Nordkapp Segeln 2008

Logbuch von Sandnessjøen nach Tromsø 

(21.06.2008 - 05.07.2008)

Wieder am Segeln. Die ersten Boote kommen uns entgegen und fahren nach Süden. 21.06.2008, Sandnessjøen - Nesna, 17.2 sm.
Wetter: Bewölkt, aber trocken; meist SW 4bf.

Heute traf Monika ein, wir holten Sie am Busterminal ab. Nach dem längeren Spaziergang zur Marina zeigten wir ihr das Boot und machten die Sicherheitseinweisungen.
Nach dem Lunch gings los. Wir konnten mit Raum- und Vorwind durch die Sunde segeln und Monika die ersten Eindrücke der Inselwelt Norwegens vermitteln. Am Abend machten wir an einem Gästeplatz in Nesna fest, spazierten durchs Dorf und genossen draussen im Cockpit die Spaghetti.

Links für weitere Informationen:
www.helgelandskysten.com www.nesnaferie.no/

Der Polarkreis wird überquert. In der Nähe hat es dieses Wahrzeichen zur Markierung. 22.06.2008, Nesna - Klokkergården (Rødøy), 45.6 sm.
Wetter: Zuerst NW 3bf, bedeckt, später N 3bf bewölkt, später NW 2bf sonnig. Immer sehr kalt.

Schöner langer Segeltag: Zuerst wars grau, es hatte aber genügend Wind (von dort, wo wir hinwollten); später wurde es immer schöner und wir konnten die Segelfahrt - zwar immer an der Kreuz - wunderbar geniessen. Die herrliche Inselwelt, durch die wir uns bewegten, bot immer andere und immer wieder schönere Sichten, vor allem als es langsam sonnig wurde.
Die Höhepunkte von heute: wir haben den Polarkreis überquert, und wir haben einen Seeadler gesehen.
Bei wunderschönem Wetter kamen wir zu unserem Gästeponton in einer schönen Bucht am Fusse eines zackigen Berges (Löwe von Rødøy: Rødøyløva).

Links für weitere Informationen:
www.klokkergaarden.no/ de.wikipedia.org/wiki/Polarkreis

Der zweitgrösste Gletscher Norwegens hat einen Gletscherarm, der bis fast ans Meer reicht (3/4 Std. wandern). 23.06.2008, Klokkergården - Svartisen, 25.0 sm.
Wetter: Bedeckt, nördl. Winde 1-3 bf, am Abend Regen.

Den schönen Hafen Klokkergården am Fusse des Löwen von Rødøy verliessen wir durch die nördliche sehr enge Schärenausfahrt. Nach rund 2 Stunden segeln fischte Elisabeth - diesmal mit Unterstützung von Monika - an einem unterseeischen Berg (Untiefe 12 m neben über 200 m tiefem Meer) erfolgreich 6 Fische an den 6 Haken gleichzeitig. Das liess sogar zu, dass die kleinsten der Seelachse wieder ins Meer zurückspediert wurden.
Die Fahrt in den Skards- und den Holandsfjorden musste windlos mit Motor zurückgelegt werden, dabei wurden wir von einem Kreuzfahrtschiff überholt - mit Hunderten von Leuten, die den Gletscher (und uns) fotografierten. Wir legten aber am Gästesteg an und machten die Wanderung zum Svartisengletscher, dessen Zunge Engenbreen sehr weit bis zum Meer reichte. Mit einer 1/2-stündigen Wanderung entlang eines Sees erreichten wir das Gletschervorfeld und die Gletscherzunge.
Die Nacht an diesem Steg war dann allerdings sehr unangenehm. Es begann zu regnen und vor allem hatte es grossen Schwell wegen des Westwindes in den Fjord hinein, der sich an unserem ungeschützten Steg zu einer fast schlaflosen Nacht auswirkte. Erst am späten Morgen beruhigte sich der Wind und die Wellen.

Links für weitere Informationen:
svartisen.com/

Grau in grau, zwischendurch ein Regenguss. 24.06.2008, Svartisen - Støtt, 27.4 sm.
Wetter: Bedeckt und mehrere Regenschauer, teilw. kein Wind, aber auch W 4bf und W und SW 2bf.

