch steigen, den Gipfel erklimmen oder die Rundtour machen). Beim Abstieg machten wir einen Halt im Heidelbeergebiet und sammelten zwei Dosen Beeren. Anschliessend fuhren wir noch die Rundtour um den Torghatten, allerdings erst auf einem schmalen Bergweg (ein Mountainbike wäre besser geeignet gewesen, wir mussten zwischendurch unsere Bromptons schieben und tragen), später Naturstrasse.
Zurück beim Boot hatte Tonis Velo plötzlich einen platten Reifen. Ein kleiner Draht hatte sich offenbar auf den letzten paar Metern durch den Reifen gebohrt. Wir genossen noch den Abend im Cockpit. Die Sonne verschwand gegen 21.30 Uhr hinter den Wolken und dann hinter dem Hügel. Es war Zeit, uns ins Boot zu verkriechen, weil es draussen doch kühl wurde.


Am kleinen Gästesteg von Tofte lassen wir die Regenschauer vorbeiziehen

Tofte - Tofte, 0 sm.

Wetter: regnerisch mit sonnigen Abschnitten, schwache südwestliche Winde.

Nichtstun-Tag

Der Wind wäre zwar stark genug zum Segeln gewesen, aber genau gegenan. Und zwischen den Inseln hätten wir fast keine Möglichkeiten zum Aufkreuzen gehabt, also wäre nur motoren möglich gewesen. So blieben wir hier und machten mal vorwiegend nichts (ausser Lesen und Fotos sortieren).
Am späteren Nachmittag besuchten wir das Restaurant für einen Kaffee (und für das Internet mit Wetterberichten, Mail, Whatsapp und Tagi und Blog-Update, Hafeninformationen). Und wir lasen auch den spannenden Blog von Yvonne und Andreas, die mit ihrer selbstgebauten Tiny von Basel an die Ostsee fuhren und dort jetzt segeln: https://tiny-sailing.blogspot.com/.


Die holländische «SC Puffin» war unser Regatta-Partner

Tofte - Eidshaug, 40 sm.

Wetter: unterschiedlich bewölkt, SW2 – WSW3.

Segeltag mit Regatta

Das Warten hatte sich offensichtlich gelohnt. Erst nach dem Kaffee tuckerten wir los, an einem ersten Fischerhügel holte sich Elisabeth einen Fisch, und nach gut einer Stunde waren wir aus den Schären raus und der Wind setzte ein. Zwar war der Wind noch sehr sanft, erst später wurde er etwas handfester. Dafür hatten wir einen schönen Blick auf den Torghatten und sein Loch.
Nach etwa 2 Stunden waren wir wieder auf der Hauptroute und sahen Segelschiffe, die unter Motor unterwegs waren. Aber zumindest eines der Schiffe konnten wir offenbar dazu animieren, auch zu segeln, nachdem es uns unter Motor überholt hatte, zumindest als wir mit etwas mehr Wind mit mehr als 5 kn unterwegs waren. Dieses holländische Schiff «SC Puffin» war ein moderner Zweimaster aus Aluminium, 20m lang, zwei Vorstage, und es hatte alle seine 4 Segel gesetzt. Erstaunlicherweise konnten wir sehr gut mithalten, eigentlich waren wir gar etwas schneller. Nach drei Stunden musste man etwas härter an den Wind, und das konnte unsere Regina offenbar besser. Statt zu wenden, schaltete er den Motor ein – wir hatten die Regatta gewonnen.
Da wir so perfekten Segelwind hatten, segelten wir an der vorgesehenen Gästemarina vorbei in Richtung Rorvik im Inselslalom bis zu einem kleinen Hafen in einer von Wald umgebenen Bucht, wo es gerade mal für 2-3 Gästeschiffe Platz hatte. Ein wunderschöner und einsamer Rastplatz für eine Nacht.


Farbenfrohe Häuser auf Abelvær

Eidshaug - Abelvær, 20 sm.

Wetter: meist bedeckt, zwischendurch Sonne, SE/S 2.

