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Norwegen 2018, Log-Übersicht

Logbuch Etappe 12:
Finnmark und das Nordkapp

von Skjervøy nach Anker Loppa, Meværet 

2018-06-28 - 2018-07-09, 12 Tageseinträge, 307 sm.

Nördlich von Troms ist die nördlichste norwegische Provinz Finnmarken. Besuch von Alta, Hammerfest etc. und eben der Besuch des Nordkapps mit Mitternachtssonne. Anschliessend wieder südlich bis Loppa an der Grenze zu Troms, vorher langer windloser Aufenthalt auf Sørøya.



Bei diesem Wetter an der Grenze zwischen Troms und Finnmark war heute der Solargenerator arbeitslos

Skjervøy - Anker Ytre Lokkarfjorden, 53 sm.

Wetter: 2 Minuten Sonne, sonst grau, manchmal ein Schauer, am Abend Regen, meist W (zwischen 0 und 6).

Zwischenhoch ohne Sonne

Wir waren gerade dabei uns fürs Ablegen vorzubereiten, als der Schlepper kam, der üblicherweise an unserem Platz lag. Er machte an der Mole hinter uns fest und der Kapitän kam vorbei, um mit uns zu plaudern. Sie warteten noch geduldig, bis wir weg waren. Die Norweger sind sehr ruhige, geduldige Menschen. Und bei uns dauerte es noch etwas, weil der Windgenerator wieder in Betrieb genommen werden musste, für den Sturm war er abgestellt worden.
Anfangs hatten wir einen Superwind von 5-6 bf und wir rechneten schon, dass wir es bei diesem Speed von 7 Knoten bis Hammerfest schaffen würden, 70 sm. Aber da hatten wir uns verrechnet. Der Wind stellte schnell wieder ganz ab, die Wellen vom gestrigen Sturm waren aber noch vorhanden, und wir mussten den Motor einschalten. So ging es den ganzen Tag, 5x Motor ein und aus, einreffen, zwischendurch gabs 23 Knoten Wind, dann wieder ausreffen usw. Immerhin sind wir 2/3 der Strecke gesegelt.
Die Schneereste kommen in den Couloirs bis ganz zum Meer herunter, es gibt fast keine Bäume mehr, und trotzdem gibt es hier Dörfchen und Leute, die hier wohnen.
Und heute wurde es immer kälter; bis wir die Ankerbucht erreichten, hatten wir auch im Salon nur noch 9 Grad! Weit weg von einer Wohlfühltemperatur! Mit 5 Grad mehr wären wir schon sehr zufrieden!! Kaum waren die Segel geborgen, fing es auch noch an zu regnen. Der Regen stoppte dann nochmals kurz, um es, als der Anker fest eingegraben war und die Kuchenbude stand, so richtig herunterprasseln zu lassen. Nun, im Salon wurde es bald kuschelig warm, die Heizung und der Kochherd produzierten uns die Wärme.
Die Ankerbucht befand sich tief in den Bergen. Beim Rausschauen aus den Salonfenstern, sahen wir keinen Himmel, sondern nur Steine, Geröll, grünes Gebüsch und Schneeflecken. Aber am Ende der Bucht lag ein schönes grünes Tal, das sich aber schnell in den steilen Bergen verlor.


Felszeichnungen in Alta

Anker Ytre Lokkarfjorden - Alta, 25 sm.

Wetter: Regen und N6 (Bööen 7) am Vormittag, zwischendurch N1-2, später trockener und einige Aufhellungen, NW4-5.

