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Etappenlog Atlantik/Karibik 2016/17

Logbuch Etappe 32:
Atlantik 2017: Azoren-Inseln Faial und Pico

von auf See nach Horta, Azoren 

(06.06.2017 - 15.06.2017), Anzahl Tageseinträge: 10

Nach der langen Überfahrt von Bermuda erholten wir uns und genossen in Horta das lokale Reisen und Wandern Monte da Guia, Capelinhos, Caldera Cabeço Gordo, entdeckten die Insel auch mit dem Mietauto. Zweimal fuhren wir auch mit der Fähre zur Insel Pico, hier konnten wir bei besten Verhältnissen den 2300m hohen Vulkan Mount Pico besteigen.


Hafeneinfahrt Horta, Azoren: Wir sind nach der langen Reise wieder in Europa

auf See - Horta, Azoren, sm.

Wetter: SW3, meist sonnig, manchmal bedeckt.

Angekommen und geschafft

Wir segelten die Nacht und den ganzen Tag unter Genua und Grosssegel, mit 6 Knoten, mit Wind aus SW 8-11 kn, allerdings noch etwas Motor zur Unterstützung und um wirklich nicht unter 6 Knoten zu sein. Die Wellen waren nur noch sanft. Und wir wollten nur noch ankommen. Wir hatten immer wieder Besuch von Delphinen und auch Wale zeigten sich mehrmals, zum Glück in respektvoller Distanz. Sehr eindrücklich. Einer war sicher länger als Regina.
Um 14 Uhr waren wir in Horta an der Tankstelle, die zugleich der Meldesteg ist. 237 Liter Diesel hatten wir verbraucht in etwa 86 Stunden Motorbetrieb!! Die Anmeldung und das Einklarieren waren speditiv und alle waren sehr freundlich. Allerdings mussten wir uns im Büro tatsächlich festhalten, so schwankte es uns, nach 18 Tagen auf See. Uns wurde der 3. Platz im Päckchen zugewiesen. Alle halfen. Aber das Nachbarschiff, «Flying Chaos» ein Franzose, war kleiner und leichter als wir. So konnten wir, nach Nachfrage im Hafenbüro, zum nächsten Päckchen wechselt. An der Mole lag «Diana», die wir schon von den BVI kannten, dann kam eine schwedische HR «Tacoma», gleich gross und schwer wie wir, und wir liegen aussen, und müssen, wenn wir an Land wollen, über zwei Boote steigen, dafür sind wir bereits am richtigen Ort für das Schwerwetter, das am Donnerstag und Freitag kommen wird.
Es reichte noch für einen kleinen Spaziergang durchs Städtchen und um das Nötigste einzukaufen.
Wir haben es und sind geschafft!!


Spaziergang in Horta, Azoren, mit Blick zur übervollen Marina

Horta, Azoren - Horta, Azoren, 0 sm.

Wetter: bewölkt, SW-Winde.

Ausschlafen und Erkunden

Nach 11 Stunden schlafen in der breiten Koje fühlten wir uns wieder «normal». Weil gestern das Brot ausverkauft war, gabs Müesli und Cornflakes und die 3 restlichen Scheibchen zum Zmorge. In der Nacht hatte es etwas geregnet, aber schon am Vormittag war die Sonne zu spüren.
Es gibt hier zwar Internet im Hafen, aber es schien überlastet zu sein, wir konnten kein einziges Mal einloggen. So ging Toni ins Hafencafé für den Blog-Update und ich zum Markt. Herrlich, die frischen Sachen und die Preise hier!
Es trafen immer mehr Boote ein, so auch «Max», den wir in St. Georges Harbour gesehen hatten. Das Hafenpersonal arbeitete an der Pier und verschob die beiden Päckchen vor uns, damit es für ein drittes Päckchen Platz gab. Und Anima sei in Flores angekommen, Martin wird aber erst nach dem kommenden Sturmtief hierher segeln, also wahrscheinlich am Sonntag hier ankommen.
Ein längerer Spaziergang – man muss sich langsam wieder ans Gehen gewöhnen – für das Gasflaschen-Auffüllen, für den Besuch bei der Tourist Information und in einem grossen Super-Supermarkt – führte uns nochmals quer durch die Stadt.


