privater Segeltörn
Elba / Korsika
10. - 17. April 2010
Übersicht
Zeitpunkt: |
10. - 17. April 2010 |
Übernahme: |
Portoferraio, bei Werft Edilnautica |
Hin-/Rückreise: |
Mit Bahn und Fähre: Zürich - Florenz - Piombino - Elba |
Karte: |
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Route / Etappenorte |
Portoferraio - Capraia -
Bastia Vieux Port - ⚓ Marina di Campo - Porto Azzuro
- Portoferraio |
Schiff: Sun Oddysey 39 i, "Naughty Girl" |
|||
Länge: |
11.86 |
Baujahr: |
2007 |
Breite: |
3.88 |
Kojen: |
6 |
Tiefgang: |
2.00 |
Segelfläche: |
Gr 33, RGe 35 m2 |
Verdrängung: |
7330 kg |
Motor: |
Yanmar 30 kW |
Werft:Jeanneau: www.jeanneau.fr |
Vercharterer: |
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Vermittlung: |
direkt, bzw. mit Rabatt via CCS |
Ausschreibung: |
Information im Internet auf bx4 und als Flyer |
Skipper/Crew: |
Toni Baur / Elisabeth, Michael, Patrick |
Spezielles: |
Zusammenfassung:
Daten:
138 Meilen waren wir unterwegs, 70 Meilen davon unter Motor. Am ersten Tag waren 7bf Wind angesagt, für unsern Segler-Benjamin Patrick eindeutig zu viel. Nach dem ersten Segeltag mit 5bf hatte es eigenlich keinen Segelwind mehr, deshalb machten wir auch nur kleine Etappen (geplant wäre St-Florent auf Korsika gewesen).
Erlebnisse:
Sehr teure Hafenplätze auf Elba und Korsika; sehr schwachwindig, deshalb nur reduzierte Route gefahren (keine Besuch von St-Florent); meist sonnig, aber noch kühl; noch sehr wenige Schiffe unterwegs, viel Platz in den Häfen und Restaurants; Fischen von Elisabeth nicht erfolgreich; gemütliche Anreise mit Ferientag in Florenz; Wasser noch zu kalt zum Baden (ca. 14 Grad). Zusammengefasst: gemütlicher stressfreier Segeltörn.
Schiff:
Yacht hervorragend ausgerüstet (wirklich überkomplett,
inkl. vollständige Dokumentation und Führer), auch
sonst in gutem Zustand. Erster Einsatz der Yacht nach
Ueberwinterung. Keine nennenswerte Mängel (ausser def. Windanzeige).
Auch seitens Vercharterer (SUN CHARTER) erhielten wir einen sehr
guten und zuvorkommenden Service.
Das Schiff selber ist auch ok (aus der aktuellen Serie der
Jeanneau), scheint v.a. bei viel Wind sportlich zu segeln, konnten
wir leider nicht richtig ausprobieren.
Reise:
Elisabeth und Toni machten es
sich gemütlich. Am Vortag reisten sie per Bahn nach Florenz
und konnten dort wieder einmal
einen Eindruck vom Kulturerbe einfangen (und von den vielen
Massentouristen). Ankunft in Portoferraio am Nachmittag, langer
Fussweg zur Charterbasis.
Patrick und Michael kamen wegen verpasstem Anschlusszug
in Genua erst sehr spät aufs Schiff.
Die Rückreise ging wieder per Fähre und Bahn via Florenz und Milano,
dank reservierten Sitzplätzen hatten wir kein Problem (andere Leute
schon: wegen des Islandvulkans waren alle Flüge nach Norden
abgesagt).
Elba kann gut per Bahn in einem Tag erreicht werden.
Gesamt:
Gemütlicher stressfreier Segeltörn mit gutem Schiff und gutem Vercharterer und in schöner Umgebung (Inseln und Korsika) mit ebenso angenehmer Crew, allerdings mit wenig Wind, dafür viel Platz im Hafen (ausserhalb Saison).