Nach der grausamen Schaukelnacht (Schwell vom Westwind, nicht angekündigt) waren wir froh, diesen hintersten Winkel im Holandsfjord verlassen zu können. Das Wasser war hier eigenartig graugrün, wie Gletschermilch in den Alpen.
Eine regnerische Fahrt führte uns rund um Inseln, wir trafen dabei wieder einen Seeadler an (diese Gegend ist bekannt dafür, man kann sogar Sightseeings buchen). Einmal war eine enge Durchfahrt unter einer Brücke hindurch, und genau in der Mitte musste ein Papa mit seinen Kindern fischen!
Durch die Schären Meløyvær konnten wir segelnd die Steine und Untiefen umfahren, wir hatten gerade den richtigen Wind, dass es knapp ohne Wenden reichte. Erst vor der sehr engen und untiefen Einfahrt vor dem Hafen Støtt mussten wir den Motor anstellen. In Støtt erhielten wir eine kostenlose Führung durch das "Museum" der alten Fischersiedlung, anschliessend - es war mittlerweile etwas freundlicheres Wetter - machten wir einen grösseren Spaziergang zu einer alten Festung der Deutschen vom 2. Weltkrieg, immerhin mit schöner Aussicht in die Schären hinaus. Und: Wir konnten wieder einmal duschen (in der Umkleidegarderobe der Fischer, es stinkte recht intensiv).

Links für weitere Informationen:
turliv.no/bodo2/stott.html www.sorensen-stott.no

Regenwolkenverhangene Berge um uns herum. Es regnet fast den ganzen Tag. 25.06.2008, Støtt - Bodø, 35.4 sm.
Wetter: Vor allem Regen, Winde aus W und SW 1-2bf.

Auch dieser Tag: feucht und grau. Immerhin zwei Ereignisse gibt es zu melden: Elisabeth fängt einen Dorsch (nicht nur immer Seelachse) an einer geeigneten Klippe.
Und der Hafen von Bodø ist vollständig überfüllt, es hat schlicht keinen freien Platz für uns. Nach dem provisorischen Anlegen am Quai der Fischer erhielten wir den Tipp, dass der grosse Fischer vis-a-vis schon seit langem nicht mehr draussen war, dort könne man sicher längseits gehen. So legten wir uns an die Seite des Fischerbootes (siehe das Bild vom nächsten Tag).

Links für weitere Informationen:
www.visitbodo.com/ www.bodo.no/

Das kleine Seelöwchen neben der Randi-Anita festgemacht. 26.06.2008, Bodø - Kjerringøy, 19.6 sm.
Wetter: Bedeckt, einz. Regenschauer, es wird aber schöner; meist NW 3bf.

Am Morgen besuchten Elisabeth und Monika den berühmten Saltstraumen, eine sehr enge Stelle, wo der Strom mit den Gezeiten wechselt und sehr gross ist und riesige Stromschnellen / -trichter bildet (wäre nichts für uns zum Segeln).
Nach ihrer Rückkehr am Nachmittag verliessen wir Bodø und das Fischerboot und erreichten mit einer schnellen Segelfahrt (90% gesegelt) das Dörfchen Kjerringøy, das einen neuen Gästehafen erhalten hat, der aber noch nicht fertig ist (noch kein Wasser am Steg, noch keine Dusche / WC / Waschmaschine). So durften wir im anliegenden Hotel im Zimmer Nr. 1 duschen. Herrlich, so lange und in einer schönen Dusche stehen zu können.

Links für weitere Informationen:
www.kjerringoy.no/ www.ulf.no www.ekteeventyr.no/index.php?id=91

Endlich kommt das schönere Wetter. Sicht auf die Berge östlich von Nordskot. 27.06.2008, Kjerringøy - Ankerbucht Røtnesvågen / Engeløya, 41.3 sm.
Wetter: Leicht bewölkt, NW 2-3bf.

