Logbuch Etappe 10:
Spanische Nordküste
von Bilbao nach A Coruña
(16.08.2016 - 04.09.2016), Anzahl Tageseinträge: 20
Von Bilbao gelangten wir entlang der spanischen Nordküste via Santander und Gijon nach A Coruña. Spannendes Küstensegeln nach Westen, jeweils den E-Wind ausgenutzt und spannende Städte und Orte (Höhlenmalereien Altamira) besucht, aber auch sehr häufig mit einem schönen Blick auf die Berge (Pico Europa). Am meisten überraschte Avilés, von dem wir vorher noch nie etwas gehört hatten, mit einem spannenden Aufenthalt (Mittelalterfest mit Feuerwerk). Aber auch Gijón und A Coruña überraschten uns positiv.
Dienstag, 16.08.2016:
Bilbao - Laredo, 24 sm.
Wetter: bewölkt und dunstig, NW3-4.
wieder einmal schönes Amwindsegeln
Am Morgen stand Einkaufen auf der To-do-Liste. Das beansprucht Zeit, schon den Laden zu finden war nicht einfach, und dann das Zusammensuchen der Sachen, die auf der Liste standen. Es war der erste grössere Einkauf in Spanien. Anschliessend mussten wir noch aufräumen und Wasserauffüllen.
Inzwischen war es schon wieder ziemlich heiss. Um 14 Uhr legten wir ab, 1 Stunde mussten wir motoren bis zur äusseren Mole, der Hafen von Bilbao ist so weitläufig.
Es kam dann ein Am-Wind-Segeln vom Feinsten, wir genossen es sehr. Am Horizont sahen wir Berge mit Bergdörfern, wir kamen uns vor wie am Vierwaldstättersee. Auch Gleitschirmflieger sahen wir vor den Felswänden. Solche Aussicht ist abwechslungsreicher als nur Wellen und Meer, auch wenn es sehr dunstig war, kaum noch sonnig.
Wir kamen spät in den ganz neuen Hafen (zum Teil noch nicht fertig, die meisten Boxen noch leer) von Laredo. Eine riesige Mole hält die Atlantikwellen ab. Die Fingerstege sind ungewohnt sehr lang (länger als Regina), die Pontons breit. Wir sind das erstes Schweizer-Schiff überhaupt hier.
Nach dem Znacht machten wir, bereits im Dunkeln, einen Spaziergang ins Städtchen. Dort sollte es laut Hafenmeister ein Wifi haben (hat es im sehr teuren Hafen nicht). Das Städtchen besteht vor allem aus Hotels und Residenzen für Strandferien. Hier waren praktisch keine Ausländer, nur Spanier beim Flanieren und Trinken und Essen. Die Altstadt «Puebla Vieja» ist klein. Die Hauptgasse besteht nur aus Restaurants und Bars mit Aussenstuhlung. Und viele Leute waren unterwegs.
Spät kamen wir zum Boot zurück.
Mittwoch, 17.08.2016:
Laredo - Santander, 28 sm.
Wetter: dunstig, erst spät Sonne, am Abend Regen; zuerst NW1-2, später NW2-3.
Wieder einmal Regen
Wir frühstückten gemütlich im Cockpit. Es war draussen grau und neblig-dunstig. Nach einem kurzen Schwatz mit dem schwedischen Stegnachbarn legten wir ab. Die erste Stunde mussten wir unter Motor fahren, der Wind war noch nicht da. Ein Fischenversuch war erfolglos. Dann kam der Wind und mit ihm der Atlantikschwell (wahrscheinlich vom Tief in Irland), den Regina nicht so mag, wenn er direkt von vorne kommt. Sie wird gebremst und wird langsam.
Wir konnten am Wind segeln und genossen den Blick auf die bergige, teils felsige Küste. Spannend ist es auch, wenn man ziemlich nahe der Küste segeln kann. Die Bewölkung verschwand und die Sonne drückte warm durch den Dunst.
Im weitläufigen Hafen von Santander kam uns ein Schweizerschiff, ein grosser Tanker namens «Bern», entgegen. Kurz vor 17 Uhr erreichten wir die Marina von Santander. Weil es nicht klar war, wo wir festmachen sollten und kein Hafenmeister oder Gehilfe zu sehen war, legten wir am nächsten leeren Steg an, um ins Hafenbüro zu gehen. Kaum war Regina fest, kam eine riesige Segelyacht, an deren Steg wir offenbar standen. Doch der Skipper war nicht kompliziert, fuhr einfach zum nächsten Fingersteg, um dort anzulegen und seine Gäste auszuladen. Als wir aus dem Hafenbüro kamen, war das Schiff schon wieder weg.
Wir brauchten eine ganze Stunde, bis wir definitiv am richtigen Platz waren. Schon die Anmeldeformularausfüllerei brauchte Zeit, dann wurde uns alles sehr freundlich und ausschweifend erklärt, anschliessend wurden wir zu einem anderen Hafenbüro gefahren, damit ein Badge (mit Foto!!) ausgestellt werden konnte. Das Badgeausstellen im USZ oder STZ geht wesentlich schneller. Schlussendlich konnten wir das Boot an den richtigen Platz verlegen, zwei Hafenangestellte halfen dabei, sonst machen wir dieses Anlegemanöver ja problemlos alleine.
