Skagerrak 2012


Logbuch der Segelreise von
Göteborg nach Ellös

(29.09.2012 - 05.10.2012)

Durch die Schären bei Göteborg langsam zurück nach Ellös.
Bei meist regnerischen Wetter mit Starkwind langsam und in kleinen Etappen nach Norden wieder nach Ellös. Hier dann die Vorbereitungen für das Winterlager.


Samstag, 29.09.2012

Blick von der Insel Donsö über den Schärengarten von Göteborg.

Göteborg - Donsö, 12.1 sm.

Bedeckt, teilweise auch etwas Sonne, SW3-4, am Abend SW5 und mehr und Regen..

Wieder einmal ist Near-Gale im Skagerrak angesagt, diese Nacht solls abgehen. So haben wir uns einen Hafen ausgesucht, der etwas geschützte Stege anbietet.
In Göteborg haben wir zuerst sehr früh Kathrin verabschiedet, sie fährt mit dem Zug nach Kopenhagen und dann mit dem Flugzeug nach Zürich. Nach dem zweiten Frühstück gings zuerst den Göteborg-Fjord wieder hinaus. Unterwegs schauten wir für einen späteren Besuch dieser Gegend in die Einfahrt eines anderen Hafens (Långedrag), der mit dem Tram 9 zum Zentrum von Göteborg verbunden wäre. Die Gästeplätze sind hier aber nicht an einem Steg, sondern im ganzen Hafen verteilt (grüne Boxen). Ab hier konnten wir dann auch die gerefften Segel hissen und etwas gegen Süden - hart am Wind, wie immer - segeln. Aber nach 5 sm erreichten wir bereits die Insel Donsö, um 13 Uhr waren wir hier.
Mit einer längeren Wanderung über die Insel und durch das grosse verzettelte Dorf (gehört immer noch zu Göteburg, eine Fähre fast im Stundentakt verbindet die Insel mit dem Festland) erkundeten wir unsere aktuelle Umgebung.
Gegen den Abend wurde der Wind immer stärker und lauter, er soll noch bis über 30 kn geben in dieser Nacht. Auch wenn wir recht gut geschützt hinter der Mole und hinter grossen Fischerbooten stecken, der Mast ragt weit in den Wind hinauf, und dieser mag Regina trotzdem schütteln.


Sonntag, 30.09.2012

Toni im Motorenraum hinter der hinter dem Trinkwasserdruckgefäss

Donsö - Öckerö, 10.5 sm.

WSW4, am Morgen markant stärker; am Morgen sonnig, später bedeckt und Regen..

Der Wind pfiff die ganze Nacht in den Wanten, hatte etwas nach Westen gedreht und drückte uns an den Steg. Am Morgen war der Himmel zur Abwechslung wieder mal blau und die Sonne schien. Wir sassen in unserer Kuchenbude und genossen die Wärme. Gegen Mittag liess die Windstärke etwas nach, es waren nicht mehr gegen 25 Knoten, und wir beschlossen, noch abzulegen.
Es waren noch viele Schiffe, vor allem Segelboote, unterwegs und wir fühlten uns fast wie auf dem Zürisee, denn der Wind war sehr unterschiedlich stark, böig und aus verschiedenen Richtungen, so zwischen den Schären. Es zogen auch schon wieder dichte Wolken auf und noch bevor wir im Hafen waren regnete es schon wieder. Diesmal legten wir an wie im Mittelmeer, römisch-katholisch, und dabei musste die dick muschelbehangene Mooring benutzt werden. Da wir schon am Nachmittag im Hafen waren, es war ja nicht so weit bis hierher, machten wir noch einen ausgiebigen Spaziergang. Das Städtchen Öckerö gefiel uns nicht so, alles war sehr weitläufig, ohne Zentrum und wirkte ausgestorben, nur die Hundehalter waren mit ihren Hunden unterwegs. Im Hafen waren einige Bootsbesitzer am Auswassern und am Vorbereiten für den Winter. Viele Boote waren schon an Land.
Am Abend stürmte und regnete es wieder, kaum waren wir zurück auf dem Boot. Wir setzten noch einen zweiten Festmacher zur Sicherheit auf der Luvseite.
Am Abend brauchten wir keine Heizung: wir waren im Motorraum beschäftigt, und dort wars nicht kalt, obwohl der Motor kaum gebraucht worden war. Dafür läuft die Frischwasserpumpe jetzt wieder prima und der Druckbehälter hat wirklich Druckluft und nicht mehr Wasser im Gehäuse.