Alle Klampen am Boot wurden mehrfach genutzt, um Regina richtig festzubinden, damit in der voraussichtlich stürmischen Nacht in Horta nichts passiert

Horta, Azoren - Horta, Azoren, 0 sm.

Wetter: Bewölkt und bedeckt, SW3 später 4-5.

Hafentag und warten auf den Sturm

Wir schliefen wieder lange. Und dann waren Bootsarbeiten fällig, Schrauben anziehen, putzen usw. Auch Wäschewaschen war wieder fällig. So einfach ist das hier aber nicht, es gibt Warteschlangen vor der Waschmaschine und dem Trockner.
Der Hafen wurde noch mehr gefüllt, jetzt gibt es schon 4er- Päckchen. Toni bewegte sich nur zwischen Hafencafé und Boot (nun ja, auch zum Shop für die nun volle Gasflasche), während ich in der Stadt herumlief, zur Bäckerei, zum Supermarkt, um die Wäscherei der Stadt zu suchen, sodass die Beine allmählich weh taten, ungewohnt viel Bewegung!!
Toni wollte auf dem Boot bleiben, falls wir noch ein Boot neben uns bekommen sollten. Der Wind wurde schon stärker, das Sturmtief wird in der Nacht über uns durchlaufen. Aber es kam dann doch kein Boot mehr, offenbar sind nun alle Boote auf den Azoren sicher versorgt. Die Festmacherleinen wurden nochmals überprüft und neu justiert.
Abends stellten wir das Elektroöfeli an, nicht weil es so kalt war, aber es gab doch noch einiges zu trocknen, die Luft ist ziemlich feucht hier.


Beim Spaziergang durch Horta gab es bei Peter ein Glacé

Horta, Azoren - Horta, Azoren, 0 sm.

Wetter: Am Morgen noch Starkwind und Regen, dann immer trockener, am Abend N3 mit Sonne.

Schweizer Besuch an Bord

Der nächtliche Sturm war zum Glück eher sanft hier im Hafen, wir haben sehr gut und lange geschlafen. Und beim ersten Aufwachen hörten wir den Regen aufs Deck prasseln, das war ein Grund mehr, sich nochmals umzudrehen.
Elisabeth ging nochmals zum Markt, Toni machte die Updates im Internet, und auch die aktuelle Zeitung lasen wir gerne im Internet. Erst spät am Nachmittag kam es uns in den Sinn, ein Mietauto zu reservieren, um am Weekend mobil zu sein und wandern zu können. Nun, ein Auto haben wir erst am Dienstag.
Ein längerer Spaziergang führte uns wieder durch die Stadt. Horta gefällt uns sehr, ein schöner Mix aus alten und sehr alten Häusern, eindeutig portugiesischer Baustil, viele Läden, und auch Leute auf der Strasse beleben die Stadt. Wir schauten zu, wie ein grosses Aluminiumsegelschiff aus dem Wasser gehoben wurde, das offenbar undicht war, zumindest sah man die Crew mit Wassereimern arbeiten.
Am Abend kam Philipp von der «Golden Breeze» vorbei, und wir schwatzten sehr lange wieder einmal auf Schweizerdeutsch über Gesehenes, Erlebtes und Geplantes.


Blick vom Monte da Guia auf Horta, Porto Pim und den Monte Queimado

Horta, Azoren - Horta, Azoren, 0 sm.

Wetter: N3-4, kalt (16° im Boot), aber meist sonnig.

Wanderung Monte da Guia

Heute mussten wir uns wieder mal bewegen. Wir liefen um die Hafenbucht und bestiegen den Monte Queimado mit wunderschönem Blick auf die Stadt und das Meer. Die Sonne zeigte sich, wir sind jetzt im Azorenhoch. Heute hatte es noch Wind, der ziemlich frisch war, aber der wird in den nächsten Tagen immer schwächer werden.
Der Wanderweg führte auf der anderen Seite des Hügels wieder hinunter und gleich noch auf den nächsten, Monte da Guia, hinauf mit bester Sicht auf die Insel und die alte Hafenbucht Porto Pim und mit Blick in den alten Krater, der unter Wasser und offen zum Meer ist. Wir kamen an dem Walfangbootshaus vorbei, wo früher die gefangenen Wale an Land gezogen und verarbeitet wurden.
Dem Strand entlang, es sonnten sich schon einige Einheimische, ging es zurück ins Städtchen, im Vorbeigehen besuchten wir auch gleich den Supermarkt.
Den Nachmittag verbrachten wir auf dem Boot.


