www.bx4.ch

Norwegen 2018, Log-Übersicht

Logbuch Etappe 17:
Südnorwegen

von Bergen nach Stavern 

2018-08-30 - 2018-09-12, 14 Tageseinträge, 350 sm.

Von Bergen reisten wir über Stavanger und Lindesnes nach Mandal zur Skagerrakküste, der wir bis nach Stavern entlang segelten. Zwischen Stavanger und Mandal hatte es praktisch keinen Wind, nachher dafür um so mehr. In Stavanger besuchten wir den Preikestolen.



Im Gästehafen von Fitjar kurz vor dem Sonnenuntergang

Bergen - Fitjar, 36 sm.

Wetter: leicht bewölkt, am Nachmittag NNW2-3.

Nach dem Regen kommt die Sonne

Sowohl der fehlende Wind als auch der falsche Gezeitenstrom liessen uns ausschlafen und den Tag gemütlich angehen. Erst gegen Mittag sollte es etwas Wind aus N geben, und der Ebbstrom Richtung Süden im Raunefjord begann um etwa halb zwei.
Die ersten anderthalb Stunden musste uns trotzdem der Motor helfen. Nach dem letzten Engpass im Raunefjord setzten wir die Segel und konnten damit bis vor die Stege des Gästehafens Fitjar segeln. Allerdings war der Wind nicht immer konstant und sehr drehend und immer von achtern, d.h. wir mussten vor dem Wind kreuzen bzw. wir segelten später, als der Wind etwas stärker wurde, nur mit Genua.
Wir überlegten lange, ob wir den Wind nutzen und so durch den Langenuen Fjord bis nach Leirvik weitersegeln sollten. Aber zum Glück entschieden wir uns, Fitjar auf der Insel Stord anzulaufen. Denn kaum hier angekommen, liess der Wind nach und es wurde am späteren Abend windstill. Nach Leirvik wären es zwei zusätzliche Stunden gewesen und es wäre dunkel geworden.


In der Inselwelt von Stord

Fitjar - Kopervik, 44 sm.

Wetter: schön, kein Wind, später NW2.

Motorboot-Törn mit Sonne

Vom Wetterbericht her wussten wir, dass es heute sehr wenig oder keinen Wind geben wird, allenfalls am Nachmittag etwas von NW. Aber hierbleiben, bis der angesagte Südwind kommen würde, wollten wir auch nicht.
Immerhin, die Motorbootfahrt durch die Inselwelt von Stord war anregend und schön. Das letzte Mal, als wir hier durchfuhren, hatten wir 7bf von Nord, da hatten wir keine Zeit, die Landschaft anzuschauen. Im Bømlafjorden erwarteten wir dann aber doch etwas Wind zum Segeln, aber erst kurz vor Haugesund hatte es dann mehr als 5 kn von NW, gerade knapp reichend, aber die Wellen waren sehr unangenehm und eigentlich für diese Windstärke viel zu hoch, so wurden wir wieder einmal richtig durchgeschaukelt und kamen doch nicht vorwärts.
Eigentlich hatten wir Haugesund als heutiges Ziel vorgesehen. Aber der Gezeitenstrom im Karmøysund floss am Abend gerade richtig nach Süd, und morgen solls Südwind geben, da müssten wir im engen Sund auch motoren und hätten Gegenstrom. So fuhren wir auf der Wasserstrasse entlang der «Waterfront» und den Gästeplätzen durch Haugesund hindurch und unter Motor noch 9 Meilen weiter. Die Durchfahrt war spannend, hatte es doch hier grosse Schifffahrtsindustrie, Werften, Oelbohrplattformen, aber auch sehr viele moderne Wohnhäuser mit Wohnungen. Diese Wohnhäuser entstanden erst in letzter Zeit, denn die Norweger wohnen sonst lieber in ihrem EFH mit Umschwung. Aber in einer lebendigen Stadt, wo verdichtet auch gewohnt werden soll, braucht es auch Wohnungen. Wir glauben aber, dass es v.a. Eigentumswohnungen sind, Wohnungen zu vermieten sahen wir nie.
Auf der Wasserstrasse Karmøysund gab es regen Verkehr, hier aufzukreuzen wäre recht frech gewesen. Viele Frachter von Süd und von Nord, eine Menge Motorboote (wahrscheinlich die Norweger, die am Freitagabend auf ihre Insel fahren), und ein Kreuzfahrtschiff kam uns ebenfalls entgegen. Überall, wo der Sund etwas breiter wurde, hockten Hobbyfischer in ihrem Boot und die Möwen darum herum.
Kopervik ist die Hauptstadt der Insel Karmøya. Aber die meisten Häuser stehen ausserhalb dieser Stadt, und auch viel Industrie war entlang des Sundes zu sehen (z.B. eine Aluminium-Fabrik direkt am Meer und mit drei Hochspannungsleitungen). Auch der Flughafen von Haugesund befindet sich auf dieser Insel, sie soll die dichtest bewohnte Insel Norwegens sein. Kopervik anzuschauen brauchte nicht viel Zeit. Die Wasserfront beim Hafen war die Hauptstrasse und es hatte einige alte Gebäude, es war eigentlich gar nicht einladend, aber dahinter versteckte sich doch eine kleine schmucke Innenstadt mit Fussgängerzone.