Nach Bootdusche, Apero, Duschen, Kochen, Essen und Abwaschen war schon wieder später Abend geworden. Es kam noch viel Wind auf und es fing an zu regnen und man ahnt den nahen Herbst (nass, kühl, dunkel).
Donnerstag, 18.08.2016:
Santander - Santander, 0 sm.
Wetter: schön und warm.
Stadtwanderung Santander
Wir haben fast den Bus verpasst, der nur alle Stunde 1x fährt. Wir mussten 2km bis zur Haltestelle laufen und sind etwas knapp los. Aber der Bus hatte 5 Min. Verspätung und so hat es locker gereicht. Der eigenartige Eindruck bei der Fahrt durch die Vororte und Industriezonen wurde dann schnell relativiert. Das Städtchen ist lebendig, nicht ausgesprochen hübsch, aber es lebt. Zuerst gings zur Touristeninformation, dann gabs Kaffee und wir studierten, was wir anschauen wollten.
Wir machten eine ausführliche Stadtwanderung: einige alte Häuser gibt es zu sehen, aber vor allem Neugebautes um 1942ff (nicht wegen des Krieges, aber wegen einer grossen Feuersbrunst), viele Autos, meist in Tunnels geführt, darüber Fussgängerzonen meist mit Bäumen /Alleen, sehr viele Leute sind unterwegs.
Wir suchten nach einer Seekarte für die spanische Nordküste, v.a. Galizien. Dazu muss man ins offizielle Kartenamt, aber die gesuchte Seekarte hatten sie nicht. Eine Bestellung ginge ca. 1 Woche. Wir holten Informationen für den morgigen Tag: den Besuch der Felsmalereien von Altamira. Zurück gings wieder mit dem Bus, wieder 20 Minuten zum Schiff. Müde kamen wir bei Regina an.
Freitag, 19.08.2016:
Santander - Santander, 0 sm.
Wetter: bewölkt, am Abend Regen.
Altamira - Höhlenmalerei
Heute standen wir früh auf. Wir wollten den zweiten Bus nehmen. Wir waren zu früh an der Haltestelle, und der Bus kam auch wieder etwas verspätet. In Santander mussten wir erst mal den Bus nach Altamira suchen. Es gibt einen riesigen unterirdischen Busbahnhof mit 4 verschiedenen Busunternehmen und 30 Busbuchten. Wir fuhren bis Torrelavega, mussten dort 45 Minuten warten, bis der Anschlussbus nach Santillana fuhr. Die Landschaft, durch die wir fuhren, war faszinierend grün, hügelig bis bergig, aber nicht offen, sondern sehr viel verbaut und besiedelt.
Wir wanderten dann die 2 km den Berg hoch, es gab einen Fussweg neben der Strasse von Santillana zum Museum von Altamira (Unesco-Weltkulturerbe). Vor dem Museum traf uns fast der Schlag: die Autoschlange war lang und die Menschenschlange, die vor dem Eintritt wartete, ebenso. Es dauerte ¾ Stunde, bis wir an der Kasse das Eintrittsbillet (3 Euro) lösen konnten. Dann im Museum, das sehr schön gemacht ist, und im Umgelände verteilte sich die Menschenmasse. Die farbigen Höhlenmalereien an der Decke waren faszinierend, auch wenn man das Original gar nicht besichtigen kann, weil die Höhle eh nur 1m hoch ist. Sie haben zum Besichtigen ein sehr gutes Imitat gemacht, hier kann man auch beliebig viele Leute durchschleusen. Faszinierend aber waren auch die Erklärungen zur damaligen Lebensweise der Menschen (vor ca. 14000 Jahren, also während unserer Eiszeit), die gar nicht so primitiv war. Die Bilder waren wirklich Kunstwerke, dahinter stand eine Kultur der Malerei, die anderen Bilder in anderen Höhlen, Hütten und Wänden waren einfach nicht erhalten.
Als wir am Nachmittag aus dem Museum kamen, war der Himmel mit dunklen Wolken verhangen. Wir liefen wieder nach Santillana hinunter, schauten dieses noch an. Es ist ein mittelalterliches Dorf, das sehr gut «erhalten» ist und für die Touristen gepflegt wird.
Hier erwischten wir einen Direktbus nach Santander. Beim Busbahnhof in Santander verkürzten wir die Wartezeit bis zur Busabfahrt zum Hafen mit Einkaufen und Kaffeetrinken. Wir marschierten wieder die letzten 2 km zurück zum Hafen (heute liefen wir sicher mehr als 8 km) in der Hoffnung, dass der Regen noch etwas wartete. Er wartete wirklich, kam erst spät am Abend, dann aber heftig.
Samstag, 20.08.2016:
Santander - Santander, 0 sm.
Wetter: Nachts noch Regen, gegen Mittag schön, am Abend bewölkt..
Ausschlaftag
Gemütliches Frühstück draussen bei strahlend blauem Himmel, im Schatten der Sprayhood. Danach verbrachten wir den Rest des Vormittags mit Lesen im E-Reader, bzw. des Tagis online.
