30.04.2008, Kristiansand - Mandal, 24.8 sm. Wetter: bedeckt, meist trocken (nicht immer), NE 2-5bf.
Beim Aufstehen regnete es immer noch. Journalist machte Interview mit uns (www.seilas.no), er ist mit seiner Frau ebenfalls ein halbes Jahr unterwegs (www.helt-paa-tur.no). Unten der Link zum Interview. Nach dem Tanken gabs eine spannende Fahrt durch die Schären, immer mit Raum- oder Vorwind (meist nur mit Genua gesegelt), sehr anspruchsvolle Navigation, auch sehr enge und untiefe Orte auf der sog. Inneren Route. Am Abend Spaziergang auf den Aussichtspunkt Uranienborg.
Links für weitere Informationen:
www.helt-paa-tur.no,
www.seilas.no,
www.seilas.no/wip4/detail.epl?id=237990&cat=4913,
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01.05.2008, Mandal - Lindesnes Litlehamn, 16.7 sm. Wetter: E und S 1-2, manchmal 0 bf. Den ganzen Tag immer wieder Regen.
Wieder über den Inneren Weg, navigatorisch sehr interessant und fordernd. Die Navigation findet im Cockpit statt und nicht am Navi-Tisch im Salon. Es geht aber sehr langsam vorwärts, wir segeln auch mit sehr wenig Wind, leiden dafür unter dem Schwell, der von der Seite hereinkommt. Es regnet fast durchgehend. Im Kleinsthafen von Lindesnes finden wir Platz vor einer Fischerhütte. Ein Spaziergang führt auf den Hügel gerade oberhalb der Siedlung, mit Blick auf den Leuchtturm Lindesnes und das Hafenbecken mit den Ferienhäuschen. Das Dörfchen ist noch ziemlich ausgestorben, einige wenige Personen (Hobby-Fischer mit ihrem Motorboot) sind in den Ferienhäuschen verteilt. Die Sonne scheint am Abend sogar unter den Wolken durch und wärmt uns ein bisschen.
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02.05.2008, Lindesnes Litlehamn - Farsund, 13.7 sm. Wetter: SE 2bf, meist schön.
Zuerst machen wir eine Wanderung vom Schiff zum Leuchtturm (ca. 2x 4 km) auf der Strasse (ohne Verkehr). Von diesem Punkt an geht es nordwärts bis zum Nordkap. Beim Weitersegeln leiden wir wieder unter dem Schwell, der von der Seite hereinkommt und unsere Boot stark zum Schaukeln bringt, vor allem bei diesem schwachen Wind von achtern. Mit den wiederkehrenden Schlägen in den Grossbaum bricht der Schäkel, der die Grossschot am Baum hält, und das Segel baumelt ohne Schot am Mast. Die Reparatur machen wir dann in Farsund, im nächsten Hafen. Auch hier fuhren wir wieder nur mit der Genua, das einfachste Segeln mit raumem Wind um die Inseln herum und durch die engen Passagen. In Farsund gibt es einen schönen Gästehafen gerade beim grossen Laden, viele Motorboote fahren vor, nach dem Einkaufen verschwinden sie wieder. Beim Spaziergang durch das Städtchen kaufen wir noch eine zweite norwegische Gasflasche und 3 Liter Motorenöl. Der Motor braucht das offenbar, pro 100 Liter Diesel ein Liter Oel. Auch das Getriebe braucht noch einen Schluck zusätzliches Oel. Da sowohl die Waschküche wie auch das WC und die Dusche noch nicht in Betrieb ist, duschen wir an Bord (Wasser und Strom haben wir genügend), auch das Notwendigste an Wäsche wird von Elisabeth gewaschen.
Links für weitere Informationen:
www.lindesnesfyr.no/,
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03.05.2008, Farsund - Hidra Kirkehamn, 31.1 sm. Wetter: Zuerst sonnig, N1; nachher W4 mit Böen 5 und Nebel; später auf dem offenen Meer NW 3 bf.
Es ist wiederum kalt beim Segeln. Wider Erwarten und Wetterbericht haben wir aber Wind und können den grössten Teil der Strecke segeln. Die Fahrt geht um das Kap Lista, eine eher berüchtigte Ecke Norwegens, hier ist man nicht geschützt durch Schären, die Nordsee-Wellen und -Wetter fallen ungehindert herein. Im starken Dunst, fast Nebel, erreichen wir den Fischerhafen mit der bekannten Inselkirche. Ein Spaziergang durchs ganze Dorf und zu den Fischern bringt etwas Wärme in die Beine.