Otto (unser Autopilot) darf vor Stavanger auch mal ran

Kopervik - Tananger, 35 sm.

Wetter: teilw. bewölkt, S4.

Flottes Am-Wind-Segeln

Am Morgen war das Boot klitschnass vom Tau.
Als wir ablegten, waren die Norweger noch nicht unterwegs, ausser einigen Hobby-Fischern. Erst gegen Mittag kamen die Segler und Motorbootfahrer und auch die Frachter, auf die wir achten mussten bei unseren vielen Wenden. Es ging den ganzen Tag hart am Wind, 16x mussten wir wenden. Leider war die Strömung nicht immer mit uns. Aber die Sonne schien und es war nicht kalt und es machte Spass, wieder einmal mit schönem Wind zu segeln.
Wir waren gegen 16 Uhr in Tananger. Ausser einem englischen Katamaran waren keine Gäste mehr im Hafen. Der Spaziergang, um die schicken Villen von Tananger anzuschauen und Gemüse einzukaufen und die Beine zu bewegen, brachte uns tüchtig ins Schaukeln. Ja, an Land schaukelte es (auch bei uns) noch weiter……


Mutprobe auf der Kanzel des Preikestolen

Tananger - Tananger, 0 sm.

Wetter: bewölkt, SE-Winde bis 5.

Wanderung auf den Preikestolen

Für heute war starker SE-Wind angesagt, der für unsere Fahrtrichtung (SE) «nicht geeignet» war. So wollten wir das relativ schöne und warme Wetter nutzen für die Wanderung auf den bekannten Preikestolen, die 600m hohe Felskanzel über dem Lysefjord.
Mit einer komplizierten Reise (2x Bus, dann Fähre, nochmals Bus) gelangten wir in gut 2 Stunden zum Parkplatz und Hotel Fjellstua, von wo dann der Wanderweg zum Gipfel führte. Mit so vielen Leuten hatten wir aber doch nicht gerechnet. Mehrere Busse fuhren Wandersleute hinauf, die 4 Parkflächen waren voll. Der Wanderweg war mehr eine bevölkerte gepflasterte «Strasse» mit grossen Stufen als ein Berg- oder Wanderweg. Und wenn so viele Leute unterwegs sind, gibt es auch alle Arten von Menschen, die auf diesen Gipfel wollten: Sprachen, Nationalitäten, Alter, Geschicklichkeit, Geschwindigkeit, …
Der Tiefblick (600m) von der Kanzel auf den Fjord hinunter war grandios, die Aussicht in die Berge nicht so, denn es hatte viele Wolken, es war ziemlich dunstig und der Wind wehte. Vor 10 Jahren waren wir im Mai hier, und wir waren fast allein und hatten sonniges Wetter bei Windstille.
Wir hatten bald genug von den Leuten, die ihr Selfie an der Kante der Kanzel machen mussten, und spazierten wieder den gleichen Weg hinunter, immer noch kamen laufend neue Leute herauf. Mit dem Bus und der Fähre gelangten wir wieder nach Stavanger und spazierten durch die Innenstadt zum Bus, der uns zurück nach Tananger brachte.