Die UNESCO-ausgezeichneten Rebberge auf Pico, Azoren. Die ganze Landschaft wird geprägt durch die schwarzen Lavastein-Mauern und den grün leuchtenden Weinreben.

Horta, Azoren - Horta, Azoren, 0 sm.

Wetter: Wenig Wind, etwas Sonne, viel im Nebel.

Sightseeing Insel Pico

Um 6 Uhr standen wir auf, um 7:30 Uhr verliess die Fähre Horta zur Insel Pico hinüber. Dort konnten wir ein Auto für eine Rundreise um die Insel mieten.
Zuerst besuchten wir die Weinberge von Pocinho und Calhau. Diese sind als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet, denn die Rebberge sind alle auf alten Lavaströmen errichtet, und Mäuerchen aus Lavasteinen schützen die Reben vor dem Wind und halten die Wärme zurück. Die schwarze Mäuerchen-Landschaft mit den grünen Pflanzen erstreckten sich über riesige Flächen. Diese Rebberge waren mal äusserst wichtig hier, verfielen aber mit der Zeit. Erst Ende des letzten Jahrhunderts wurde diese Kultur wiederentdeckt und neu gepflegt, und heute wird der Wein wieder sehr kultiviert und auch von Pico exportiert.
Nach einem kurzen Halt bei einer (ehemaligen) Windmühle erreichten wir Lajes do Pico, wo es einen kleinen Hafen hat und ein Walmuseum. Nun ja, eigentlich ein Waljagdmuseum, die Waljagd wurde hier bis 1987 durchgeführt. Aber einige Whale-Watching-Unternehmen hier an diesem Ort machen etwas Neues aus der «Waljagd», aber bringt den Einwohnern wahrscheinlich nicht so viel Geld wie früher.
Bei Arrife fuhren wir den steilen Berg hinauf zu einem Aussichtspunkt und dann weiter über die Hochebene Terra Alta mit den Seen (Lagoa) bis zur Ostspitze der Insel Pico. Spannend war der Vegetationsablauf beim Hinauf- und Hinunterfahren. Zuunterst auf Meereshöhe gab es intensive Landwirtschaft mit Kartoffel-, Mais-, Kabis- und anderen Feldern (hier war es auch meist schön und sonnig), dann kam eine Zone mit viel Wald und Kuhweiden, später Alpweiden über der Baumgrenze (hier bei etwa 700m, und meist gerade unter der Wolkengrenze, somit eher trüb und kühl und feucht).
Der Nordküste entlang fuhren wir wieder auf der Hauptstrasse bis São Roque do Pico und dann wieder hinauf zu der Hochebene Lagoas. Hier waren wir dann wieder unter oder manchmal in den Wolken. Trotz dem grauen Wetter nahmen wir noch die Abzweigung zum Berghaus, wo der Pfad für die Besteigung des Vulkans Ponta do Pico (2351m) begann. Und tatsächlich auf etwa 1100m erreichten wir die Obergrenze des Nebels und hatten freie Sicht auf den Vulkan. Aber für eine Besteigung war es viel zu spät (braucht etwa 6-7 Std.), und die Wanderschuhe hatten wir auch nicht mit.
Zum Abschluss des Tages gab es ein Nachtessen im Restaurant in Madalena und dann die Fährenüberfahrt zurück nach Horta.


Horta, Blick aus unserem Cockpit in die Stadt

Horta, Azoren - Horta, Azoren, 0 sm.

Wetter: schön, leicht bewölkt, etwas wärmer, SW-liche Winde.

Ruhetag

Etwas müde von gestern waren wir schon, aber heute war ein fauler Tag. Gerademal zum Internet-Café und später zum Supermarket reichte es. OK, etwas haben wir schon getan: Die Grossschot musste ersetzt werden, die haben wir in der Stadt gekauft und dann eingezogen.
Wir trafen auch Martin von der Anima, der gestern von Flores gekommen war und nun auf seinem Boot noch zu tun hatte. Unsere Nachbarn aussen sind heute nach Irland abgefahren und nutzen den SW-Wind, der die nächsten Tage weit in die Biskaya hineinbläst.
Nachts kühlt es ab und wir machen den Niedergang zu. Es ist sehr lange her, dass wir das machen mussten, monatelang hatten wir immer alles offen, zum Abkühlen.