Der Wind war recht stark, allerdings für uns von der falschen Seite, genau von West, wo wir hinsegeln wollten. Deshalb bezahlten wir nochmals eine (teure) Nacht im Hafenbüro. Auch wäre die angesagte Wellenhöhe des Schwells von 2.5 m (der starke Schwell kommt vom Tief über Irland/Schottland) nicht so gemütlich gewesen. Und wir müssen ja nicht pressieren.
Am Nachmittag wasserten wir das Dinghi und fuhren unter Motor zur nahen Tankstelle. Zur Vermeidung von Standschäden wurde der Aussenborder wieder mal angestellt, er sprang sehr zuverlässig an. Und wir kennen nun den Dieselpreis (1.04 pro Liter). Die neue Dinghipersenning wurde montiert, was ziemlich viel Zeit in Anspruch nahm, hoffentlich nur das erste Mal. Und wir studierten, wie wir die grossen Dinghi-Räder montieren könnten.
Auch wurde das Speedometer herausgenommen und geputzt. Kleinste harte Muschelteilchen schienen angewachsen zu sein. Vielleicht stimmt jetzt die Geschwindigkeit durchs Wasser mit dem GPS und unserem Gefühl überein.
So verging der Tag schnell. Auf der To-do-Liste stand allerdings noch einiges, das wurde halt auf den nächsten Tag verschoben.
Sonntag, 21.08.2016:
Santander Marina - Bahia Sandander (Anker), 6 sm.
Wetter: schön und warm, NE4-5.
Ruhige Ankernacht
Nach einer kühlen Nacht kam ein schöner Morgen und ein wolkenfreier Tag. Am Vormittag spazierten wir nochmals um die Bucht, fast zur Bushaltestelle, um zu schauen, ob es dort eine Ankermöglichkeit gibt. Wir sahen dort vor zwei Tagen auch schon ein Segelboot aus England unter Anker. Das Ruderfest vom Samstag war wohl noch nicht fertig, es waren noch rote Bojen zu sehen und die Zelte standen auch noch.
Zmittag assen wir im Boot, draussen an der Sonne war es uns zu heiss. Am Nachmittag machten wir noch Inventar in der Achterkabine. Und was kam zum Vorschein?? Das Chromkaffeekrüglein für den Gasherd. Auch die Mückengitter für die grossen Fenster fanden wir wieder. Im Moment genügt ein Moskitonetz über dem Niedergang, wenn abends das Licht eingeschaltet wird, und das Boot ist mückenfrei.
Wir legten erst um 16.30 Uhr ab und fuhren zur Stadt Santander, um vor der vorgelagerten Insel zu ankern. Aber es war Sonntagnachmittag, der Hafen ziemlich leer und alle Spanier «unterwegs», es ankerten Unmengen von Booten hier vor der Stadt, alles war voll. Ausserdem war es sehr windig mit 18 Knoten Wind und Schaumkronenwellen. Wir kehrten wieder um und segelten unter Genua Reff 2 zurück zur Ruderbootbucht. Die Regatta war voll im Gang. Wir fuhren am Rand des Fahrwassers und ankerten hinten im Fluss, ganz hinten standen grosse Hafenkräne und eine Werft, rechts und links aber schöne Bäume und die Sicht auf die Berge war auch frei.
Der Wind war hier nicht so stark, der Schwell nur sanft und am Abend schlief auch der Wind ein. Eine ruhige Bucht also für die Nacht, wir wollen morgen früh los Richtung West, wir haben E-Wind mit voraussichtlich 3-4 bf.
Montag, 22.08.2016:
Bahia Sandander (Anker) - Ribadesella, 69 sm.
Wetter: wolkenlos, E4 bis E6.
Nervige Wellen
Der Wecker klingelte um 5 Uhr. Bereits um 5.30 Uhr waren war dabei, den Anker zu heben. Da hier wieder Lehmuntergrund war, machten wir auch den Schlauch parat, um Anker und Kette abzuspritzen. Die Kette kam relativ sauber hoch, der Anker war voll Lehm.
Es war noch dunkel, als wir losfuhren. Doch das Fahrwasser war durch die Bojenlichter gut erkennbar. Die Segel waren gesetzt und wir waren schon längst draussen auf dem offenen Meer, als die Sonne um 7.30 Uhr aufging. Der Wind kam von E (also von achtern) und war mit 4-6 bf recht stark. Die gereffte Genua brachte uns schnell vorwärts, wir fuhren lange mit 7 Knoten, die Wellen hinunter noch schneller. Leider waren die Wellen bis zu 2m hoch und sie kamen einerseits von der Seite, andererseits auch von hinten. Entsprechend fing Regina an zu schaukeln. So war das Segeln kein reines Vergnügen, wir mussten uns festhalten, bzw. im Cockpit festklemmen.
Eine grosse Delphinschule kam, die vielen kleinen Delphinchen schwammen nah neben den grossen. Sie schwammen in der Bugwelle, tauchten viele Male quer unter dem Boot durch und wir konnten sie lange beobachten. Auf ihrem Stundenplan schien heute «Bugwellenschwimmen» und «Boottauchen» gestanden zu haben. Später verliessen sie uns wieder, wahrscheinlich wurde es ihnen zu langweilig, denn der Wind hatte abgenommen und Regina wurde langsamer.