Starkwindsegeln und Weltkultur

Morgens um 5 wurden wir wach, weil der Wind am Schiff rüttelte und die Ankerkette sich spannte. Aber die Starkwindböe war schnell vorbei, Regina drehte sich wieder gemütlich um den Anker und wir schliefen nochmals eine Runde.
Beim Start regnete es stark, in der Ankerbucht hatten wir keinen Wind. Doch kaum 100 m gefahren, kamen die ersten 30er Böen, und Regina machte fast einen Satz und sauste mit 8kn los. Nur mit dem Genua im 2. Reff sausten wir Alta entgegen, unangenehm war nur der kalte Regen, der von hinten unter die Sprayhood spritzte. Der Spass war allerdings bald vorbei, nach 1 ½ Stunden verzog sich der starke Wind und liess ein Lüftchen von 5-6 kn zurück, eigentlich zu wenig um Vorwind segeln zu können. Und bald standen wir in der grossen Bucht von Alta, die Segeln baumelten, und wir schaukelten in der Dünung des starken Nordwindes. Nach 9 Meilen unter Motor standen wir im Bootshafen aussen am Wellenbrecher am Gästeplatz.
Zu Fuss wanderten wir ¾ h zum Museum und zu den berühmten Felszeichnungen (UNESCO-Weltkulturerbe), der Rundgang nahm dort nochmals 2 Stunden in Anspruch, und zurück ging es den gleichen Weg, diesmal noch am Coop vorbei für Einkäufe für die nächsten paar Tage (und fürs Internet).
Nach dem Znacht mussten wir auf Geheiss des Hafenchefs unser Boot um 10m verschieben, da diese Nacht noch ein grosses Motorboot an den Gästesteg (ist zugleich auch Tankstelle) kommen wird.


Vor dem Hafen und der Waterfront von Hammerfest

Alta - Hammerfest, 53 sm.

Wetter: zuerst NW4-5, bewölkt und etwas Sonne, später W5-6 (Böen 7) und meist bedeckt.

Hammerfest, die nördlichste Stadt der Welt

Der Wecker klingelte heute früh. Wir wollten bis Hammerfest segeln. Gleich vor dem Hafen wurden die Segel gesetzt. Schon bald frischte der Wind auf und das Gross brauchte ein zweites Reff. Der Wind benahm sich dann aber nicht so freundlich: kaum war gerefft, war er schwach, kaum war wieder ausgerefft, frischte er auf. So wechselte er ständig zwischen 4 und 29 Knoten. Regina stand manchmal fast, wir wollten schon den Motor starten, dann kam wieder eine Böe mit über 20 Knoten.
Am Spätnachmittag, die Sonne zeigte sich kurz, hatten wir dann immer 4-7 bf und sausten durch den Sund im dritten Reff. Einmal zeigte der Speedo sogar eine 9!
Vor Hammerfest war dann die Sonne wieder weg und wir waren das einzige Gastboot im Gästehafen. Beim kurzen Spaziergang durch die Stadt bei kaltem Wind trafen wir nicht mehr viele Leute.
Die Stadt Hammerfest wurde dreimal vollständig zerstört, es hat deshalb nichts Altes anzuschauen. Und aktuell wird die Stadt offensichtlich wieder umgebaut, moderne Häuser entstehen (siehe auch das heutige Tagesbild). Aber uns schien die Stadt, zumindest den Teil, den wir anschauen konnten, etwas öde; das mag am Wetter (bedeckt, nieselig, heftiger NW-Wind, 8°C) oder auch an der Zeit (Samstagabend) liegen. Aber vielleicht sieht es bei Sonne anders aus?


Blick auf Hammerfest vom Aussichtspunkt oberhalb des Zickzackwegs

Hammerfest - Anker Burstadhamn, 23 sm.

Wetter: bewölkt, aber recht viel Sonnenschein (endlich), W2-3, später SW1.