Kjerringøy ist ein alter Handelsplatz (Mitte 19. Jahrhundert), der sehr gut erhalten war und deshalb restauriert und zu einem Museum umfunktioniert wurde. Die Gebäude und die Umgebung wurden auch mehrfach als Kulisse für Filme eingesetzt, hier sind Knut Hamsuns (norw. Literaturnobelpreisträger) Romane verfilmt worden. Kjerringøy gilt als eines der wichtigsten Kulturdenkmäler Norwegens. Das Museum selber hat unmögliche Oeffnungszeiten, so begnügten wir uns mit einem Rundgang durch das offene Gelände.
Nach dem Wassertanken an einem anderen Steg fuhren wir zu den Schäreninseln Karlsøyvær, dort fanden wir wieder einen unterseeischen Berg zum erfolgreichen und schnellen Fischen für Elisabeth. Nun gabs Wind, und die Fortsetzung durch die Schären konnten wir segeln. Ganz spannend war das Segeln durch die Passage bei Nordskot, sehr eng, gerade mal 4 m tief und viele Steine gerade neben der Fahrrinne. Der Wind erlaubte gerade die Duchfahrt, ohne zuviel kreuzen zu müssen. Wir waren hier das einzige Segelboot, das segelte. Die vielen anderen Segelboote waren unterwegs zur Regatta bei Nordskot, die morgen Samstag stattfinden wird (die grösste Regatte von Nordnorwegen, ca. 120 Teilnehmende; wir wurden in Bodø auch zur Teilnahme eingeladen). Und die Regatteure müssen ja ihre Segel schonen (Ueberhaupt: die Norweger Segelboote sind sehr häufig unter Motor unterwegs, wenn wir noch lange segelten: motoren statt kreuzen, schnell fahren statt langsam segeln).
Bald waren wir wieder alleine. Mit dem Blister konnten wir noch einige Meilen segeln, bis der Wind ganz aufhörte. Bei der Insel Engeløya fanden wir dann einen schönen Ankerplatz.
Auch heute konnten wir einen grossen Teil der Strecke segeln, und es war mehrheitlich sonnig.

Links für weitere Informationen:
www.saltenmuseum.no/content/view/90/1/ www.batmagasinet.no/baatweb/norskegjestehavner.nsf/pageseng/Gr_t_yleia_Gjestehavn__Nordskot

Blick von Tranøy zu den Lofoten. Es wird warm und schön. 28.06.2008, Ankerbucht Røtnesvågen / Engeløya - Tranøya, 34.5 sm.
Wetter: Schön, meist NE 2bf, zwischendurch 1bf.

Nach der Ausfahrt aus der Ankerbucht konnten wir an Skutvik vorbei segeln und erreichten bald das fast offene Meer, den Vestfjord. Mit wunderschöner Aussicht auf die Lofoten und Vesteralen kreuzten wir mit recht gutem Wind nordwärts. Wir fanden den schönen Gästehafen Tranøya auf der Insel Hamarøy. Ein längerer Spaziergang führte durch das sehr verzettelte Dörfchen und auf den Aussichtsberg.
Wir sind hier in der Gegend, wo der legendäre norwegische Autor Knut Hamsun (1859 - 1952) gelebt hat und wo auch die Handlungen seiner Bücher stattfanden. Auch in Tranøy hat es ein Museum und eine Gallerie, die auf ihn Bezug nimmt (siehe auch den Link unten).
Gegen Abend wurde der Wind immer stärker, am Schluss pfiff er mit 6 bf durch den Hafen, und starker Schwell führte zu grossen Schaukelbewegungen sowohl des schweren Beton-Schwimmponton als auch der Boote, die wie wir angebunden waren. Es war eine höchst ungemütliche Nacht.

Links für weitere Informationen:
www.hamsunsenteret.no/ www.fyr.no/fyra/tranoy/tranoy-d.html

Während der Ueberquerung des Vestfjords Blick zurück auf den Stetinden, den 'Nationalberg' Norwegens beim Tysfjorden. 29.06.2008, Tranøya - Fjelldal (Tjeldsundet), 56.0 sm.
Wetter: Bewölkt, vereinzelt Tropfen, meistens Sonne; meist NE 4, später auch 5bf.