Der Tag war wolkenlos, wir sahen die hohen Berge (über 2600m) an der kantabrischen Küste (sogar mit einzelnen Schneeflecken). Heute wurde uns aber nicht zu heiss, der Wind blies ja von hinten ins Cockpit.
Gegen 18 Uhr kamen wir nach 69 sm in den Hafen von Ribadesella, wo wir nicht wussten, ob es überhaupt Platz (und genügend Tiefe) für uns hatte. Wir konnten an der Mole neben der Strasse, bzw. dem Autoparkplatz festmachen, mit langen und losen Festmacherleinen, denn die Tide beträgt fast 4 m, wir werden nachts entsprechend tiefer liegen als am Abend.
Znacht assen wir im Boot und nicht im Cockpit, wir waren die Besichtigungsattraktion der Flanierer, denn sonst gibt es hier in diesem Hafen nur Fischerboote. Uns gegenüber war gerade ein Restaurant, wir wollten aber nicht auf spanische Znachtzeit warten. Nach unserem Znacht flanierten auch wir noch durchs Städtchen, voller Leute, alles unterwegs und am Essen. Allerdings schienen uns die Trottoirs auf wankenden Schwimmstegen gebaut, so schaukelte es noch etwas nach.
Wir montierten prophylaktisch die Mückengitter, es hatte noch keine Mücke, aber schon eine einzige wäre nervig. Auch wenn draussen noch Betrieb war, wir waren müde nach dem langen Segeltag.
Dienstag, 23.08.2016:
Ribadesella - Gijón, 46 sm.
Wetter: schön, sehr diesig, zum Start S2, später W5(-6), zum Schluss W3.
Hartes Am-Wind-Segeln
Die Nacht war nicht so ruhig, einmal wegen des Lärms und Betriebs am Quai und auch, weil der Skipper um 2.30 Uhr aufstand und nach den Festmacherleinen schaute. Jetzt waren wir fast ganz unten und eine 4 m hohe Wand hatte es neben dem Boot, dazu ein nicht gerade angenehmer Geruch ….. Gerne hätte ich frisches Brot zum Frühstück gekauft, aber als ich um 7.45 Uhr vor der Bäckerei stand, war diese noch zu. Alles war zu und wie ausgestorben, nur die Putzleute waren unterwegs und einige alte Männer sassen im Café.
So assen wir von unserem Notbrot und legten schon vor 9 Uhr ab. Die Festmacherleinen, die teilweise im schmutzigen Hafenwasser geschwommen waren, wurden an die Reling gehängt.
Wir waren auf einen Schwachwindtag gefasst (Wetterbericht vom Vorabend: W2) und dachten, wir müssten viel unter Motor fahren, doch es kam anders. Kaum aus dem Hafen, fuhr Regina unter vollen Segeln bei Schwachwind durch das flache Wasser. Jetzt waren wir auf einen Kaffeetörn eingestellt, doch kaum waren die Kaffeetassen weggeräumt, musste das erste Reff eingerollt werden. Nach 30 Minuten hatten wir schon 5 bf Wind gegen an und brauchten Reff 2 im Gross und Genua. So kreuzten wir den grössten Teil der Strecke hart am Wind der Küste entlang auf, die Wellen waren schnell wieder über einen Meter hoch. Trotzdem genossen wir den Blick auf die schönen Berge, sie versanken später in einer Dunstschicht.
Fast den ganzen Tag hörten wir am Funk, dass eine Segelyacht im Norden von Galizien am Sinken sei, und alle sollten Ausschau halten, weil die Position nicht bekannt war. Wir sind aber noch gar nicht in Galizien und hörten einfach mit. Und die französische Marine von Arcachon (ca. 200 Meilen von hier) war wegen ihres Schiessplatzes im Meer ebenfalls immer wieder zu hören.
Zur Mittagszeit wurde der Wind wieder etwas zahmer, es wurde wieder ausgerefft und wir kamen trotzdem gut voran. Anstatt 30 wurden es 46 sm, bis wir in den Hafen von Gijón kamen. Dort hatte es viel Platz, sogar einen separaten Check-In-Steg. Sobald wir festgemacht hatten, befreiten wir Regina vom Salz, spülten die Festmacherleinen vom Dreck des letzten Hafens und danach konnten wir selber duschen.
Für einen Spaziergang in die Stadt war es am Schluss schon zu spät, aber hier bleiben wir voraussichtlich einige Tage. Übrigens, die nette Frau beim Check-In sagte uns auch, wie Gijón richtig ausgesprochen wird: wie chichon (ist für uns CH problemlos auszusprechen, Franzosen oder Engländer hätten da mehr Mühe).
Mittwoch, 24.08.2016:
Gijón - Gijón, 0 sm.
Wetter: bewölkt, manchmal Regen, am Abend Gewitter und nachts häufig Regen.
Fauler Tag
Heute waren wir einfach faul. Gemütliches Ausschlafen mit nicht sehr frühem Zmorge. Nachts waren noch zwei französische Segelboote angekommen, darunter auch die «Carbonara», die wir gestern am Funk gehört hatten.