Im abendlichen Egersund mit seinen vielen Holzhäusern

Tananger - Egersund, 46 sm.

Wetter: meist schön, SE3-4, später S1-2.

Jærens-Küste

Mit der frühen Abfahrt konnten wir den anfänglichen SE Wind nutzen und ohne Wende bis zur West-Quadrant-Tonne Jærens-Rev segeln, anfänglich mit Halbwind, später immer härter am Wind, weil der Wind langsam nach S drehte. Die Tonne markiert ein Riff, das man tunlichst aussen umfährt, vor allem wenn es viel Wind und viel Welle hat. Die Wellen hatten wir auch, vom gestrigen Starkwind kam immer noch eine grosse Dünung herein (teilweise über 2m hohe Wellen).
Der Wind wurde immer schwächer und kam von Süd, die Wellen blieben. Beim Leuchtturm Obrestad mussten wir das Segeln aufgeben und unter Motor gegen Süden fahren. Bei der Einfahrt nach Egersund wählten wir den Nordsund, nach einer spektakulären Einfahrt zwischen Steinen und Felswänden und Untiefen führte der Sund wie durch einen stillen Bergsee nach Egersund hinein. Wir fuhren bei grossen Fischverarbeitungsanlagen vorbei und mussten gut auf die Fischerboote aufpassen (die passten nicht auf uns auf!). Mit dieser Fahrt konnten wir die längste Strecke über offenes Meer an der norwegischen Küste hinter uns bringen, leider mit recht viel Motorbootfahrt. Und wir entdeckten bei der Einfahrt in Egersund «Carika», den norwegischen Katamaran, den wir in der Karibik (und vorher in Frankreich) antrafen.
In Egersund waren wir anfänglich die einzigen Gäste am Gästesteg. Als Erstes gingen wir Einkaufen, Später füllte Elisabeth noch eine Waschmaschine im Servicezentrum, und nach dem Znacht machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch das Zentrum von Egersund, ein herzige Städtchen mit vielen alten Holzhäusern, allerdings wurde es nun schnell dunkel und man sah nicht mehr viel, die Läden waren sowieso geschlossen, und auch sonst war alles menschenleer.


Blick über das flache Meer nach Süden in die Wolkenwand über dem Kap Lista

Egersund - Farsund, 42 sm.

Wetter: Windstill, zu Beginn etwas Sonne, später bedeckt und Regen.