Monika schaute sich die Mitternachtssonne an. Der Schwell im Hafen wurde wegen eines Winddrehers etwas kleiner. So konnten wir am Morgen doch noch schlafen: wir standen sehr spät auf. Erst nach halb Elf Uhr verliessen wir den Hafen mit seiner historischen Brücke.
Bei gutem Wind überquerten wir den Vestfjord in mehreren Wenden. Wir hatten eine hervorragende Aussicht auf die Berge von Vesteralen und auch auf den Stetinden, den "Amboss Norwegens", ein markanter Berg mit fast matterhornähnlicher Form. Hier wäre auch der bekannte Tysfjord mit seinen Walsafaris (Orcas und Schwertwale), aber die Saison ist dort im Dezember und Januar!
Kurz vor Lödingen steigerte sich der Wind, und wir fuhren mit 5 und 6bf in den Tjeldsund hinein. Damit wir am nächsten Tag nicht mehr so weit hatten, dachten wir an eine Ankernacht in einer geschützten Bucht, zu hinterst im Fiskefjorden. Nach etwas Regen suchten wir den besten Platz (Schwojkreis abfahren), aber der Anker hielt nicht, der Grund war nicht Sand oder Lehm, sondern feiner Geröllschutt, den der nahe Bergbach in den Fjord geführt hatte. Auch ein anderer Platz in diesem Fjord war ungeeignet zum Ankern. So mussten wir halt weiterfahren.
Unterwegs im Tjeldsund schauten wir erfolglos bei jedem Dörfchen, ob es einen Gästesteg hatte oder ob ein guter Ankerplatz vorhanden ist. Durch zwei Stromschnellen (3 Knoten Strom, zum Glück in der richtigen Richtung) erreichten wir dann wieder einen breiteren Bereich mit weniger Strom, und hier fanden wir auch einen schönen kleinen Gästeplatz bei einer kleinen Marina. Kurz vor elf Uhr lag das Schiff fest am Steg, und die nächtliche Sonne schaute durch einige Wolkenlöcher in den Fjord.

Links für weitere Informationen:
www.stetind.nu/ en.hamsuns-rike.no/ www.orca-tysfjord.no/ en.wikipedia.org/wiki/Tjeldsundet

Schönes Wetter und kein Wind, kurz vor Harstad. 30.06.2008, Fjelldal - Harstad, 18.9 sm.
Wetter: Zu Beginn N 3-4bf, später N 1bf; warm und mit Sonne.

Nach der gestrigen langen Fahrt konnten wir lange Ausschlafen. Bei Sonnenschein und warmen Temperaturen begannen wir im Tjeldsund zu segeln, kurz vor der Brücke über den Sund stellte der Wind ab, unter Motor und über glattes Meer erreichten wir dann Harstad, wo wir im Gästehafen, gerade neben den Pieren der Hurtigruten und den Schnellbooten, festmachten.
Als erstes duschten wir ausgiebig, Haarewaschen und Wäschewaschen waren angesagt.
Mittlerweile wurde es heiss, in T-Shirt und Sandalen schauten wir uns die Innenstadt von Harstad an und suchten uns das Bootcenter, wo wir die bestellten Roller für die Genuaholepunkte abholen wollten. Die Ersatzteile konnten nicht geliefert werden, Knut, der Chef, wollte noch einige Abklärungen für Alternativen machen. So beschlossen wir, ihn morgen mit dem Schiff zu besuchen (Marina-Plätze hatte es in der Nähe). Nach kleinen Einkäufen und der Wanderung zurück zum Schiff gingen wir wieder einmal auswärts essen (sündhaft teuer hier in Norwegen).

Links für weitere Informationen:
www.visitharstad.com www.baatcenteretharstad.no

Der Roller unserer Genua-Holepunkte, nun ersetzt mit einem Block. Scheint zu funktionieren. 01.07.2008, Harstad - Engenes, 17.7 sm.
Wetter: Regen, teils sehr heftig; zuerst SE 4bf, später S 5bf und 6 bf.