Wir spazierten durch die belebte Stadt. Viele Spanier und auch viele Touristen (ein Kreuzfahrtschiff hat seine Passagiere ausgeladen) bevölkerten die Stadt.
Nach einem Einkauf in der Markthalle kehrten wir zum Zmittag wieder zurück aufs Boot.
Am späten Nachmittag waren wir nochmals kurz in der Stadt. Heute beginnt «la fiesta de la Sidra», das Apfelmostfest mit vielen Ständen, Musik, die wir bis zum Boot hörten und vielen Besuchern. Zum Znacht probierten wir natürlich auch Sidra, ein saurer Most, aber nicht so sauer wie der «Saft» in der Ostschweiz. Abends kam ein Gewitter und dann regnete es immer wieder, ungünstig für so ein Fest.
Donnerstag, 25.08.2016:
Gijón - Gijón, 0 sm.
Wetter: am Morgen Sonne, am Nachmittag grau, am Abend Gewitter.
Detailplanung der nächsten Tage
Wir machten nochmals einen Pausetag, weil Westwind mit Windstärke 1 angesagt war, fast kein Wind genau gegenan. Bis zum Mittag blies dann allerdings Ostwind!
Wir spazierten durch die noch vorhandene Altstadt «Cimavilla», wo gerade mehrere Häuser renoviert oder neu gebaut werden und stiegen heute auf den Hügel mit der Befestigung aus dem 19. Jahrhundert. Der Blick aufs Meer rundum im Norden war phantastisch. Danach spazierten wir noch zum kleineren Badestrand «Playa de Poniente» (leider hatte ich die Badesachen nicht dabei, es war inzwischen an der Sonne ziemlich heiss geworden), und nochmals durch die Innenstadt für die täglichen Einkäufe. Wie auch gestern waren viele Leute unterwegs.
Den Nachmittag verbrachten wir auf dem Boot mit Planung der Fortsetzung der Reise und mit Lesen.
Als ich überlegte, zum Strand zum Schwimmen zu gehen, zogen dunkle Wolken auf und ohne Sonne war die Luft eher kühl. So ging ich nur unter die Dusche. Am Abend kamen starke Gewitter und Regen, es regnete fast die ganze Nacht.
Freitag, 26.08.2016:
Gijón - Gijón, 0 sm.
Wetter: Regen und Gewitter, ab späteren Nachmittag trocken, aber grau..
Bilder bearbeiten und auswärts essen
Es gewitterte auch gegen Morgen nochmals und regnete am Vormittag immer wieder. Erst gegen Nachmittag wurde es trocken, aber die Sonne sahen wir heute nicht. Die Temperatur war nur wenig kühler als sonst im Schatten.
Toni sortierte und selektierte fast den ganzen Tag seine Fotos (vorerst bis St-Malo geschafft) und ich war am Lesen und Stricken und Einkaufen.
Sonst gab es nichts Aufregendes. Ausser das Auswärtsessen, das bei uns ja nicht häufig praktiziert wird. Bei den vielen Gaststätten hatten wir zuerst Mühe, einen Ort zu finden, das nicht eine Bar oder ein Café ist, wir fanden dann aber ein Restaurant, das auch zu «unseren» Zeiten bediente – und es waren nur Einheimische drin. Hier konnten wir auch die Zeremonie um den Cidre verfolgen, das Einschenken geschieht auf eine ganz spezielle Art hoch aus der Luft, und das Glas wird dann ex ausgetrunken. Ein Bild davon gibt es dann im künftigen Fotoalbum.
Die nächsten paar Tage sind wir vor allem an Ankerplätzen oder Fischerhäfen, wo es kaum Internet geben wird. Der nächste grössere Ort wird A Coruña sein.
Samstag, 27.08.2016:
Gijón - Avilés, 29 sm.
Wetter: trüb und diesig, keine Sonne, W3.
Mittelalterliches Stadtfest in Avilés
Wir fuhren erst am Mittag los, weil am Vormittag der Wind noch nicht da war. Den Vormittag verbrachten wir mit Boot aufräumen und parat machen. Wir freuten uns, wie nach allen Pausetagen, wieder los zu segeln. Heute war der Himmel bedeckt, aber es gab sogar mehr Wind als angekündigt und so konnten wir die ganze Strecke segeln. Das englische Segelboot, das etwa gleichzeitig losfuhr, fuhr direkt und ohne Wende, offensichtlich mit Motorunterstützung. Es ging immer hart am Wind und so mussten wir eine Strecke Richtung Nordwesten segeln und dann wenden. Es war schon nach 18 Uhr, als wir am Steg festmachten.
Wir spazierten gleich in die nahe Stadt. Dort war was los! Alles war auf den Beinen und die Strassen waren voller Leute, dass man sich von der Menge mitschieben lassen musste. Es war ein Mittelalter-Stadtfest (Mercado medieval de Avilés 2016), mit vielen Ständen, die Leute teilweise mittelalterlich gekleidet und wirklich alle waren unterwegs am Flanieren. Die Stadt konnten wir vor lauter Menschen kaum sehen. Es gibt viele hübsche alte Häuser.