Von der Stadt in die Ankerbucht

Die Wetterberichte für die nächsten Tage sehen vielversprechend aus, kein Sturmtief ersichtlich, Sonne und etwas wärmer, allerdings auch nicht viel Wind. Heute morgen hatte es noch starken Wind ausserhalb des Hafens, am Nachmittag und Abend allerdings waren nur noch dessen Wellen da, der Wind selber kaum mehr.
Wir machten es am Morgen sehr gemütlich, wir hatten bereits etwas Sonne. Nach dem Besuch beim Hafenmeister und bei der Touristeninformation (mit schöner Ausstellung und ausgestopften Tieren, auch ein Eisbär stand da) bestiegen wir den Aussichtspunkt oberhalb von Hammerfest über den Zickzack-Weg. Anschliessend genehmigten wir uns im Hotel Thon einen Kaffee und nutzten das dortige Internet für den Bilder-Upload der 9. Etappe. Und noch vor dem späten Mittagessen gab es eine lange Dusche bei der Havnevakt.
Mittlerweile wurde es Zeit loszufahren. Es schien, dass wir schon zu lange gewartet hatten. Aber wir hatten sowieso nur eine kleine Strecke geplant. Und am Ankerplatz war es wiederum sehr schön, ein kreisrunder See mitten zwischen 500 m hohen Bergen, zugänglich über eine nur 4m tiefe Schwelle. Burstadhamn bestand allerdings nur aus einigen verfallenen Häusern und Piere, zwei oder drei Häuser schienen aber noch benutzt zu werden, denn zwei kleine Boote schwojten um ihre Bojen. Es war still, ein Bergbach rauschte, ein kleiner Windhauch liess auch Regina um ihre Ankerkette schwojen. Und wir sahen einen Fuchs (mit seinem riesigen Fuchsschwanz) dem Seeufer entlang trotten, der von einer lauten Krähe verfolgt wurde.


Mitternachtssonne auf dem Nordkapp

Burstadhamn - Honningsvåg, 41 sm.

Wetter: meist schön, W1 bis W5.

Besuch auf dem Nordkapp

Wir hatten eine warme Nacht. Schon gestern musste nicht geheizt werden und auch heute war es ungewöhnlich warm, fast die ganze Nacht hatte die Sonne aufs Deck geschienen. Wir hoben den Anker am späten Vormittag, weil der Wind erst gegen Mittag kommen sollte und wir wegen des Gezeitenstroms nicht zu früh im Sund sein durften.
Der Blister wurde für eine Stunde gesetzt, als wir vor den grossen Wellen noch geschützt waren. Doch dann ging es wie schon die Tage zuvor: Motor an für kurze Zeit, weil der Wind zu schwach wurde, dann wieder aus, als der Wind kam. Fjordsegeln ist das!!
Am Nachmittag frischte der Wind dann auf 5 bf auf und die Fahrt ging schnell. Leider war in Ostervågen auf Måsøy kein Platz für uns, denn den Gästesteg, an dem wir vor 10 Jahren übernachtet hatten, gab es nicht mehr. So entschieden wir, noch 20 sm bis Honningsvåg weiterzufahren. Die Reise dorthin war ebenso abwechslungsreich, Motor on/off, dann aber Schnellsegeln im Sund mit dem Gezeitenstrom, unsere Geschwindigkeit auf dem Tacho 9.9 kn über Grund.
In Honningsvåg gab es keinen Gästehafen, der Kleinboothafen war für uns nicht tief genug, oder anders gesagt, Regina ist zu gross. Im Fischerhafen suchten wir uns das älteste, vergammelte Fischerboot aus, um sicher zu sein, dass es nicht nachts oder am Morgen früh ablegen wollte. Und dort machten wir längs fest. So müssen wir jetzt, wenn wir an Land wollen, erst auf den Fischerkahn steigen, dann über die Leiter auf den Steg klettern.
Nach dem Znacht (unterwegs schon gekocht) suchten wir im Städtchen nach einer Möglichkeit, ans Nordkapp zu kommen. Im Hotel bekamen wir den Hinweis, dass um 22 Uhr noch ein Bus fahren würde. So konnten wir noch eine Stunde durch Honningsvåg bummeln und dann ging die Busfahrt los.
Das Sonnenrouleau des Busfahrers war verklemmt und nahm ihm die Sicht. Mit Tonis Sackmesserbändel konnte es dann fixiert werden. Die Fahrt ging 37 km über den Fjell auf und ab. Rentiere standen auf der Strasse und auch noch einzelne Schneeflecken waren zu sehen.
Der Parkplatz war mit Campern vollgestellt und auch unzählige Busse waren parkiert. Aber der Himmel war klar und die Sonne schien und nur dünne Nebelwolken verhüllten das Kap. Einer der traumhaften Abende, wie es sie hier nur selten gibt. Wie hatten wir Glück!
Wir genossen die Mitternachtssonne und den Blick aufs Meer hinunter.
Die Rückfahrt ging schnell und gegen 2 Uhr waren wir wieder auf dem Boot.