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04.05.2008, Hidra Kirkehamn - Egersund, 24.5 sm. Wetter: Schwachwindig (max 5 kn) aus allen Richtungen; am Morgen dicker Nebel, nachher schön und warm.
Nach der ruhigen Nacht im Hafen Kirkehamn vis-a-vis der Kirche gings unter Motor gegen Nordwesten, es herrschte stockdicker Nebel und null Wind. Dank Radar und GPS zum Glück kein Problem. Später verzog sich der Nebel und zeigte die gebirgige Küste Norwegens. Erst die letzten 3 Meilen segelten wir ganz langsam in den Hafen. In Egersund endlich wieder einmal geduscht und das erste Mal Wäsche gewaschen. Im Gästehafen haben wir Internet, d.h. auch Skype-Telefon mit unseren Kindern. Am Abend fährt auch die "Smiling Swiss" ein, das CCS-Schiff ist unterwegs zum Nordkapp wie wir. Ein Apero und Fachsimpeln über Fischen und Zubereiten der Fische folgt. Das Wetter für den Rest der Woche: Weiterhin schön, aber kein oder wenig Wind.
Links für weitere Informationen:
www.egersund.gjestehavn.com/,
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05.05.2008, Egersund - Tananger, 42.3 sm. Wetter: Sonnig, SW 2bf, später S 0-1bf.
Zuerst ging es den schönen schmalen Nordresund hindurch, bevor wir zwischen den Steinen wieder aufs offene Meer kommen. Auf dem Meer segelten wir mit raumem Wind Richtung Nord. Dabei gab es ein spannendes Foto-Shooting mit der CCS-Yacht HR43 Smiling Swiss (und natürlich eine Trimmoptimierung, wobei wir nicht sehr schlecht abschnitten). Die Küste ist hier langweilig und flach, auch wenn man zum Teil weit hinten die verschneiten Berge sehen kann. Allerdings ist es der längste Abschnitt der norwegischen Küste, der nicht durch Inseln oder Schären von der Nordsee geschützt ist. Am Schluss mussten wir doch recht lange unter Motor fahren, da der Wind zu schwach wurde. Spät abends gab es noch einen Spaziergang durch das Villendörfchen Tananger, unseren Aufenthaltsort.
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06.05.2008, Tananger - Stavanger, 17.8 sm. Wetter: N-NW 1-2bf, sonnig und warm.
Die ersten paar Meilen mussten wir beim schwachen Wind aufkreuzen, bis der Wind wirklich zu schwach wurde (und der Strom gegen uns; wir segelten fast rückwärts) und wir den Motor benötigten. Doch der lange Fjord nach Stavanger gab nochmals die Gelegenheit, mit dem Blister (ohne Grosssegel) mit Vorwind bis fast in den Hafen zu fahren. Hier ist es schön und warm, alle Leute (auch wir) sind im T-Shirt an der Sonne. Das Schiff wird langsam trocken und wärmer. Stavanger ist die zweitgrösste Stadt Norwegens (v.a geprägt durch die Oelindustrie), hat aber eine schöne und lebendige Altstadt. Zur Zeit ist Stavanger gerade die Kulturhauptstadt Europas und deshalb läuft besonders viel. Der Gästehafen liegt mitten in der Stadt, es ist auch etwas lärmiger als sonst wo. Aber zwischendurch mal städtisches Leben hören, sehen und riechen schadet auch nicht.
Links für weitere Informationen:
www.stavanger2008.no,
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07.05.2008, Stavanger - Jørpeland, 11.1 sm. Wetter: Am Morgen Nebel, später dunstig, aber sonnig und warm, kein Wind (am Abend etwas Thermik 2-3 bf).