Schon wieder Motorbootfahrt

Leider wussten wir es vom Wetterbericht: heute und morgen gibt es keinen Wind, ab übermorgen für drei Tage östliche Starkwinde mit viel Regen. Wenn wir segelbaren Wind für die Umrundung der Kaps Lista und Lindesnes wünschten, müssten wir mindestens 6 Tage warten.
So starteten wir den Motor im Hafen Egersund, gingen noch an die Tankstelle (der Diesel muss noch mindestens bis Helgoland reichen, wenn es so mit dem Windmangel weiter geht), und fuhren dann durch bis Farsund. Elisabeth hatte unterwegs, gerade ausserhalb von Egersund, beim Fischen Erfolg. Zuerst hatten wir noch blauen Himmel und Sonne, je südlicher wir kamen, desto grauer und düsterer wurde es, beim Kap Lista regnete es. Das Meer war flach und glatt, wie wir es schon länger nicht mehr gesehen hatten.
Die lange Motorbootfahrt war langweilig, erst nach dem Kap Lista und in der Nähe von Farsund wurde es etwas spannender. Wir navigierten durch den engen Sund beim Leuchtfeuer Sandöy, wobei es dann ausgerechnet hier sehr diesig wurde und es zu regnen begann. In Farsund an der Gästepier waren wir allein.
Um die Beine wieder etwas zu vertreten, machten wir einen Spaziergang durch Farsund, das wir mittlerweile recht gut kennen von unseren vielen früheren Besuchen und Wartetagen. Für eine Wanderung oder gar Velotour war das Wetter wohl ungeeignet und es auch bereits etwas spät.


Der Leuchtturm von Lindesnes auf seinem hohen Felsen am südlichsten Punkt Norwegens

Farsund - Mandal, 26 sm.

Wetter: kein Wind, zu Beginn etwas Sonne, später bedeckt und am Abend Regen.

Kap Lindesnes umrundet

Um den Starkwind ab Donnerstag zu vermeiden, fuhren wir bereits heute um das Kap Lindesnes bis nach Mandal. Auch wenn wir alles motorten, die Landschaft war markant spannender als gestern. Zuerst fuhren wir hinter den Inseln und Schären zum kleinen Hafen und dem Hobbyfischerzentrum Korshamn und dann direkt weiter ums Kap Lindesnes, die letzte kritische Stelle an der norwegischen Küste. Bei diesen Verhältnissen konnten wir ganz nah am Felsen vorbeifahren. Unterwegs gab es drei erfolglose Stopps zum Fischen (die Makrelen wollten einfach nicht anbeissen).
Von hier ging es wieder hinter Inseln und im geschützten Bereich bis nach Mandal. Der Schutz wäre heute allerdings nicht nötig gewesen, wir hatten heute keinen Wind und keine Wellen. Wir konnten es uns allerdings recht gut vorstellen, wie es morgen hier aussehen wird, wenn über 20 kn Wind und die Wellen aus dem Skagerrak hier anstehen, und erst recht übermorgen bei 35 kn Wind.
Mit dem Kap Lindesnes umrundeten wir den südlichsten Punkt von Norwegen (bzw. vom norwegischen Festland) und den ältesten Leuchtturm (seit 1655 hat es hier ein "Feuer"), von jetzt an geht es ein Weilchen nach Osten oder Nordosten Richtung Schweden und Dänemark. Allerdings erst, wenn die Verhältnisse stimmen, d.h. wir auch segeln können. Wahrscheinlich bleiben wir hier für die nächsten zwei Tage, wir haben genug vom Motoren und vom Hart-am-Wind-Aufkreuzen.
In Mandal kamen wir bereits ziemlich früh an und hatten schön Zeit, gemütlich durch die Gassen zu schlendern und das Zentrum Byen mit der Visitor-Info zu besuchen.


Innenstadt von Mandal, die typischen Holzhäuser, mit Blick auf den Gipfel des Uranienborg

Mandal - Mandal, 0 sm.

Wetter: trüb, am Nachmittag bewölkt, östliche Winde.