Unser Nachbarboot und die Pier in Honningsvåg bei den Fischerservicegebäuden

Honningsvåg - Honningsvåg, 0 sm.

Wetter: stürmisch (im Hafen N5-6).

Ausschlafen und Abwettern

Beim Aufstehen hatten wir noch etwas Sonne, und es war angenehm warm in der Kuchenbude. Aber bald legte der Wind zu, graue Nebelschwaden zogen vom Berg herunter, die Sonne verschwand und so blieb es den ganzen Tag, grau und stürmisch.
Wir machten einen kleinen Spaziergang zum Einkaufen und ein kurzes Sightseeing durchs Städtchen und zur Hurtigrute-Pier, wo gerade wieder die «Lofoten» stand und nach Norden unterwegs war, und sonst blieben wir auf dem Boot. Elisabeth heizte den Backofen ein für die Pizza und die Rhabarberwähe, so wurde es auch im Boot etwas wärmer.


Blick unter dem Blister nach SW Richtung Hammerfest und Sørøya

Honningsvåg - Hammerfest, 60 sm.

Wetter: meist bedeckt und grau, wenig Sonne, NE2 bis N3, unterwegs und am Schluss kein Wind.

wieder südwärts unterwegs

Als uns der Wecker weckte, war es kalt und draussen grau. Die Wolken-Nebelwalze kam von Norden her über den Berg. Nein, wir wollten nicht nach Spitzbergen, wir hatten ja keine Bewilligung und auch kein Gewehr (wegen der Eisbären), beides ist Vorschrift. Und auch nach Kirkenes wollten wir nicht mehr. Wir wollen noch ein bisschen Sommer!
Wir lösten um 20 nach 8 die 3 Landleinen und die Festmacher vom Fischerkahn und der NE-Wind schob uns ins Hafenbecken. Nachts war noch ein polnisches Segelboot angekommen, das am Schwimmsteg lag, wo die Boote der ankernden Kreuzfahrtschiffe die Passagiere ausluden.
Anfangs konnten wir noch segeln, dann verliess uns bald der Wind. Die Prognose war zwar nicht so, aber der Wind hält sich ja nicht daran. Erst nach dem Hanoysund konnten die Segel wieder ausgerollt und der Motor abgestellt werden.
Die Sonne zeigte sich und wärmte uns etwas. Später durfte der Gennaker wieder aus der Kiste, und eine graue Nebeldecke verdeckte die Sonne.
Eigentlich hätten wir bei der Insel Rolvsvaer oder wieder in der Bucht Burstad ankern wollen, aber nach der wiederholten Konsultation des Wetterberichts entschieden wir uns, weil es auch mit dem Segeln gut lief, gleich bis Hammerfest durchzufahren, auch wenn es so zu einer sehr langen Etappe werden würde, denn heute sollte es noch guten Wind haben, morgen erst am späteren Nachmittag.
Aber schon wieder stimmte der Wetterbericht nicht: es sollte Sonne haben und etwa 12 kn Wind von Ost, wir segeln bald mit 6-7kn Nordwind und ohne Sonne mit dem Gennaker gegen Hammerfest. Und irgendwann fiel der Gennaker definitiv zusammen, weil der Wind abstellte. Nur mit Motor gings nun weiter bis zum Gästehafen in Hammerfest, wo es noch genau einen etwas speziellen Platz am Kopfende des Stegs hatte. Um 20 nach 8 konnten wir den Motor abstellen. Noch schnell aufs Internet beim Hotel Thon, und dann in die Koje.


Unsere Aussicht beim Segeln aus dem Sørøysund auf den Gletscher Jøkelen an der Grenze von Troms und Finnmark beim Bergsfjorden

Hammerfest - Hasfjord (Taborshamna), 32 sm.

Wetter: sonnig, leicht bewölkt, N4-5, später lange E1-3, am Schluss E5.