Spät kamen wir zurück zum Boot und spät assen wir, richtige spanischen Essenzeit, Znacht. Und wegen der lauten Festmusik gingen wir auch spät schlafen, aber wir waren so müde, dass wir trotz der Musik gut einschlafen konnten.
Sonntag, 28.08.2016:
Avilés - Avilés, 0 sm.
Wetter: schön, kein Wind.
Feuerwerk vom Besten
Der Wecker klingelt um 6 Uhr. Wir standen auf und schauten nach dem aktuellen Wetterbericht im Internet. Es war für den ganzen Tag nur wenig Wind angesagt und dazu hohe Wellen vom Atlantik - Schwell von über 2 Metern, das passt nicht zusammen! So beschlossen wir nach langem Überlegen, einen Hafentag einzulegen und gingen nochmals schlafen.
Den gemütlichen Vormittag verbrachten wir auf dem Boot. Es gibt immer etwas zu tun oder zu lesen. Erst am späteren Nachmittag machten wir einen Spaziergang in die Stadt. Wir waren heute früher als gestern und es waren etwas weniger Leute unterwegs, es gab noch kein Gedränge. Wir schauten auch das Kulturzentrum «Centro Niemeyer» an, ein futuristisches weisses Gebäude, wie wir es ähnlich in Le Havre (der «Vulcan») schon sahen (es ist auch der gleiche Architekt).
Die Musik – sie kam von diesem Kulturzentrum - war nicht ganz so laut wie gestern.
Gegen 23 Uhr sollte es noch ein Feuerwerk geben, das hatte der Hafenmeister schon gestern gesagt. Und das Feuerwerk um Mitternacht war wirklich bombastisch, und wir auf dem Boot wie in der ersten Logenreihe. Von so nah hatten wir noch nie ein Feuerwerk gesehen, dazu spiegelt es sich noch im ruhigen Wasser.
Montag, 29.08.2016:
Avilés - unterwegs, sm.
Wetter: schön, NE2, auch NE1, später E4.
Eklige Biskaya-Wellen
Spät waren wir schlafen gegangen, das Feuerwerk war ja auch sehr spät erst fertig. Wie machen das nur die Spanier, die arbeiten müssen?
Da der Wind erst am Mittag kommen sollte, legten wir erst am Mittag ab. Die beiden englischen Boote machten es auch so (sie haben offenbar den gleicgen Wetterbericht). Doch der Wind war noch nicht da, die ersten 7 sm gings unter Motor. Wir fuhren der Küste entlang und fühlten uns fast wie in Norwegen: felsige Küste, dahinter Wälder oder grüne Hügellandschaft, wunderschön.
Dann kam etwas Wind auf und wir versuchten es mit dem Blister. Aber wirklich vorwärts ging es auch nicht, denn inzwischen war der Biskaya-Atlantikschwell wieder so hoch und unangenehm, dass er Regina ausbremste und den Blister zum Schlagen brachte. Die Wellen kamen von vorne, von steuerbord und die frischen von hinten, also fast von überall und entsprechend schaukelte das Boot. Die Engländer fuhren von Anfang an unter Motor und waren bald am Horizont verschwunden.
Bis 21 Uhr stellten wir 3x den Motor ab und wieder an. Erst ab Mitternacht konnten wir wirklich segeln, wir hatten dann ENE 5 bf, aber auch dann war der Schwell noch unangenehm, aber wenigstens genügend Druck im Segel.
Die Nacht war sternenklar, Sternschnuppen waren zu sehen, dazu das Meeresleuchten in den Wellen. Es war stockdunkel, die Mondsichel kam erst am Morgen um 7 Uhr bei der Dämmerung. Und andere Boote hatte es anfangs Nacht keine, erst gegen Morgen kamen die Fischer. Die Lichter der Städte und Strassen an der Küste sahen wir die ganze Nacht. Wir lasen die aktuelle NZZ (Danke Mathis!) und so ging die Wache von 3 Stunden schnell vorbei. Allerdings, schlafen war kaum möglich bei dem Geschaukel.
Als es langsam hell wurde, kamen wir in die Bucht von Viveiro und ankerten vor dem Strand und frühstückten und fielen in die Kojen.
Dienstag, 30.08.2016:
unterwegs - Viveiro Ria Anker, 84 sm.
Wetter: dunkle Sternennacht, E5, beim Anker E1-2.
Ausruhen
Am Mittag hatten wir das grösste Schlafdefizit wieder aufgeholt.
Danach machten wir es uns auf dem Boot gemütlich. Eigentlich wollten wir nach dem Ausschlafen das Boot in den Hafen verlegen, aber wir blieben unter Anker. So war es bequemer. Der Nachmittag verging mit Ankerkino. Nein, andere Boote beobachteten wir nicht, es war nur eines da und da war nichts zu beobachten. Sondern nur durch den Feldstecher schauen genügte und es war viel zu sehen: durch das Schwojen zog das Städtchen vorbei, dann kamen die Wälder und die felsigen Hügel und anschliessend gings wieder zurück. Es war Zeit für die Planung der Weiterreise, Zeit zum Stricken und Lesen und für Schwimmen.
Am Abend kamen noch zwei andere Yachten, und der einzige andere Ankerlieger hob seinen Anker und fuhr los.