Um zehn Uhr legten wir am Platz vor dem Bootshändler an. Es regnete. Elisabeth und Monika gingen im nahen Shoppingcenter gross einkaufen, und ich verhandelte mit Knut wegen den Genuaholepunkten. Die Ersatzroller wären vom Hersteller Lewmar in 6 Wochen geliefert worden (hätten hergestellt werden müssen), ein Ersatzprodukt stand nicht zur Verfügung ausser dem Einsatz eines neuen und aktuellen Holepunkts, aber auch dieser mit 3-4 Wochen Lieferfrist. So entschieden wir uns für den Einsatz von Blöcken anstelle eines Rollers. Nach dem Kauf musste ich die Holepunkte montieren (es regnete immer noch...) und eine neue Genuaschot einziehen, da die alte wegen des defekten Rollers zu sehr gelitten hatte.
Um etwa Halbdrei konnten wir endlich weiterfahren. Es regnete stark, aber wir hatten guten und starken Wind aus Süd. In recht kurzer Zeit erreichten wir Engenes (Andørja) mit seinem kleinen Gästesteg. Hier hatte es ein kleines Feriencenter mit Leuten, die Fischerferien machten und mit dem Motorboot fast den ganzen Tag auf dem Meer herumschaukelten und Fische fingen ("Hochseeangeln" heisst das), und das bei jedem Wetter, auch heute. Pflotschnass befestigten wir unser Boot, klappten die Kuchenbude (das Verdeck übers Cockpit) auf und trockneten unser Ölzeug.

Links für weitere Informationen:
www.baatcenteretharstad.no www.andorja-adventures.de/unterkunfte/hauser/der_rorbu_midnattsol_13_51.html

Wunderschönes Segeln im Solbergfjord, Elisabeth und Monika. 02.07.2008, Engenes - Finnsnes, 33.6 sm.
Wetter: Nördliche Winde bis 5bf, tws. auch kein Wind; trocken, am Morgen bedeckt, am Nachmittag sonnig.

Heute war's trocken, am Abend gar sonnig. Nach rund einer Stunde Fahrt kamen wir wieder zu einem der unterseeischen Berge, und Elisabeth zog wieder auf Anhieb 2 Seelachse raus. Später sagte uns jemand, dass die Fischer dieses Jahr Probleme hätten, da ihre Erfolge weniger als üblich seien, die Fische seien viel zu tief unten.
Im Solbergfjord wurden wir von der vorbeifahrenden Küstenwache, vom grossen Schiff 'Chieftain', angefunkt und ausgefragt, allerdings sehr freundlich und gar auf deutsch, wir erhielten die besten Wünsche für unsere Reise. Auch weitere Schiffe wurden per Funk 'untersucht', und alle hörten zu.
In Finnsnes fanden wir am Gästesteg nördlich der grossen Brücke einen Platz. Der Weg in die Stadt war allerdings recht weit und führte entlang der recht stark befahrenen Hauptstrasse. Nach dem Spaziergang und den notwendigen Einkäufen trafen wir an unserem Steg als zweites Segelboot die CCS-Yacht 'Smiling Swiss' an, die ebenfalls hier herumkreuzt (wir treffen das Schiff zum zweiten Mal an, das erste Mal war es in Egersund).

Die HR43 'Smiling Swiss' vom CCS wird von der Hurtigrute überholt, ausgerechnet an der engsten Stelle. 03.07.2008, Finnsnes - Pollen Lysbotnen, 28.1 sm.
Wetter: Bewölkt, N 4 und N 5bf.

Mit einer sportlichen Segelfahrt ging's den Gisundet hinauf nach Norden. Nur kurz, bei der engsten Stelle, verwendeten wir den Motor, ausgerechnet hier wurden wir auch von der nordgehenden Hurtigrute nahe überholt. Auch von der CCS-Yacht wurden wir wieder überholt, allerdings erst nach 20 Meilen und mit nur einer halben Stunde Vorsprung in Finnsnes.
Mit herrlichem Wind und Reffs in den Segeln erreichten wir so die Bucht, die wir für unsere Ankernacht auf der Karte gefunden haben. Vorsichtig prüften wir wiederum den möglichen Schwojkreis, und beim zweiten Anlauf hielt auch der Anker gut im Sand und Lehm dieser Bucht. Wir kamen recht früh hier an (einerseits: schnelle Fahrt, andererseits: nicht so weit weg) und genossen so das Schauspiel der Natur, die sich mit den verschiedenen Wolkenbildern änderte. Vor allem die grosse Föhnwalze, die vom offenen Meer über die umliegenden Berge in unsere Bucht hineinhängt, bringt spannende Bilder.
Zum Znacht gab's für Elisabeth und Monika den zweiten Seelachs, und für mich einen 'Kakerbollen', als Dessert assen wir frische und aromatische norwegische Erdbeeren.

