www.bx4.ch

Etappenlog Atlantik/Karibik 2016/17

Logbuch Etappe 20:
Karibik 2017, St. Lucia

von auf See nach Rodney Bay Anker 

(27.12.2016 - 02.01.2017), Anzahl Tageseinträge: 7

Mit einem Nachtschlag von Barbados ankerten wir in der Bay von Rodney zum Einklarieren, die folgenden Tage lagen wir in der Marina. Wir konnten - trotz den Feiertagen - die Insel, wenigstens den Nordteil und den Regenwald, etwas kennenlernen. Wir nutzen die Zeit auf St. Lucia auch, um das Boot wieder bereitzustellen.


Auf St. Lucia angekommen ankern wir in der Rodney Bay vor Pigeon Island

auf See - Rodney Bay, Anker, 92 sm.

Wetter: Schön mit Regenguss, E6 .

Nachschlafen und Einklarieren

Vor 8 Uhr erreichten wir die Rodney Bay auf St. Lucia. Nachdem der Anker fest war und wir gefrühstückt hatten schliefen wir nochmals, bis es fast Mittag war.
Wir verlegten Regina etwas näher zur Marina. Nachdem wir mit dem Dinghi in den Hafen getuckert waren, fanden wir das Hafenbüro geschlossen, zwar konnte einklariert werden, allerdings nur gegen Mehrkostenentschädigung wegen Ferienzeit. Hier war immer noch Feiertag. Aber den reservierten Platz im Hafen hatten wir sowieso erst ab Mittwoch. So blieben wir in der Bucht für eine Nacht. Viele andere Segelboote lagen auch hier. Und es hatte fast keinen Schwell, wir freuten uns auf eine ruhige Nacht.


Nach dem Einklarieren übernachteten wir nochmals ankernd in der Bay

Rodney Bay, Anker - Rodney Bay Marina, 1 sm.

Wetter: Schön und heiss 29°C, ohne Regen.

Wieder einmal in einer Marina

Offenbar war der Ankergrund steinig (Korallen), die Kette raffelte immer wieder spür- und hörbar darüber. Der Wind war sehr unterschiedlich, Regina schwojte tüchtig hin und her, und einmal schüttete es in der Nacht, Regina musste also schon mal nicht mehr abgespühlt werden.
Das Dinghi hatten wir schon am Vorabend ausgewassert und wieder auf dem Vordeck festgezurrt. So konnten wir nach dem Frühstück gemütlich zur Marina fahren – weit war es ja nicht mehr – und Regina auf den reservierten Standplatz bugsieren. Diese Marina ist der zentrale Standort des ARC (worldcruising club) für die verschiedenen Routen, so lagen auch Schiffe aus sehr vielen verschiedenen Nationen hier.
Am Nachmittag spazierten wir zuerst mal durch die Anlage der Marina, besuchten den Yachtausrüstungsshop, ein Café und kauften wieder eine lokale SIM-Karte für Daten. Anschliessend «spazierten» wir entlang der Hauptstrasse zum nächsten Städtchen, dort hatte es einen grossen Supermarkt für den Einkauf für die nächsten paar Tage.
Und endlich wieder einmal eine lange wasserreiche Dusche, einen Haar- und Bartschnitt und frische nicht-feuchte Kleider.


Wunderschöne Sichten in Grün auf die Bäume über, neben und unter uns im Regenwald von St. Lucia

Rodney Bay Marina - Rodney Bay Marina, 0 sm.

Wetter: ganzer Tag ohne Regen, aber wie immer um die 30°C.

St. Lucia, Tropenwald aus der Luft

Am Vortag fanden wir noch ein Sightseeing im Regenwald, das wir im Internet reservierten. So mussten wir heute morgen um 9:25 bei der Vorfahrt im Hafen bereitstehen, und wir wurden mit einem Minibus, mit einigen anderen Leuten, nach Babonneau / Chassin zur Anlage der «Rain Forest Adventures» gefahren. Mit dem «Aerial Tram» in open-air-gondolas wurden wir auf den verschiedenen Ebenen des Regenwaldes geführt. Spannend war die oberste Ebene, wo man auf die kleineren Bäume runterschauen und doch das Dach des Waldes bis zum Horizont sehen konnte. Pro Gondel hatten 8 Personen platz, und wir hatten eine Reiseführerin, die in sehr schnellem Amerikanisch-Englisch vieles über den Regenwald und die Insel erzählte. So ganz alles hatten wir nicht mitbekommen, aber die Fahrt durch den Wald war faszinierend genug. Der Regenwald hier ist seit 1916 geschützt und hat so einige schöne Einblicke in eine andere Welt erlaubt.
Für die Jungen gab es hier auch ein Treetop Canopy Adventure mit einer Zip Line, d.h. mit Gstältli und Helm sausten sie auf Drahtseilen quer durch die Baumlandschaft. Da war unsere Tramfahrt etwas beschaulicher und erlaubte es auch zu fotografieren.