Wir sassen draussen, bis es dunkel wurde.
Mittwoch, 31.08.2016:
Viveiro Ria Anker - Cedeira Ria Anker, 36 sm.
Wetter: schön, NE3 bis NE5.
Spanisches Nordkap
Wir standen vor Sonnenaufgang auf und frühstückten auch vor Sonnenaufgang. Da die Sonne hier erst um 8.15 Uhr aufgeht, bzw. hinter den Bergen noch etwas später, war es trotzdem nicht allzu früh. Der Wind schlief noch, als wir losfuhren. Und so mussten wir die ersten 12 sm unter Motor fahren.
Dann kam der Wind mit 3 bf und mit ihm auch der Schwell. Wir segelten der Küste entlang, um das Cabo Ortegal und Cabo Bares (der nördlichste Punkt der Spanier, so quasi deren Nordkap) mit Blick auf die Felsen und Wälder.
Zwei Mal zeigten sich die Delphine, beim ersten Mal waren es zwei Tiere, die mehrmals unter dem Boot durchtauchten, dann kam eine grosse Schule, wieder mit einem ganz kleinen Delphinchen, das nahe bei dem Muttertier schwamm. Sie blieben nicht lange, wir waren ihnen wohl zu langsam.
Später nahm der Wind zu, der Schwell war nicht mehr so stark und so wurde Regina nicht mehr so gebremst.
Gegen 16.30 Uhr ankerten wir vor Cedeira. Einen Hafen gibt es hier nicht wirklich, nur Bojen für die Einheimischen, die Touristen ankern, die Mole hinter dem Wellenbrecher ist für die Fischer reserviert. Aber der Ankerplatz ist schön, auf der einen Seite die Fischerboote, vor uns das Dörfchen mit grünen Hügeln im Hintergrund und einem Sandstrand, rechts ein Wald, der bis zum Meer reicht. Allerdings kommt ein starker und böiger NE-Wind von den Hügeln runter.
Wir waren zu bequem, um an Land zu fahren und blieben auf dem Boot, es war auch zu windig und so nicht lustig, mit dem Dinghi herumzufahren.
Donnerstag, 01.09.2016:
Cedeira, Anker - A Coruña, 30 sm.
Wetter: schön, NE3-5, N3.
Wieder einmal festen Boden unter den Füssen
Die ganze Nacht über war es nie windstill (auch Fallböen) und am Morgen hatte es schon Wind, als wir den Anker hoben. Diesmal hatten wir unsere neuen Ankerbällchen gesetzt, so sahen wir genau, wo unser Anker war. Der Anker war mit festem Sand eingepackt, der aber mit dem Bootshaken gelöst werden konnte. Die Bällchen konnten problemlos an Bord geholt werden (falls der Anker mal irgendwo klemmt, könnte mit der Bällchenleine nachgeholfen werden, man sagt dem auch Trippleine).
Nach der Ausfahrt aus der Bucht segelten wir mit Raumwind. Regina mag diesen Kurs nicht so und ist entsprechend langsam. Dazu hatte es wieder Wellen, nicht nur von hinten, sondern auch von der Seite. Wir fuhren nur unter gereffter Genua bei 4-5 bf NE. Später nahm der Wind ab und wir refften aus.
Was tun wir während der Fahrt? In die Wellen schauen, damit wir die Delfine nicht verpassen. Heute waren allerdings keine zu sehen. Dann wird getrimmt, die Segel optimal dem Wind angepasst. Und natürlich wird auf den Verkehr geachtet, heute kamen uns sogar zwei Segelboote entgegen, ein Spanier kreuzte frech ganz nah vor unserem Bug. Und einige wenige Fischerboote sahen wir, sonst waren wir allein. Sonst muss man auch auf Fischerbojen achten, heute gabs aber gar keine. Besonders hier in Galizien schauten wir die schöne Landschaft und die felsige Küste an und sahen die Gischt an den Felsen spritzen. Ansonsten wird dann mal Kaffee gemacht und getrunken, mittags gibt’s meistens einen Salat, der vorbereitet werden muss. Falls es ruhig segelt, kann auch gelesen werden oder gestrickt oder einer kann schlafen, falls der Tag lang werden sollte.
Am Nachmittag kamen wir in die Marina Real Nautico von A Coruña. Hier sind viele Segelboote von allen Ländern: Kanada, Norwegen, Schweden, Deutschland, England, Frankreich und wir.
Wir schwankten in die nahe Stadt (nun, wir waren jetzt 4 Tage nicht mehr an Land gewesen) und informierten uns bei der netten Dame im Touristenbüro. Morgen wird mehr besichtigt.
Neben uns ist ein junges deutsches Paar mit zwei kleinen Kindern, die 7 Monate und 2 ½ Jahre sind. Die zwei Jahre Elternurlaub werden als Törn genutzt.
Freitag, 02.09.2016:
A Coruña - A Coruña, 0 sm.
Wetter: Am Morgen Nebel, später sonnig und warm, wenig Wind.
Herkules und das Nebelmeer
Am Morgen hatte es dichten Nebel. Das deutsche Boot mit den Kindern war schon weg, als wir aufstanden. Hoffentlich haben sie einen guten Radar. Man sah wirklich nicht weit, nicht einmal zum benachbarten Pier.