Links für weitere Informationen:
www.hurtigruten.com

Wir segeln hart am Wind, die südgehende Yacht segelt in Schmetterlingsformation nach Süden. 04.07.2008, Pollen Lysbotnen - Tromsø, 34.3 sm.
Wetter:

Die Nacht war geruhsam und sehr angenehm. Erst um 7 Uhr kam der Ankeralarm, weil wir wegen des gedrehten Windes ebenfalls etwas von der originalen Position abgewichen waren, aber ohne dass es gefährlich geworden wäre.
Bei Sonnenschein und starkem Wind kreuzten wir gegen Tromsö zu. Etwas vor dem Rystraumen, eine kritische Stelle mit viel Strom, mussten wir den Motor einschalten, damit wir noch mit dem Hochwasserstrom nach Norden gespült würden. Tatsächlich floss das Wasser mit mehr als 3 Knoten 'bergwärts', so spielte der sehr starke Wind (6 bf) keine so grosse Rolle mehr.
In Tromsö angekommen wechselte der Strom, und mit fast 3 Knoten Gegenstrom unter der Brücke kamen wir nur sehr langsam zur Tankstelle. Das Tanken war ein besonderes Abenteuer für sich. Gerade kurz vor Ladenschluss (um 16 Uhr) erreichten wir die Pier, und der starke Wind (immer noch 20 Knoten) und der Schwell drückte uns heftig gegen die schwarzen Pneus der Pier. Aber immerhin, der Tank ist wieder voll und sollte wieder ein Weilchen reichen.
Sehr schnell waren wir dann mit dem Strom im Hafen von Tromsö. Die Gästeplatzsuche war einfach, die Freunde vom CCS mit der 'Smiling Swiss' halfen uns beim Festmachen. Ein erster Spaziergang durch die Stadt führte uns zur Touristeninformation und in die Fussgängerzone. Nach dem Essen in einem Restaurant überlegten wir uns, noch die Mitternachtssonne auf Tromsös Hausberg anzuschauen, aber es hatte doch zu viele Wolken, und es war sehr kalt, vor allem auch wegen des starken Windes.

Links für weitere Informationen:
www.visittroms.no www.visittromso.no

Die Haupteinkaufsstasse (Fussgängerzone) in Tromsö mit Blick in die Schneeberge (fast wie die Bahnhofstrasse in Zürich). 05.07.2008, Tromsø - Tromsø, 0 sm.
Wetter: Schön, aber sehr kühl.

Dieser Samstag, das Ende und der Beginn einer Etappe, startete mit langem Ausschlafen. Die Sonne schien zwar, und unter der Kuchenbude wurde es angenehm warm, aber weiterhin wehte ein sehr kalter nördlicher Wind durch den Hafen.
Schiff putzen, Einkaufen, Sightseeing, Internet suchen und Daten updaten, Wetterbericht suchen, neue Crew (Kathrin und Claudia) empfangen, neue Crew einführen und die Sicherheitseinweisungen machen: Der Tag war total ausgefüllt.
Und dann wurde Kathrin besonders gestresst: Ihr Gepäck ist nicht angekommen und wurde auch am Samstag nicht mehr angeliefert. Da sie so keinen Schlafsack hatte, durfte sie im Hotel SAS ein Duvet holen (wenn sie schon nicht im Hotel übernachten durfte): Sie hatte trotz allem warm und gut geschlafen.

Links für weitere Informationen:
www.visittromso.no

 

zur Diaschau dieser Etappe
 
weitere Links: www.visitnorway.com/ www.visitnordland.no www.helgelandskysten.com www.klokkergaarden.no svartisen.com/ www.visitbodo.com/ www.bodo.no/ www.kjerringoy.no/ en.hamsuns-rike.no/ www.visitharstad.com www.visittroms.no www.visittromso.no

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