Mandal und Tursti

Heute segelten wir nicht weiter, der Wind blies in die falsche Richtung. So war langes Ausschlafen angesagt. Und da wir ein gutes Wifi hatten, surften wir auch ein bisschen in der Welt herum und lasen die Zeitung mal etwas ausführlicher.
Der Nachmittag war etwas schöner. Wir machten einen langen Spaziergang, zuerst auf den Aussichtsgipfel Uranienborg gerade oberhalb der Innenstadt, und nach einem Kaffee-Besuch auf einem Wald- und Felsenweg auf der anderen Seite der Hafenbucht bzw. Flusses. Dieser Wanderweg (auf norwegisch Tursti) war aber noch recht herausfordernd, er wird offensichtlich selten begangen und die Steine waren wegen den nassen Flechten sehr rutschig. Auch mussten wir den Weg mehrmals suchen. Im Wald wuchsen viele verschiedene Pilze, doch als Nichtpilzkenner liessen wir alle stehen. Wir kamen so an einer sehr schönen Kunsteinrichtung vorbei, wo sich kaum ein Tourist zeigt: ein kleines Amphitheater mit Bühne gerade beim Wasser in der winzigen Bucht Ulvsvika.
Jetzt sind wir gespannt, wie es in der Nacht und morgen mit dem Wind und Regen aussehen wird. Beim Kap Lindesnes soll es gemäss aktuellem Wetterbericht 35 kn Ostwind und im Laufe des Tages bis 100mm Regen mit entsprechenden Sturm- und Überschwemmungswarnungen geben.


Heute gab es kein Bild, es war zu nass. Deshalb ein Bild von gestern: Die niederländische «SC Puffin» gibt uns am Gästesteg in Mandal etwas Windschutz

Mandal - Mandal, 0 sm.

Wetter: Regen und stürmische Winde mit Gewitter.

Pause wegen Regen und Sturm

Zwischendurch regnete es so intensiv, dass die Nässe durch die Kuchenbude und sogar durch die Sprayhood durchdrückte.
Neben dem langen Ausschlafen hatten wir Zeit, neue Bilder aufzubereiten und länger als üblich etwas Aufwändigeres zu kochen. Erst gegen den Abend schonte es ein bisschen, und wir nutzten die Stunde für einen Spaziergang durch Mandal, und wir kamen gerade rechtzeitig zurück zum Schiff, als es wieder zu regnen begann.
Beim Leuchtturm Ryvingen, keine 4 Meilen von hier am äusseren Rand der Schären, herrscht immer noch Sturmwarnung, die Winde betragen um die 35 kn, und es regnet immer wieder. Für morgen ist der Wetterbericht nur unwesentlich besser, am Morgen ist es vielleicht trocken. Wir verfolgen die Wetterprognose regelmässig, vielleicht reicht es morgen doch für einen Hafenwechsel.
Neben uns steht auch das über 20m lange niederländische Stahlschiff «SC Puffin». Dessen Vorschiff ragt sicher mehr als 2 m aus dem Wasser, so haben wir – auf der anderen Seite des Steges – einen guten Wind- und Wellenschutz. Die aufmerksame und fleissige Leserin weiss natürlich, dass wir zwischen Brønnøysund und Rørvik mit diesem Schiff eine Regatta hatten und wir dabei gewannen, weil wir den Motor erst viel später benötigten. Aber wir haben uns dann aus den Augen verloren.


Aussicht von der Kronheia über den Hafen von Mandal, links das Kulturzentrum Buen, rechts der Mitte oben unser Steg, vorne die übrigen leeren Gästeplätze, im Hintergrund die Schären Richtung Lindesnes

Mandal - Mandal, 0 sm.

Wetter: regnerisch, am Mittag etwas Sonne, am Abend intensiver Regen.

Immer noch Pause in Mandal

Wir entschieden uns, nochmals hier zu bleiben. Wir konnten dafür einige wenige Stunden mit Sonne geniessen, sonst aber war es immerzu nass, manchmal regnete es sehr heftig. Der Wetterbericht warnte gar vor Überschwemmungen. Der Wind draussen war immer noch auf «Near-Gale»-Intensität, d.h. etwa 7 bft., hier in Mandal war vom Wind nicht viel zu spüren, selten kam mal eine tüchtige Böe bis in den Hafen.
In der sonnigen Regenpause spazierten wir zum Strand und Campingplatz und dann weiter wieder durch die Stadt auf den zweiten Aussichtshügel oberhalb der Altstadt, Kronheia. Am Abend kamen dann noch zwei Segelschiffe in den Hafen, die werden aber wohl kaum ums Lindesnes gefahren sein.