Rørvik steuerbord liegen gelassen

Der anfängliche Ostwind drehte über SE immer mehr nach S. So konnten wir zu Beginn noch gut segeln, aber unsere Route drehte auch immer mehr nach S. Bis zur Brücke von Rørvik konnten wir segeln, zweimal mussten wir im engen Sund wenden, damit die Durchfahrt neben den Inseln möglich wurde. Aber dann war definitiv Schluss. Nach einer guten Stunde unter Motor im Nærøy-Sund konnten wir nach Osten abbiegen und wieder etwas segeln, allerdings wurde der Wind immer schwächer und kam hinter den Schären und Inseln aus allen Richtungen.
Abelvær ist eine kleine Siedlung am Ende einer mit einer Strasse verbundenen Inselkette, die weit in die Folda, ein offener Meeresarm der Norwegischen See, reicht. Hier waren wir lange die einzigen Gäste, später kam noch ein Segelboot dazu. Die Siedlung ist sehr weitläufig, es hat eine Fischfabrik, eine Fähre, eine Schule, einen kleinen Hafen mit Tankstelle, aber keinen Laden. Obwohl die Inselkette recht exponiert ist, hat es Wälder auf den Inseln. Aber am meisten Betrieb hat es im Hafen, wenn die Leute nach ihrem Feierabend noch auf eine Fischerrunde gehen.


Hafen Vingsand, besetzt durch Hobby-Hochseefischer

Abelvær - Vingsand, 33 sm.

Wetter: zuerst schön mit E4-5, später bedeckt SE2-3.

Vergebliche Flucht vor dem Gewitter

Schon vorgestern war im Wetterbericht ersichtlich, dass es heute sehr warm werden würde und mit einem heftigen Gewitter tüchtig abkühlen sollte. Um 15 Uhr sollten wir sicher in einem Hafen sein.
So starteten wir heute schon um 7 und nutzten den schönen Ostwind, der sogar etwas stärker als prognostiziert war. Aber irgendwann wurde der Wind immer schwächer, und der Himmel wurde weiss-glasig, und einige graue Wolken zogen auf. Und ausgerechnet bei einer engen Passage hart am Wind drehte der Wind zu unseren Ungunsten und wurde markant stärker. Das Gewitter schien offenbar früher unterwegs zu sein. So fuhren wir mitMotor statt zu kreuzen zum nächsten Hafen und nicht wie vorgesehen weitere 10 Meilen, für die hätte es eigentlich gereicht bis 15 Uhr.
Am Abend mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass es heute kein Gewitter geben würde, die Wolken hatten sich verzogen, die Sonne schien, einzig gut abgekühlt hatte es.
Vingsand besteht aus einigen Rorbuer / Fischerferienhäuschen, wo die Hobby-Hochseefischer Ferien machen. Die Stege im Hafen waren auch verstellt mit den Motorbooten, wir hatten nur gerade einen Gästeplatz. Wahrscheinlich wohnen nur ganz wenige Leute das ganze Jahr hier.


Die Stokksundbrücke per Velo mit Einkaufsgepäck. Unter dieser Brücke fahren die Hurtigrutenschiffe durch

Vingsand - Stokksund Kuringsvågen, 33 sm.

Wetter: SW5 bis SW2, zuerst bedeckt, später sonnig, am Abend Regen.

Am-Wind-Slalom um die Inseln

In der Nacht regnete es, und der Wind wechselte von SE auf SW und war markant stärker. Die Hauptwindrichtung war heute SW, aber um die Inseln konnte der Wind auch mehr als 90 Grad von SW abweichen. Wir waren also den ganzen Tag am Aufkreuzen, zuerst bei sehr starkem Wind bis 20 kn und entsprechender Welle, später bei zu wenig Wind. Auch heute fuhren wir die letzte Stunde unter Motor, nicht wegen eines drohenden Gewitters, sondern mangels Wind.
Bei schönstem Sonnenschein und Wärme machten wir eine Berg- und Tal-Velotour ins nahe Dorf zum Coop, seit 6 Tagen waren wir ohne Laden unterwegs. Zuerst ging es über eine hohe Brücke (hier fahren die Hurtigrutenschiffe durch), nachher nochmals einen Berg hinauf und hinunter, zurück das gleiche nochmals. Aber es tat gut, sich wieder einmal heftig zu bewegen.
Am Abend prasselte dann der Regen auf die Kuchenbude. Es war so laut, dass wir ins Bootsinnere gingen.


Wetterbericht auf dem Handy von www.yr.no zu unserem aktuellen Standort Stokksund

Stokksund Kuringsvågen - Stokksund Kuringsvågen, 0 sm.

Wetter: Regen, nördliche Winde.