Langsamsegeln bei schönem Wetter

Erst nach dem Mittag verliessen wir Hammerfest, denn vorher hatte es keinen Wind. Mit dem Nordwind kamen wir gut vorwärts, der Wechsel auf den Ostwind war etwas mühsam, weil wir doch lange im Zwischen-Flautenloch steckten. Auch nachher war der Ostwind sehr schwach und erst noch genau von hinten, lange war die Geschwindigkeit gerade mal 2.5 bis 3 kn. Das Anfahren und das Festmachen an der Boje im Hasfjord war aber mehr herausfordernd, weil dann der Wind mit über 20kn wehte.
In der Bucht mit der Boje hatte es auch einen kleinen Steg, an dem das Motorboot «Albertine» (2 Personen mit 2 Hunden) stand, das wir in Hammerfest und auch schon in Skjervøy trafen. Wir erhielten von ihnen aktive Mithilfe beim Festmachen an der Boje, man sollte ja nicht nur in der Öse oben festmachen, sondern direkt an der Kette, die zur Grundverankerung führt. Aber die Boje konnten wir gar nicht heben, die war so schwer bewachsen mit Kraut und Muscheln. Erst die Hilfe, die mit dem Dinghi kam, konnte eine Leine um die Kette unterhalb der Boje befestigen.
Aber dann gingen wir schnell in die Koje, wir waren ja wieder sehr spät angekommen (kein Wunder bei dem späten Start und dem langsamen Segeln).


Fast schon karibisches Feeling (wenn der Schnee im Hintergrund nicht wäre), im Hasfjord bei Taborshamna

Hasfjord (Taborshamna) - Hasfjord (Taborshamna), 0 sm.

Wetter: am Morgen sonnig, warm, leicht bewölkt und E3-4, am Nachmittag NW-W3, bedeckt, Regenschauer, kühler.

Bergtour auf den Taboren

Nach dem langen Abend war langes Ausschlafen angesagt. Nur schon der Wetterbericht riet dazu: Am morgen noch Wind, dann windlos und später schwacher Wind aus W mit Regen. Den nächsten Hafen oder Ankerbucht in der Gegend von Skjervøy konnten wir keinesfalls segelnd erreichen. Beim Aufstehen schien die Sonne, es war warm, und wir hatten noch schwachen Ostwind.
Das Dinghi wurde wieder einmal bereitgemacht, und wir ruderten an den kleinen Steg, ausgerüstet mit Wanderschuhen, Pullover, Jacke und Zwischenverpflegung. Wir stiegen bei schönem Wetter und leichtem Wind (gerade genügend, damit die Moskitos beim Gehen nicht stechen konnten, bei jeder kleinen Pause stachen sie unbarmherzig zu) auf einen Vorgipfel des Taboren bis etwa 430 müM. Wir wurden belohnt mit einer Sicht über unsere und die Nachbarbuchten und einer grandiosen Aussicht zu den Bergen auf der anderen Seite des Sørøysundes (Inseln Seiland, Stjernøya und Silda) und zu den Gletschern dort. Als wir den Gipfel erreichten, kamen auch die Wolken aus Westen, die wir schon lange gesehen hatten, bei unserer Insel an, der Wind wechselte fast schlagartig auf NW und es wurde kalt. Den Aufstieg konnten wir noch im T-Shirt machen, runter stiegen wir im Fasi und der Windjacke. Zumindest hatte es keine Mücken mehr.
Morgen wird es trüb und windlos bleiben, wir werden weiterhin an der Boje schwojen und schaukeln und warten.


Tausende kleine Fische tummeln sich unter unserem Boot

Hasfjord (Taborshamna) - Hasfjord (Taborshamna), 0 sm.

Wetter: bedeckt, einige wenige Regentropfen, kein Wind.