Nach langem Ausschlafen (bzw. nochmals in den Schlafsack kriechen, nachdem wir den dicken Nebel gesehen haben) fuhren wir gemütlich unter Motor im Idsefjord zum Gästehafen in Jørpeland, dem Hauptort des Bezirks Strand. Der Hafen ist nur gerade eine Mole, wo 5 Bojen ermöglichen, sich festzubinden. Auch hier ist die „moderne“ Infrastruktur noch geschlossen. Nach dem Spaziergang durchs Städtchen und Einkaufen machten wir uns einfach einen gemütlichen und warmen Tag. Morgen wird es anstrengender werden, wenn wir den Preikestolen besteigen wollen.
Links für weitere Informationen:
www.ryfylke.com,
www.visitlysefjorden.no,
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08.05.2008, Jørpeland - Langøy, 14.2 sm. Wetter: Schön, wolkenlos, leichter Wind aus NW 1-2bf.
Heute ausnahmsweise um 6 Uhr aufgestanden und zu Fuss vom Schiff aus auf den Preikestolen (nicht nur auf die Touristenkanzel, sondern bis auf den Gipfel). War recht anstrengend und lang (8 Std.), aber perfekte Aussicht auf den Lysefjord, in die Schneeberge und nach Stavanger hinüber. Es hatte sogar noch einige Schneeflecken. Nach der Rückkehr zum Boot - nach dem Kaffee - noch 3 Stunden weitergefahren (grösstenteils langsam gesegelt) bis zum Clubhaus / Anlegestelle des Stavanger Segelclubs auf der kleinen Insel Langøy südöstlich von Finnøy, ein wunderschöner Platz mit vielen Bäumen (und Vögeln) und ohne Lärm von motorbootverrückten jungen Norwegern.
Links für weitere Informationen:
de.wikipedia.org/wiki/Preikestolen,
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09.05.2008, Langøy - Hattavågen (Erøy), 21.8 sm. Wetter: S 2bf, N 2bf und W 4bf, aber immer wolkenlos.
Vom schönen Segelclub-Platz mussten wir einen grossen Teil unter Motor um die vielen Inseln kurven. Erst kurz vor der Brücke Ølesundet gabs wenigstens genug Wind für den Blister. In Hjelmeland machten wir es wie die Norweger: Am Gästesteg des Coop anlegen, einkaufen und weiterfahren. Im Erfjord kamen wir dann noch zu gutem Westwind. Bald aber war die Abzweigung in den Bogsfjord und dann zum "Waldweiher", eine hinter einem Felsen versteckte Bucht. Der Anker sass in 9 m Tiefe im Morast. Vogelgezwitscher begleitete uns beim Nachtessen im Cockpit und bis zum Sonnenuntergang.
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10.05.2008, Hattavågen (Erøy) - Svartevågen (Stong), 26.5 sm. Wetter: Westliche Winde 0 - 3bf, wolkenlos.
Nach dem Verlassen der Waldweiherankerbucht zuerst aufkreuzen im Fjord von einer Felswand zur anderen, später dann leider für ein Weilchen nur mit dem Motor weitergekommen. Mit schwachen Winden kreuzten wir den Jelsafjorden Richtung West bis zum Eingang der Schären, wo die nächste Ankerbucht verborgen lag. Diese war nicht mehr gar so einsam, es hatte einige Häuser und ein anderes Boot, es war aber trotzdem schön.
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11.05.2008, Svartevågen (Stong) - Haugesund, 25.7 sm. Wetter: SW 0-2bf, ab Mittag NW3 und 4 bf. Bedeckt und sehr diesig, später wieder sonnig.
Am Morgen das erste Mal seit langem wieder Wolken gesehen, es war bedeckt und sehr diesig. Am Nachmittag war es dann aber wieder sonnig, allerdings mit einem starken Nordwind. Kurz nach dem Auslaufen aus der Ankerbucht Svartevågen machten wir einen Fischerhalt an der Südspitze von Stong. Elisabeth war erfolgreich und zog den ersten Fisch ihres Lebens aus dem Wasser (und genoss ihn am Abend im Hafen Haugesund). Nach dem Ognasund kreuzten wir noch mit sehr schwachem Südwind, 15 Minuten später im Karmsundet gings sehr sportlich kreuzend mit Nordwind 4bf von einem Ufer zum andern. In Haugesund fanden wir bereits recht viele Segelschiffe an der Gästebrücke vor, es scheint, als ob die norwegischen Segler mit Pfingsten beginnen, sonst ist es an diesem Sonntag eher leer und langweilig in dieser sonst sehr lebendigen Stadt.
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