Mehr als genug Wasser

Am Morgen um 6 Uhr wurde ein Motorboot aus dem Hafen geschleppt und sie touchierten Regina. Zum Glück nur ganz leicht an unserer Scheuerleiste und es ist nichts passiert. Als ich aus der Kajüte stürzte, waren sie gerade noch sichtbar. Aber am Nachmittag kam eine Frau vom Bootsclub und fragte nach Schäden.
Heute regnete es fast ununterbrochen. Der Entschluss war schnell gefasst: Hafentag, wegen wenig Wind und viel Regen und dann noch in der kommenden Nacht sehr starken Wind (Sturmwarnung auf allen Kanälen, der Kern des Tiefs zieht diese Nacht genau über uns weg). Hier waren wir besser geschützt. So blieben wir fast den ganzen Tag im Boot. Ein kurzer Spaziergang in der Regenpause und schnell eine Dose Heidelbeeren gepflückt (im Laden gibt es spanische Heidelbeeren und hier wachsen sie ein paar Schritte hinter dem gepflegten Segelclubhaus) und schon regnete es wieder. Auch wurde der kleine Heizofen wieder mal hervorgeholt und angestellt. Wir hatten uns ja schon länger wieder einen Tag Pause gewünscht, allerdings nicht unbedingt bei Regen!


Heute gabs kein Bild, deshalb eines von gestern: Blick durch die Windschutzscheibe im Regen im Hafen Stokksund Kuringsvågen

Stokksund Kuringsvågen - Stokksund Kuringsvågen, 0 sm.

Wetter: Regen, westliche Winde.

Sturm in der Nacht, Regen am Tag

Man spürte und hörte den starken Wind in der Nacht, vor allem auch den starken Regen, der aufs Boot prasselte, war recht laut. Im Laufe des Tages gab es Aufhellungen, aber immer wieder kamen Starkwindregengüsse über den Hafen. Erst gegen den Abend sahen wir zwischendurch mal kurz die Sonne.
Eigentlich wollten wir wenigstens am späteren Nachmittag noch eine kleine Etappe machen, aber der starke SW ausserhalb der Inseln (also genau gegenan) und auch die heftigen Regengüsse hielten uns davon ab.
Dafür gibt es wieder ein Fotoalbum mehr, die Etappe Troms und Senja kann jetzt auch angeschaut werden.


Tonis Geburtstagsessen: Rhabarberwähe, daneben 64 Kerzen zum Ausblasen

Stokksund Kuringsvågen - Kongensvoll, 42 sm.

Wetter: stark bewölkt, am Morgen noch Regen, später kleine Regenschauer, SW-W 3-4, manchmal 5.

Kreuzend um die Inseln

Der Wetterbericht am Morgen versprach uns W-, später NW-Winde. Tatsächlich mussten wir gegen den SW-Wind aufkreuzen. Häufig reichte es nur gerade um wenige Meter nicht, um an Untiefen vorbeizukommen. In der Hälfte der Tagesstrecke beschlossen wir, nicht nach Sistranda über den Frohavet aufzukreuzen, sondern zur Trondheimsleia nach Kongensvoll zu segeln, ohne zusätzliche Kreuz mit 6 kn Speed. An dem langen Steg waren wir die einzigen Gäste.
Elisabeth hatte gestern in einem verwilderten und verlassenen Garten Rhabarber gefunden. Der Stock war im Gestrüpp, hatte junge Stängel und noch nicht geblüht. So gab es als Geburtstagsessen für Toni eine frische Rhabarberwähe, und sie buk auch gerade einige Rhabarber- und Heidelbeer-Muffins.


Aussicht vom Magerøyhausen bei der Trondheimsleia über die Fjorde ins Landesinnere

Kongensvoll - Magerøya (Trondheimsleia), 15 sm.

Wetter: am Morgen regnerisch und ohne Wind, am späteren Nachmittag sonnig, NE2-3.

Kurze Motoretappe gegen den Strom

Kein Wind und immer wieder etwas Regen, und den Gezeitenstrom auch gegen uns: kein schöner Tagesbeginn. So fuhren wir auch nur eine kurze Strecke, in der Hoffnung, dass der prognostizierte Wind wenigstens morgen kommt.
Magerøy ist eine kleine sonst unbewohnte Insel mit einem Restaurant (in einem alten Gebäude von 1860) und einem Gästesteg. Tagsüber waren noch einige Motorboote da, am Abend und in der Nacht waren wir allein am Gästesteg. Am späteren Nachmittag machten wir noch einen Spaziergang um die schöne Insel und auf deren höchsten Punkt, den Magerøyhausen (87m hoch) mit schöner Aussicht auf die umliegenden Inseln und die Trondheimsleia, den langen Sund zwischen Trondheim und Kristiansund.
Um etwa 17 Uhr kam dann der Nordwind mit etwa 8 kn, den wir gestern schon erwartet hatten. Jetzt war es aber zu spät, um noch weiterzufahren.


 

Das ist der Text in der Fusszeile.