Windpause

Wir warteten auf den Wind. So blieben wir wieder lange in den Kojen und schauten dann zu, wie das Schiff langsam um die Boje schwojte, je nach dem wo ein kleiner Hauch von Wind herkam. Die Berge auf der anderen Seite des Sunds sahen wir selten.
In der Bucht und unter unserem Schiff tummelten sich eine riesige Anzahl kleiner Fische, als ob sie wüssten, dass die Möwen nicht so nah zum Boot kommen, um sie zu fressen.
Das Dinghi scheint ein Problem zu haben, die linke Hälfte verliert Luft. Wir pumpten es nochmals auf und werden morgen schauen, ob es vielleicht nur das Ventil gewesen war. Und wie verhext geht auch der Swisscom-Internet-Stick nicht, d.h. wir haben kein Internet und sitzen so infomässig auf dem Trockenen. Nun, Lesen war angesagt, und Toni sortierte eine nächste Serie von Bildern fürs Album.
Da die Sonne nie schien und kein Wind da war und weit und breit keine Steckdose existierte, hatten wir ein Energieproblem und mussten mal kurz den Dieselmotor laufen lassen, so gab es auch etwas Warmwasser fürs Abwaschen.


Elisabeth nach der Unterwasser-Expedition im Taborshamna (Hasfjord), Plastiksack im Propeller

Hasfjord (Taborshamna) - Hasfjord (Taborshamna), 0 sm.

Wetter: zuerst bedeckt, später Sonne mit Wolken, ca. 2 Std Wind E2-3, sonst weniger.

Kaltwasser-Tauchgang zum Propeller

Das Wetter entsprach ungefähr der Wetterprognose, also eindeutig zu wenig Wind um zu segeln. Aber es wurde wenigstens wärmer mit dem Sonnenschein, vor allem unter der Kuchenbude wurde es richtig angenehm.
Toni fand eine (sehr langsame) Lösung mit dem Internet, so konnten die letzten paar Tage in den Blog geladen werden. Und Elisabeth machte eine Unterwasser-Expedition: Auf den letzten Etappen hatten wir einen sehr unruhigen Lauf des Antriebs, es tönte fast so, als ob wieder mal eine Leine im Propeller eingeklemmt wäre. Und der Tauchgang von Elisabeth (zum Glück hat sie einen Neoprenanzug, das Wasser ist kaum 10°C) brachte es an den Tag, Überreste eines Plastiksackes hatten sich in den Propellerschaufeln eingeklemmt.
Das Dinghi hat definitiv eine Undichtigkeit, es reicht aber, um an Land zu fahren und spätestens nach 4 Stunden wieder zurück zu sein. So werden wir für die nächsten Dinghi-Ausflüge die Fusspumpe mitnehmen, damit wir wieder zurück zur Regina kommen. Oder wir finden das Loch nächstens und können es dichten. Immerhin reichte es aber heute für einen kleinen Landausflug, der Steg in unserer Bucht ist ja nicht weit weg.


Blick vom geankerten Schiff in den Hafen Loppa hinter seinem Wellenbrecher mit dem Pier

Hasfjord (Taborshamna) - Anker Loppa, Meværet, 20 sm.

Wetter: am Nachmittag NW2, sonst windstill, bedeckt .

Endlich wieder unterwegs

Heute waren wir wieder ohne Sonne, obwohl wir mitten im Hoch stecken (1025 hpa). Und etwas Wind kam, wie prognostiziert, nach dem Mittag. Der Wind reichte, dass wir immerhin fast die Hälfte der Strecke segeln konnten (d.h. mindestens 5kn Wind). Aber wir waren froh, wieder eine «andere» Landschaft sehen zu können und uns etwas seglerisch zu bewegen.
Vor dem Hafen der Insel Loppa setzten wir den Anker. Es war ruhig, die etwa 10 Häuser, die wir sahen, störten nicht. Der Hafen bestand eigentlich nur aus einem Wellenbrecher mit einem Fährenquai und einer 5m hohen und kurzen Pier, drei Boote waren an Bojen festgemacht. Einmal gingen 2 Fischer mit dem Motorboot und kamen bald wieder zurück, einmal hörte man einen Traktor, sonst waren wir hier am Ende der Welt. Regina drehte sich ganz langsam, je nach Windhauch, um ihre eigene Ankerkette, die senkrecht zum Grund führte. Es schaukelte sanft.
Eigentlich könnte man hier die Mitternachtssonne sehen, wenn die Wolken nicht wären.


 

Das ist der Text in der Fusszeile.