Blick über die neue Landzunge Ponta dos Capelinhos mit den beiden Vulkanen vom Ausbruch 1957, die wir bestiegen. Die Landzunge wurde seit dem Ausbruch bereits zur Hälfte wieder weg erodiert.

Horta, Azoren - Horta, Azoren, 0 sm.

Wetter: meist bedeckt, teils im Nebel, immer windig, am Abend Regen.

Besteigung des 60jährigen Berges Capelinhos

Um 9 Uhr konnten wir unser Mietauto abholen, ein kleiner 2-Plätzer-Smart. Als erstes besuchten wir den Morro de Castelo Branco, den markanten Vogelberg, den wir schon bei der Anfahrt von aussen bestaunt hatten. Dieser Berg besteht aus Lava, die schon im Wasser abkühlte und erst später angehoben wurde. Allerdings konnten wir den Gipfel nicht besteigen, einerseits war der Aufstieg sehr exponiert, andererseits auch verboten. Das zweite Ziel war Ponta do Varadouro, ein Schwimmbecken in hohen Lavasteinen und lange Badeleitern über hohe Felsen ins Meer. Nach einem Kaffee in Capelo suchten wir den Wanderweg zum Cabeço Verde, ein alter Vulkan, aber mitten im Nebel waren wir schon fast auf dem Gipfel, als die Infotafel zum Wanderweg erschien. Der Spaziergang um den Krater dauerte keine halbe Stunde.
Der vierte Punkt war die Halbinsel Ponta dos Capelinhos, dort einerseits das Infozentrum zum Vulkan und der ehemalige Leuchtturm, andererseits der Vulkan selber. Die Halbinsel mit den drei Bergen entstand erst vor 60 Jahren beim Ausbruch des Vulcão dos Capelinhos und überzog die vorhandene Landzunge mit dem Leuchtturm mit viel Asche und Auswurf. Der Leuchtturm konnte nicht mehr verwendet werden, weil er nun mitten im Land stand und das Licht wegen des hohen Vulkans nicht mehr gesehen werde kann. Wir konnten zwei der noch jungen Gipfel und den dritten Gipfel aus älteren Zeiten oberhalb des Info-Zentrums besteigen. Faszinierend war vor allem auch die Erosion, seit den 60 Jahren hat sich die neue Fläche bereits wieder halbiert und versinkt zusehends als Geröll und Sand im Meer.
Am Abend hatten wir noch Besuch von der Anima mit einem sehr guten Backofen-Nachtessen.


Der heute fast einmalige Blick über die Caldeira zum Kraterrand gegenüber beim Cabeço Gordo auf Faial (Azoren)

Horta, Azoren - Horta, Azoren, 0 sm.

Wetter: Meist Nebel, am Gipfel auch starker Wind.

Nebliger Krater

Der Wetterbericht sagte die Aufhellungen erst für den Nachmittag voraus. So schliefen wir aus und machten einen gemütlichen Morgen. Erst um 11 Uhr fuhren wir los, diesmal der Nordküste von Faial entlang, einige Male hatten wir Sonne und einen schönen Blick aufs Meer. Eine kleine Strasse führte dann von Capelo auf etwa 600 m hinauf, wo die verschiedenen Wanderrouten begannen.
Wir begannen mit der Route «Levada», ein abenteuerlicher (und dreckiger) Weg entlang einer offenen Wasserleitung. Aus verschiedenen Bächen wird das Wasser gesammelt zu einem grossen Reservoir, und hier wird dann Strom gewonnen (zumindest so wird es beschrieben). Die Wasserleitung führte auch mal mit einer Brücke über ein Tobel, durch dunkle Wälder, offenes Weideland oder auch durch einen ausgehobenen Graben. Nach einer Stunde erreichten wir eine Naturstrasse, die bis zum Kraterrand führte, hier war das wandern angenehmer als in den Schlammpfützen neben der Wasserleitung.
Seit Beginn der Wanderung hatten wir Nebel, und oben am Kraterrand hatten wir dazu auch einen heftigen Wind. Wir konnten nichts sehen. Und doch, plötzliche gab es ein Nebelloch, es wurde etwas heller, die Sonne verschwand wieder, etwas später konnten wir das erste Mal in den Krater (Caldeira) blicken, ein anderes Mal zum gegenüberliegenden Kraterrand. Und als wir auf den höchsten Punkt Cabeço Gordo (1031m) gelangten, konnten wir gar einen Blick auf den Mount Pico der Nachbarinsel erhaschen.
Der Abstieg führte über ein Strässchen durch den Nebel zurück zum Auto, und auch die Rückfahrt war meist neblig und grau. Im Vorbeiweg machen wir noch einen Halt im Supermarkt, bevor wir dann das Auto wieder zurückgeben konnten.
Unsere Nachbarn mit der «Diana» ganz innen wollen am Freitagmorgen noch im Dunkeln losfahren, aber da wir morgen nicht hier sind, machten wir noch heute die entsprechenden Hafenmanöver, damit er aussen liegt und uns nicht stört beim Losfahren. Und ganz spät am Abend durften wir bei der «Golden Breeze», einem Schweizerschiff, noch einen Besuch abstatten.