Unterwegs zwischen Marina Rodney Bay und der Halbinsel Pigeon (auf dem linken Gipfel steht das ehemalige Fort).

Rodney Bay Marina - Rodney Bay Marina, 0 sm.

Wetter: schön und heiss (29°C).

Wanderung und Stadtbesuch

Heute brachte Toni am frühen Morgen das Stagfock zum Segelmacher, um die Ösen ausbessern / ersetzen zu lassen.
Dann marschierten wir los, um zum Aussichtspunkt Pigeon zu gelangen. Es war inzwischen schon wieder ziemlich heiss geworden. Der Weg führte durch Gros Islet, die zweitgrösste Siedlung von St. Lucia. Die einfachen Häuser sind hier aus Holz, die besseren aus Stein. Hier waren fast nur Holzhäuser vorhanden, oft mit viel Improvisationstalent zusammengebastelt. Es ging an einer Hotelanlage vorbei, die mit einer Mauer und mit Stacheldraht eingezäunt ist. Schliesslich kamen wir zum nordöstlichen Teil der Insel, wo die Wellen des Passatwindes ungebremst auf die Steine und das Land treffen.
Wir bezahlten den Eintritt und stiegen zum Fort hinauf. Die Aussicht auf die Rodney Bay war grossartig. Etwa 50 Segelboote lagen vor Anker. Auch auf dem offenen Meer Richtung Martinique waren viele Segelboote unterwegs.
Nach einem nicht so erfrischenden Bad im Meer, das Wasser war sehr warm, gings wieder zu Fuss zurück zum Hafen.
Am Nachmittag wollten wir mit dem Bus in die Hauptstadt Castries fahren. Als wir zur Strasse kamen, stand der Bus gerade an der Haltestelle. Wir beeilten uns und konnten gerade noch einsteigen (die letzten drei Plätze).
Die Stadt war lärmig und viele Menschen waren unterwegs, vielleicht auch, weil gerade Markt war. Wir sahen Häuser, die nach dem Kolonialstil gebaut waren und eine Kirche, von aussen eher nach Fabrikhalle aussehend. Wir bummelten auch durch die Marktstände und kauften frisches Gemüse. Es waren nur wenige andere Touristen hier.
Schon bald hatten wir das Gefühl, die Stadt gesehen zu haben. Ein Café, das zum Sitzen eingeladen hätte, gab es nicht. So nahmen wir den nächsten Bus (er fährt los, wenn alle Plätze besetzt sind!!), um wieder zurück zur Marina zu fahren.
Zum Znacht waren wir auswärts in einem Restaurant im Marinagelände.


Das reparierte Vorsegel wird wieder aufs Schiff zurückgebracht.

Rodney Bay Marina - Rodney Bay Marina, 0 sm.

Wetter: Warm (28°C), sonnig, am Nachmittag ab und zu Regen.

Abschied, wieder zu zweit

Der Wochenendeinkauf wurde gleich nach dem Frühstück getätigt. Leider war die frische Milch schon ausverkauft. So ist das hier, eben nicht wie daheim!!
Wir hatten, seit wir hier sind, keinen tropischen Regen mehr gehabt, vorher hatte es mindestens 1x täglich geregnet, häufig nachts, das sollte sich heute ändern. Schon am Mittag zogen dichte Wolken auf und dann regnet es immer wieder.
Am Nachmittag verabschiedeten wir Kathrin, sie war jetzt 4 Wochen mit uns unterwegs. Der am Vortag bestellte Taxifahrer wartete schon, überpünktlich. Sie wird morgen Abend wieder in der kalten Schweiz sein. Ab jetzt sind wir wieder zu zweit.
Anschliessend holten wir das Stagfock beim Segelmacher ab. Die Ösen für die Stagreiter wurden alle ersetzt, es sollte jetzt wieder eine Zeit lang jeden Starkwind problemlos aushalten. Dieser Segelmacher scheint mir ein sehr seriöser Typ zu sein und hat das Segel gut angeschaut und auch präventiv einige Ösen, nicht nur die ausgerissenen, ausgewechselt. Den Nachmittag verbrachten wir auf dem Boot, die vorher gekauften Führer von Doyle über die nördlichen Inseln der Karibik lesend. Ja, und auch einige Wartungsarbeiten am Schiff wurden gemacht.
Am Abend besichtigten wir die anderen Boote, die hier im Hafen liegen: noch ein Schweizer, zwei Deutsche, ein Oesterreicher, zwei Belgier, zwei Iren, ein Portugiese, mehrere Skandinavier und sonst Engländer, Amerikaner und Australier.
Mit diesem Blogeintrag wünschen wir allen Leserinnen und Lesern ein gutes erfolgreiches spannendes schönes Neues Jahr (das beginnt hier bei uns 5 Stunden später als in Europa) und weiterhin viel Vergnügen beim Bloglesen.