Montag, 01.10.2012

Die Cockpit-Abdeckung (Kuchenbude) ist bei diesem Regen sehr willkommen als Ablage der nassen Kleider

Öckerö - Källö-Knippla, 2.9 sm.

Regen, S4-5..

Heute regnete es noch am Morgen, also konnten wir lange ausschlafen. Es machte uns gar nicht an, überhaupt aus dem Boot zu steigen, weil es draussen nur grau, nass und scheusslich war.
Gegen Mittag beschlossen wir, nachdem es nicht mehr regnete, die Insel zu wechseln, also legten wir ab. Doch schon fing es wieder an zu regnen, die Sicht war schlecht, aber der nächste Hafen zum Glück nicht weit. Es lohnte sich kaum, Fender und Festmacherleinen wegzuräumen Wir segelten nur mit der Genua im 3. Reff mit Rückenwind gemütlich und waren bereits nach 40 Minuten im nächsten Hafen. Hier hat es einen grossen Gästehafen, anscheinend hats hier im Sommer viele Boote, wir aber waren allein.
Wir warteten am Nachmittag, bis der Regen aufhörte und liefen los, die Insel zu besichtigen. Gross ist sie nicht, wir waren bereits am anderen Ende der Insel, wo die Badestrände sind, als es wieder anfing zu regnen. Ein schöner, bequemer Kiesweg führt über die ganze Insel.
Nach einem kurzen Einkauf im Coop gings zurück aufs Boot, die Heizung wurde eingeschaltet (kalt ist es nicht, aber zum Sitzen doch zu ungemütlich) die Fenster sind alle (wieder) dicht und so kann man es aushalten.


Dienstag, 02.10.2012

In der engen Durchfahrt Albrektssundkanal kurz vor Marstrand

Källö-Knippla - Marstrand, 9.6 sm.

Sonnig SW4-5, am Nachmittag Schauer..

Heute weckte uns die Sonne! Wir fuhren los und konnten mit der Genua Reff 1 gleich vor dem Hafen lossegeln.
Eine Arkona 410 mit vollen Segeln kam hinter uns her und überholte uns, hatte aber Mühe in den Böen. Vor der engen Kanalfahrt vor Marstrand rollten wir die Genua ein und fuhren unter Motor. Es duftete nach Wald und Wiese, und solche engen Durchfahrten sind immer spannend.
In Marstrand assen wir draussen an der Sonne unseren Zmittag. Anschliessend wanderten wir auf dem Wanderweg um die Insel. Mehrere Badeplätze mit Badeleitern und Liegeplätzen sind um die Insel verteilt. In einer offenen Umkleidekabine konnten wir uns kurz unterstellen, denn die nächste Regenwolke entleerte sich. Wir gingen zurück zum alten Turm und zur grossen Carlstens-Festung, die leider geschlossen war. Auch sämtliche Restaurants, Geschäfte, Stände, sogar die Duschen sind geschlossen.

Links für weitere Informationen: www.carlsten.se/,


Mittwoch, 03.10.2012

Marstrand - Mollösund, 15.2 sm.

S und SE 5 und 6, häufig Regen, sehr diesig, Near-Gale am Mittag angesagt..