Wir wanderten zum Torre de Hèrcules. Das ist der älteste Leuchtturm der Welt, der noch im Einsatz ist und nachweislich schon von den Römern genutzt wurde. Allerdings wurde er schon mehrmals umgebaut, wahrscheinlich sind im Turm selber nicht mehr so viele römische Steine enthalten. Auch als wir durchs Museum und auf den Turm gestiegen waren, war der Nebel nur über dem Land weg, das Meer war noch eingehüllt. So war es wie auf einem Berg, teilweise waren wir über dem Nebelmeer. Als wir wieder unten waren, kamen die Touristenströme (wie schon üblich bei einem UNESCO-Weltkulturerbe).
Wir wanderten noch durch die Stadt, sahen den grossen Strand mit wenig Badegästen und vielen Bademeistern und spazierten durch die Fussgängerzonen. Als am frühen Nachmittag alle Läden zu machten (Siesta), kehrten wir zurück aufs Boot. Vorher waren wir noch in der Markthalle, kurz vor Schluss, um frisches Gemüse und Früchte zu kaufen. Es gab dort eine grosse Auswahl zu unschlagbaren Preisen.
Am späten Nachmittag waren wir nochmals in der Stadt, aber ohne Erfolg. Der sehr weit entfernte Veloladen hat keine Klappvelos auf Vorrat und das Segelzubehörgeschäft war nicht dort, wie es die Informationsdame gesagt hatte. Spät kamen wir zurück und zu spanischen Essenszeiten gab es Nacht.
Samstag, 03.09.2016:
A Coruña - A Coruña, 0 sm.
Wetter: Zuerst Nebel, später sonnig / Heiss, am Abend wieder Nebel, sehr wenig Wind.
Mit den Pilgern des Jakobwegs
Der Wecker weckte uns früh und wir assen im Salon, draussen war es zu kühl und zu feucht. Es hatte wieder dichten Nebel.
Wir liefen zum Bahnhof. Der Marineiro meinte, man brauche 20 Minuten (er war den Weg wohl noch nie zu Fuss gegangen), wir rechneten 30 Minuten und die brauchte wir auch, obwohl wir sehr zügig liefen, schneller wäre kaum möglich. Die Stadt war noch leer und bis auf wenige Bars alles zu.
Mit einem schnellen Zug fuhren wir nach Santiago de Compostela. Es war interessant, durch das Land zu fahren, viele Felder, viele Wälder und Hügel und kleine Dörfer waren zu sehen. Nach nur einer halben Stunde erreichten wir Santiago. Die Luft war noch angenehm kühl, aber hier war kein Nebel.
Nach einem Kaffee besuchten wir die Kathedrale und staunten über die Menschenmassen, die inzwischen eingetroffen waren. Darunter waren wirklich richtige Wanderer («Pilger», die den Jakobsweg gegangen waren) mit eingebundenen Knien, Pflastern, staubigen Wanderschuhen, Rucksäcken usw. oder auch Velofahrende mit dem entsprechenden Gepäck.
Das alte Gebäude ist eindrucksvoll, das viele Gold innen etwas zu viel, aber das ist natürlich Geschmackssache. Aber es hatte einfach zu viele Menschen hier!
Wir bummelten durch die vielen engen Gässchen, langsam wurde es immer wärmer und wärmer. Ich kaufte mir einen Fächer, weil es auf unserer Reise im Moment nicht mehr kälter werden wird. Nach einer Stärkung kehrten wir wieder zum Bahnhof zurück. Inzwischen war es richtig heiss geworden und wir suchten den Schatten.
In Coruña blies ein kühler Wind, sehr angenehm, aber auch hier war es recht warm. Allerdings sind wir am kühlsten Ort von ganz Spanien, aber für ein Helado reichte es noch durchaus.
Sonntag, 04.09.2016:
A Coruña - A Coruña, 0 sm.
Wetter: Nebel am Morgen und Abend, dazwischen Sonne mit wenig Wind.
Bürotag
Heute weckte uns kein Wecker, entsprechend spät fing der Tag für uns an. Es war Bürotag, der fast den ganzen Tag dauerte. Aber das muss dazwischen auch sein. Nachdem der Nebel weg war, wurde es wieder richtig warm.
Am Nachmittag schauten wir uns noch den anderen Hafen (Marina Coruña) an, fanden dann «unseren» Stadthafen Marina Real doch schöner, wenn auch immer wieder Schwell vom Touristenboot und den Fischern reinkommt.
Wir spazierten nochmals kurz durch die Fussgängerzone, zusammen mit all den Spaniern, die mit Hund und Kind (im Kinderwagen, mit Rollschuhen, Laufrad oder Trottinett) und den alten Leuten im Rollstuhl unterwegs waren.
Am Abend kam plötzlich wieder Nebel und es wurde schnell kühl. Spät, nach spanischer Zeit, assen wir und sehr spät gingen wir schlafen.
Zu den Etappen der Abschnitte Atlantikküste 2016, Atlantikpassagen 2016, Karibik 2017, Atlantikpassagen 2017, Atlantikküste 2017.