Regnerisch über den ganzen Tag, aber auf dem Boot ist es gemütlich

Rodney Bay Marina - Rodney Bay Marina, 0 sm.

Wetter: sehr wechselnd von heisser Sonne zu stürmischem Regenguss.

Administration und Wartung

Etwas verspätet (wir sind 5 Stunden nach Europa) haben wir das neue Jahr in Angriff genommen und wurden dabei von einem grossen Feuerwerk in der Bay überrascht. Die laute Musik vom Strand dauerte allerdings bis 3 Uhr.
Am Morgen wurde im Outdoor-Büro der Regina die neue Seite für den Blog 2017 eingerichtet. Und wir haben uns auch entschieden, nicht nach Kanada zu segeln, sondern zuerst die Kleinen Antillen ausführlich zu geniessen (St. Lucia, Martinique, Dominica, Antigua, St. Martin, BVI/Tortola) und anschliessend via den Bermuda-Inseln zu den Azoren und weiter nach Galizien zu segeln. So werden wir wahrscheinlich im Juli wieder in Spanien sein und dann gemütlich zurück nach Holland segeln (Biskaya, Brest, Kanalinseln, Cherbourg, Oostende, Amsterdam).
Wegen des Sonnendachs musste das Outdoor-Büro nie gezügelt werden, aber im Halbstundentakt gab es einen tropischen Regenguss, nachher wieder etwas Sonne. Aber es war merklich kühler als sonst, das fand ich recht angenehm. Auch sonstige Arbeiten am Schiff konnten während den Regenpausen erledigt werden. Aber sonst war in der Marine nichts los, es ist ja Feiertag.


Auf dem Ankerplatz in der Rodney Bay kommt dieser Verkäufer mit seinem Bötchen vorbei und bietet alle Arten von Früchten an

Rodney Bay Marina - Rodney Bay Anker, 1 sm.

Wetter: meist schön, E4, am Abend einige Regenschauer.

Lärmige Ankerbucht

Heute kamen erstaunlich viele Schiffe hinein, die Marina ist nun eigentlich voll. Dabei sind auch die ARC-Schiffe, die Mitte Januar round-the-world starten werden.
Nach dem Bezahlen im Marinebüro mussten wir noch zum Ausklarieren gleich nebenan. Wieder Papierkrieg und Bezahlen von «Ueberstunden», da der Zoll offiziell immer noch Feiertag hat. Heute konnten wir Regina und uns wieder mal etwas bewegen, wenn auch nicht weit, nach einer guten Meile setzten wir den Anker in der Bay etwas weg von der Marina.
Wir hatten aber nicht damit gerechnet, dass heute Abend offenbar immer noch Fiesta ist: sehr laute Musik dröhnte vom Strandhotel über die ganze Bucht, an Schlafen war da lange nicht zu denken.
Mit dem Data-Guthaben auf der einheimischen SIM-Karte konnten wir noch etwas im Internet rumsurfen und uns auch einen Platz in der nächsten Marine in Martinique reservieren. Auch die vorhandenen Informationen über die anschliessende Insel, Dominica, konnten wir schon mal runterladen.
Der Törn morgen dürfte eine schöne Abwechslung werden, endlich wieder einmal segeln.


 


Zu den Etappen der Abschnitte Atlantikküste 2016, Atlantikpassagen 2016, Karibik 2017, Atlantikpassagen 2017, Atlantikküste 2017.

 

Das ist der Text in der Fusszeile.