Auf der hinteren Seite dieser Insel hat es keine Skagerrak-Wellen mehr. Das wunderschöne an dieser Küste, man kann fast immer im geschützten Fahrwasser segeln

Mandal - Grimstad, 48 sm.

Wetter: am frühen Morgen Regen N1-2, tagsüber leicht bewölkt und SW5, am Abend Regen mit S5 und mehr.

Starkwindsegeln entlang der Sonnenküste Norwegens

Wir wurden früh geweckt, weil das Segelboot vor uns schon um 6.45 Uhr ablegte (lautes Schwatzen und lärmiger Bugstrahler). So früh wollten wir nicht los, weil wir wussten, dass der Wind noch drehen sollte und wir wollten nicht aufkreuzen.
Als wir dann ablegten, hatte der Wind gedreht und aufgedreht und Regina raste mit Halbwind, Grosssegel und Genua gerefft, mit 7-8 Knoten zur Bucht hinaus. Später kam der Wind mehr von achtern und es ging mit gegen 6 Knoten vorwärts. Die «Bølgehøyde» (Wellenhöhe) war über 2m und wir waren wieder einmal froh um unser Starkwindboot, auch wenn das Geschaukel an den Atlantik erinnerte.
Wir waren überrascht, dass die Sonne sogar schien und wärmte, der Wetterbericht sah nicht so sonnig aus. Es fuhren zwei andere Segelboote mit uns gegen Osten, beide kamen aber von Westen.
Östlich von Kristiansand segelten wir zwischen den Steinen und hinter den kleinen Schären und Inseln durch und dort waren wir geschützt vor den Wellen. Die Blindleia, ein besonders geschütztes Fahrwasser, konnten wir nicht fahren, da es dort eine Brücke mit nur 19m Durchfahrtshöhe hat (wir benötigen 19.20m plus Reserve). Und weil es so gut lief, segelten wir nicht nur bis Lillesand wie geplant, sondern gleich weiter bis Grimstad.
Wir sahen die dunklen Wolken, die uns bald einholen würden und zogen schon mal die regenfesten Segelkleider über. Der Regen und die Böen kamen dann natürlich genau während des Anlegemanövers und es schüttete tüchtig. Schon bald war es aber wieder vorbei. In der Nacht wird es aber mehr Regen und Wind geben. Immerhin, heute segelten wir wieder einmal 47 von den 48 Meilen.
Leider wurde es jetzt schon gegen 20.30 Uhr dunkel. So verzichteten wir heute auf den Spaziergang durch Grimstad.


Vor Arendal beim Torungen Fyr verpasste uns dieser Regenschauer knapp

Grimstad - Arendal, 12 sm.

Wetter: Im Stundentakt Regenschauer, sonst viel Sonne, SW3-5 (Böen 6).

Schärenschutz gegen die Skagerrak-Wellen

Heute wäre die lange Überfahrt nach Dänemark vorgesehen gewesen, im Skagerrak hatte es allerdings bis 30kn SW und bis 3m hohe Wellen, und ebenfalls die heftigen Regenschauer. Dazu hatten wir aber keine Lust.
Wir schauten uns in einem längeren Spaziergang das frühmorgenliche Grimstad an, ein herziges typisches Städtchen der norwegischen Südküste, noch ziemlich ausgestorben. Und nach dem Regenschauer fuhren wir los, gemütlich immer nur mit (gereffter) Genua und dem Wind von achtern. Die zwei folgenden Regenschauer verpassten uns knapp, einer ging übers Land, der andere aufs offene Meer hinaus. Und diesmal hatten wir Glück, wir konnten bei Sonne in Arendal im Gästehafen anlegen und die Kuchenbude aufstellen, etwas später kam dann der Regen.
In Arendal gab es pünktlich jede Stunde einen Regenschauer, einmal verkrochen wir uns beim Spaziergang kurz im «Amfi». Die Stadt ist hübsch und lebt.
Abends kamen noch drei Boote in den Hafen, kurz bevor es ganz dunkel wurde.