Auszug aus dem Logbuch des Segeltörns
Fr, 9.4.2010: Reise Zürich - Florenz
Mit der Bahn über Milano nach Firenze: Fahrplanpünktlich um 15 Uhr standen wir im Bahnhof, gingen zum nahen Hotel "Duca d'Aosta" und machten dann einen sehr ausführlichen Spaziergang kreuz und quer durch Florenz. Es war angenehm warm, allerdings hatte es tausende von Touristen, die alle auch Florenz anschauen wollten. Erst recht spät kamen wir wieder ins Hotel zurück. Übrigens: Im Haus unseres Hotels hatte es noch drei andere Hotels, jedes auf einer anderen Etage. Uns fiel auf, dass seit unserem letzten Besuch die Fussgängerzonen vergrössert wurden und auffallend viele Leute mit dem Velo unterwegs waren, sowohl junge wie auch viele ältere einheimische Leute. Und ein neues Tram fuhr vor dem Bahnhof vor, viele Elektrobusse zwängten sich durch die engen Gassen.
Sa, 10.4.2010: Florenz - Piombino - Portoferraio
schönes warmes Wetter.
Die Zugsreise wäre noch kürzer, wenn in Livorno ein besserer
Anschluss vorhanden wäre. Doch um 15 Uhr standen wir - nach der
Fährenüberfahrt und einem längeren Fussmarsch mit dem Gepäck - auf
dem Gelände von Sun Charter. Die Schiffsübernahme war angenehm, wir
hatten genügend Zeit zum Einkaufen (mit Abholservice), und auch die
wichtigsten Geräte konnte ich bereits etwas kennenlernen
(GPS-Kartenplotter, Funk).
Michael und Patrick verspäteten sich wegen eines verpassten
Zugsanschlusses in Genua. Aber um 20 Uhr standen sie auch da und
erhielten - nach dem Znacht - auch die erste Einführung zum Schiff
und zum Verhalten beim Segeln.
So, 11.4.2010: Portoferrraio
bedeckt und windig. Der Wetterbericht lautete auf 7bf mit noch stärkeren Böen -
nicht das ideale Wetter für Patrick, unseren Segelbenjamin (das
erste Mal auf einem Segelboot). So nahmen wir uns die Zeit, nach dem
Frischbroteinkauf das Schiff besser kennenzulernen und vor allem, um
Portoferraio gründlich anzuschauen, sonst hat man ja kaum Zeit dazu.
Die Stadt schien ziemlich ausgestorben: einerseits war Sonntag,
andererseits gab es fast keine Touristen. Auch der Stadthafen hatte
beliebig viele Plätze frei für Boote jeder Grösse. Aber für die
Besichtigung der Napoleon-Häuser, des Leuchtturms und der engen
Gassen war es sowieso angenehmer ohne Touristen. In der Pizzeria
waren wir die einzigen Gäste, aber das Tiramisu war hervorragend.
Mo, 12.4.2010: Portoferraio - Capraia
28.4 nm, meist NE 5, sonnig. Endlich segeln.
Um 10 Uhr, nach einem Reparaturversuch des
Windmessers durch Jürg (Sun Charter), fuhren wir endlich los. Gleich
nach dem kleinen Inselchen nördlich von Portoferraio hissten wir die
Segel (und mussten sie bald auch reffen). Bald sahen wir auch
Delphine in den Wellen. Unterwegs machten wir noch eine Demo eines
Mann-über-Bord-Manövers, wobei das Beiliegen mit diesem Schiff nicht
einfach ist, es läuft zu gut. Alles in Allem: herrliches Segeln bei
tüchtig Wind. Allerdings schaffte es Patrick, das Frühstück den
Fischen zu opfern.
Bereits um 15 Uhr erreichten wir den Hafen von Capraia und erhielten
Hilfe beim Vertäuen; viel hatte der Hafenwart allerdings nicht zu tun, gerade
mal 4 Schiffe übernachteten hier.
Di, 13.4.2010: Capraia - Bastia Vieux-Port
33.9 nm , E 2-3, später N 0-1, sonnig.
Michael hat Geburtstag, packt die Geschenke aus und
kann alle Kerzen auf einmal ausblasen. Mit schwachem Ostwind
segelten wir ganz langsam der Ostküste entlang zur Nordspitze
Capraias und nahmen Kurs zum Cap Corse, mit Wind genau von achtern.
Nach 2 Stunden beschlossen wir, nicht nach St-Florent, sondern mit
Südkurs direkt nach Bastia zu segeln, mit diesem Tempo wären wir
erst in der Nacht angekommen (und für den nächsten Tag zum
Zurücksegeln war noch weniger Wind angesagt). Der Wind wurde immer
schwächer, am Schluss mussten wir noch 20 Meilen mit Motor fahren.