Gestern ist wieder einmal eine Sturmwarnung auf allen Kanälen für den Skagerrak durchgegeben worden. Ab heute Mittag gibt es 7bf. So beschlossen wir, früh loszufahren und vor dem regnerischen Sturm im nächsten geschützten Hafen zu sein.
Mit dem südlichen Wind reichte es wieder, nur mit dem gerefften Genua zu segeln, so war es trotz den Winden um 20kn recht gemütlich, die Wellen kamen auch mehrheitlich raumschots. Allerdings war die Navigation nicht ganz so einfach, denn die Sicht war teilweise sehr schlecht, und die richtigen Pfosten sah man erst, wenn man fast gerade davor war.
So kamen wir sehr früh - vor dem Sturm - in Mollösund an und vertäuten die Regina in der hintersten Ecke des sonst leeren Hafens (in der Hoffnung, der Wind dreht nicht plötzlich auf E und NE, sonst hätten wir dann ein Problem mit dem Hinauskommen).
Der Spaziergang war schnell gemacht, das Dorf ist klein, alles ist geschlossen bis auf einen Lebensmittelladen. Und wir haben hier Internet, so können wir im Cockpit lesen und 'arbeiten'. Im Cockpit unter der Kuchenbude ist es gar etwas wärmer als unten im Schiff, denn kalt ist die Luft nicht, das Wasser ist kühler.

Links für weitere Informationen: www.sodrabohuslan.com, www.smhi.se/vadret/vadret-i-sverige/land/fiveDaysForecast.do?geonameid=2691477&redirect=false,


Donnerstag, 04.10.2012

wieder einmal mit der Sonne segeln.

Mollösund - Ellös, 9.9 sm.

Schön, SW3..

Wir standen auf wie immer, hatten es aber nicht eilig. Nachts hatte es geregnet, jetzt waren einige Wolkenlücken zu sehen. Als wir uns von der Hafenmole abstiessen, zeigte sich schon die Sonne, und der Himmel war inzwischen wolkenlos (wenigstens in einer Richtung)! Gleich vor dem Hafen setzten wir die Genua und das Gross und segelten gemütlich mit Rückenwind durch die Schäreninseln. Die Seezeichen waren sehr gut sichtbar, die Bojen der Fischer auch, da das Wasser zwischen den Steinen sehr ruhig war. Das Meer war wie der Himmel blau.
Um die Mittagszeit machten wir am Gästesteg von Gullholmen fest. Der Besichtigungsspaziergang war ausgiebig: die Holzhäuschen sind dicht aneinander gebaut, und viele werden wohl nur als Sommerhaus genutzt. Die meisten haben einen Balkon oder Gartensitzplatz oder beides und auch gepflegte Gärtchen sind zu sehen. Die Hauptstrasse ist eigentlich nur ein Weg, auch mit Treppen, und Autos gibt es hier keine, nur einige wenige stinkende Töfflis, mit denen auch Gepäck und Material transportiert werden kann.
Nach dem Zmittag segelten wir noch die knapp 2 Seemeilen bis Ellös. Im Werfthafen der Hallberg Rassy hat es jetzt genügend Platz und wir konnten längs festmachen. Am Abend gabs noch eine kurze Regenschauer mit einem wunderschönen Regenbogen.
Heute war ein Traumtag, gerne hätten wir mehrere davon gehabt.


Freitag, 05.10.2012

Die auseinandergenommene Winsche wird gereinigt und frisch gefettet.

Ellös - Ellös, 0 sm.

Meist schön..

Nachts wurde der Wind stärker und Toni musste aufstehen, um das Spifall am Schlagen zu hindern. Nach dem Ausschlafen widmete er sich der ersten Winsch, um den Winterservice zu machen, d.h. alles auseinandernehmen, reinigen, frisch fetten und wieder zusammen setzen. Das ganze Prozedere beanspruchte einige Zeit.
Nach dem Mittag kam Carl vorbei, bei dem Regina im Winterlager sein wird, um alles zu besprechen.
Danach wollten wir noch im Yachtshop Material für die Reinigung besorgen, aber dummerweise war es schon nach 14 Uhr und weil hier das Wochenende freitags nach dem Mittag beginnt, alles schon zu.
Wir gingen noch Lebensmittel einkaufen, der Laden hat zum Glück länger offen, und danach gings weiter mit Winschenpflege, Fensterrahmen putzen und Gummipflege, Festmacher spülen usw. Abends wurde es schnell frisch und wir zogen uns in den Salon zurück und stellten die Heizung an. Schnell ging der Tag vorbei.
Geregnet hat es heute zur Abwechslung nicht!