Nach dem Sonnenuntergang im Stadthafen von Risør

Arendal - Risør, 24 sm.

Wetter: heftiger Regen bis Mittag, nachher schön und bewölkt, SW4, später SW6 mit Böen 7.

Stürmische Winde im Skagerrak

Die Skagerrak-Querung muss warten, über 30 kn Wind und bis 4m Wellen! Während des Regens am Morgen gingen wir noch schnell einkaufen, gegen 13 Uhr hörte es auf zu regnen, und um 14 Uhr, mit den ersten Sonnenstrahlen und Westwind segelten wir los.
Es hatte genug Wind, um im Sund von Arendal nach Osten segeln zu können, der Wind kam achterlich, mit der gerefften Genua mussten wir zwischendurch mal das Segel shiften. Aber wir kamen gut voran. Ausser 2x für einige wenige Meilen konnten wir immer in den Sunden und Fjorden hinter den Inseln segeln, immer schön nach NE. Wir kamen bei Lingør vorbei, dort trafen wir ein Wikingersegelboot, das beim starken Wind und ohne Wellen im Sund hin und her segelte. Zwischendurch gab es mal eine Böe mit über 30 kn, sonst aber hatten wir meist um die 20 kn, d.h. wir kamen immer mit mehr als 5-6 kn Speed vorwärts. Und das bei Sonne und fast ohne Wellen (zumindest hinter den Inseln). Es war eine schöne Sightseeingfahrt.
In Risør kamen wir nicht so früh an (kein Wunder, wenn man erst am Nachmittag lossegelt). Nach dem Znacht machten wir im Fastdunkeln noch einen kleinen Spaziergang durch die Holzhausstadt.
Für die Skagerrak-Querung fahren wir nun weiter nach NE, um ganz oben möglichst kurz hinüber nach Schweden zu wechseln. Dort werden wir hoffentlich angenehm hinter den Schären nach Süden segeln können, an Göteborg vorbei in das Kattegat und weiter Richtung Kiel. Mindestens die nächsten 7 Tage werden wir weiterhin die Westwindlage haben (stabiles Hoch über Zentraleuropa und fortlaufend neue Tiefs über dem Atlantik und Skandinavien).


Werfthäuser der Fredriksvern Verft von 1765 in Stavern

Risør - Stavern, 37 sm.

Wetter: WSW5-6, meist schön.

Starkwind am Skagerrak-Rand

Die ersten 4 Meilen hinter den Schären von Risør waren angenehm zu segeln. Die nächsten 12 Meilen ging es über das offene Meer, aber der Wind war ablandig, die Wellen noch nicht so hoch. Und die Strecke hinter der langgestreckten Insel Jomfruland wieder ein Genuss, Wind bis 20kn, Sonne, keine Wellen, navigatorisch spannend, Aussicht auf Inseln und Siedlungen und Sommerhäuschen.
Anstrengend war dann die folgende Strecke, von Jomfruland über das offene Meer der Langsundbucht und um den Leuchtturm Tvisteinen herum in die Bucht von Larvik. Hier hatten wir den prognostizierten Wind SW6-7 und die über 3m hohen Wellen.
Mit unser dreifachgerefften Genua sausten wir vor Stavern der Hafeneinfahrt zu und hatten Mühe, so schnell das Segel zu bergen. Aber im Hafen hatten wir einen guten Platz fast ohne Schwell an der Quaimauer.
Nach einer verdienten Pause machten wir noch einen Spaziergang ins Städtchen und schauten bei der alten Werft vom 18. Jhd. vorbei (Fredriksvern Verft).


 

Das ist der Text in der Fusszeile.