Ein sehr langer Spaziergang durch Bastia und Auswärtsessen in
"Frankreich", auch eine Dusche in der Capitaneria, beschlossen den
Tag.
Mi, 14.4.2010: Bastia - Marina di Campo (Anker)
39.0 nm, zuerst SE 2, später NE 2, am Schluss NE 0-1, sonnig. Wir fahren zuerst los, unsere beiden Nachbarschiffe (die einzigen im Hafen) starteten erst viel später. Mit leichtem Wind ging es ostwärts zurück nach Elba. Immer wieder mussten wir den Motor zu Hilfe nehmen, wenn der Wind ganz verschwand. Unterwegs bei einer Untiefe (23 m) versuchte Elisabeth mit dem Norweger-Fischergerät zu fischen - und zog einen Rotbarsch an Bord. Der war allerdings zu klein und durfte wieder zurück ins Meer. Vor dem Strand von Marina di Campo warfen wir - nach dem Abfahren des möglichen Schwojkreises - den Anker und verbrachten eine herrliche ruhige Nacht - ganz sanft schaukelnd - fast ganz alleine auf dem Meer.
Do, 15.4.2010: Marina di Campo - Porto Azzuro
16.2 nm, zwischendurch SE 2-3, sonst E-SE 1, sonnig. Auch dieser Tag war wie gestern: schön und warm und wenig bis kein Wind. Der Motor kam immer wieder zum Einsatz. Elisabeth versuchte nochmals bei einer Untiefe zu fischen, diesmal aber ganz erfolglos. Sehr langsam segelten wir um die Südspitze von Elba herum und erreichten die Bucht Cale di Mola, wo wir wieder den Anker warfen. Allerdings hatte es tüchtige Fallböen aus allen Richtungen, eigentlich nicht so angenehm zum frei Ankern. So verlegten wir das Boot an den Steg im Hafen von Porto Azzuro und konnten so das hübsche Städtchen erkunden (und eine Pizza essen).
Fr, 16.4.2010: Porto Azzuro - Portoferraio
20.9 nm, W2 -3, manchmal 0-1, meist bedeckt, etwas Sonne. Die ersten paar Meilen lagen wir im Windschatten von Elba, später gab es dann etwas Wind. Bei der Umrundung der Insel Palmaiola hatten wir sogar 3bf und Schräglage. An der Nordspitze versuchte Elisabeth bei 6 m Tiefe nochmals zu fischen - wieder erfolglos. Etwa 4 Meilen vor Portoferraio verliess uns der Wind definitiv und wir gelangten unter Motor zur Tankstelle beim Stadthafen (1 h warten wegen Siesta) und dann weiter zum Liegeplatz bei der Charterbasis. Die Schiffsübergabe war problemlos, es funktionierte ja alles und eine Grund- oder sonst eine "feindliche" Schiffsberührung hatten wir ja nicht. Am Abend blieben wir auf dem Boot und packten gemütlich ein - die Stadt kannten wir ja bereits.
Sa, 17.4.2010: Heimreise
via Piombino - Florenz - Milano - Zürich. Auf Elba schön, später unterwegs Regen und Gewitter. Die Rückreise ging wieder per Fähre und Bahn via Piombino / Florenz und Milano nach Zürich, dank reservierten Sitzplätzen hatten wir kein Problem (andere Leute schon: wegen der Aschenwolke des Islandvulkans waren alle Flüge nach Norden abgesagt). Etwas störend war der lange Aufenthalt in Campiglia, dafür gings um so schneller von Florenz nach Milano mit Hochgeschwindigkeit.
weitere Infos
Vercharterer Sun Charter: www.suncharter.de;
Vermittlung via CCS www.cruisingclub.ch;
Bahnbillete und Fahrpläne via SBB,
Fähreninformation www.faehreonline.com;
Hafenhandbuch "Rod Heikel: Küstenhandbuch Italien" und
"Klaus-Jürgen Röhring: Korsika" beides aus Edition Maritim (auch auf dem Schiff vorhanden);
Segeln mit Segelclub USZ;
weitere Berichte von Segeltörns mit Baur unter Baur's Segeln.
Spannende Site aus der Gegend: www.korsika-toern.de/.