Auf dem Gipfel des Pico Alto 2351 m mit Blick auf die Wolken hinunter, rechts am Horizont liegt die Insel São Jorge

Horta, Azoren - Horta, Azoren, 0 sm.

Wetter: Unten neblig, oben blau, leichter Wind aus SW.

Bergtour Pico Alto über den Wolken

Wieder einmal früh aufstehen und auf die Fähre nach Pico pressieren. Auf Pico in Madalena nahmen wir uns wieder ein Mietauto und fuhren damit zur Hütte (ca. 1200 m) hinauf, wo der Weg für den Mount Pico (Pico Alto 2351 m) beginnt.
Zuerst musste man sich registrieren, einen Sicherheitsfilm anschauen und 10 Euro zahlen, dafür gab es für jede registrierte Person ein GPS mit Nottelefon und eine entsprechende Instruktion. Und dann endlich durften wir den Weg unter die Füsse nehmen. Der Weg war zuerst sehr ruppig im alten Lavastrom, die Vegetation war subtropisch. Später wurde die Vegetation eher alpin und nicht mehr üppig, und der Weg etwas steiler, aber besser begehbar. Und immer wieder ging es über harte Lavafelsen, Geröllhalden mit rutschigen Lavasteinen oder gar Sand. Der Weg war markiert mit rot-weissen Pfosten und meistens mit einer Nummer versehen, am Kraterrand erreichten wir dann Nr. 46. Allerdings gab es nicht nur einen Weg, sondern viele unterschiedliche Wegspuren folgten mehr oder weniger der Route hinauf.
Am Kraterrand hatte man schon eine sehr schöne Aussicht auf die Wolken unter uns, auf die grüne Landwirtschaftszone der Küste von Pico entlang und auf die Nachbarinsel Faial, auf Horta und den Hafen und den Krater von gestern. Und am Rand der Caldeira stand dann der wirkliche Gipfel des Mount Pico, ein recht steiler Berg, der Pico Alto, noch etwa 100m höher als der Kraterrand. Auf den letzten Metern musste man sogar klettern, d.h. die Hände aus dem Hosensack nehmen. Und wider Erwarten war es sehr warm, aus einigen Löchern kam sogar heisser Wasserdampf heraus.
Auf dem Gipfel sah man dann rundum die Wolken unter uns, das Meer und auch die Nachbarinsel São Jorge (wo wir morgen hinsegeln wollen). Über Faial verzogen sich die Wolken etwas, so hatten sie in Horta auch etwas Sonne.
Das Runterklettern vom Gipfel war fast einfacher als der Aufstieg, es hatte viele gute Stufen und Griffe. Und auch der Abstieg den Pfosten entlang zum Parkplatz hinunter bot keine Schwierigkeiten. Einzig die Beine und die Füsse machten sich langsam bemerkbar, denn das Langfahrtsegeln ist ja nicht gerade ein Konditionstraining für Bergtouren. Den Muskelkater werden wir sicher morgen spüren.


 


Zu den Etappen der Abschnitte Atlantikküste 2016, Atlantikpassagen 2016, Karibik 2017, Atlantikpassagen 2017, Atlantikküste 2017.

 

Das ist der Text in der Fusszeile.