Segel-Törn
Sardinien
23.9.-13.10.2006
 

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Zeitpunkt:

23.9.-13.10.2006
 

Übernahme:

Cannigione
 

Hin-/Rückreise:

Mit Bahn und Fähre und Bus:

Zürich - Livorno - Golfo Aranci - Olbia - Cannigione / Cannigione - Olbia - Livorno - Firenze - Milano - Zürich

Karte:
(mit Klick auf die Karte erscheint die Route im Detail)
 

Route / Etappenorte

Cannigione - Cala Spalmatore ⚓ - Porto Massimo - S. Teresa di Gallura - Castelsardo - Stintino - Porto Conte ⚓ - Alghero - Bosa Marina - Golfo Oristano (S. Giovanni) ⚓ - Portoscuso - Carloforte - Porto Teulada - Cala Malfatano ⚓ - Perde e Sali - Villasimius - Porto Corallo - Sta. Maria Navarrese - Cala Coda Cavallo ⚓ - Maddalena (Cala Gavetta) - Cannigione
 
(mit ⚓ = unter Anker oder Boje) 

Schiff: Bénéteau Oceanis 381, "Dafne"

Länge:

11.75

Baujahr:

1999

Breite:

3.92

Verdrängung:

ca. 7200 kg

Tiefgang:

1.62

Segelfläche:

Gr 30, RGe 39 m2

Kojen:

6

Motor:

Yanmar 41.2 kW

Werft:   Bénéteau ( www.beneteau.fr )

 
Vercharterer:

 
www.andromedanautica.com
 

Vermittlung:

www.chartertransparenz.de
 

Ausschreibung:

Information im Internet und als Flyer
 

Skipper/Crew:

Toni Baur / Elisabeth, Peter, Kathrin
 

Spezielles:

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Bilder (c) Toni Baur

Die Route (Auszug aus dem Logbuch)

Fr, 22.9.

Beginn der Reise: Zürich - Livorno (direkter Zug) - Golfo Aranci (mit Sardegna Ferries). Trotz 1 h Verspätung in Livorno genügend Zeit, um die Fähre zu erreichen, allerdings ist die Suche nach dem richtigen Bus nicht einfach (ab 20 Uhr fährt der Ringbus und nicht mehr der direkte Bus). Nur kurze Fahrt bis Golfo (7.5 h).

Sa, 23.9.

Reise Golfo Aranci (Regionalzug) - Olbia (Bus) - Cannigione, Schiffsübernahme, Einkaufen. SE3, leicht bewölkt und warm. In Olbia lange auf Peter gewartet (Flugreise via München!) und erst am späten Nachmittag in Cannigione angekommen.

So, 24.9.

Cannigione - Cala Spalmatore ⚓ - Porto Massimo, 14 sm, SE5, sonnig. Nach letzten Checks und Reparaturen und der ausführlichen Sicherheitseinweisung um Caprera sportlich rumgesegelt (mit MOB-Demo/-Übung) und gebadet in der Cala Spalmatore, allerdings recht starker Schwell an der Boje, deshalb nach P. Massimo (ohne Marinero und gratis) verlegt. In der Nacht schweres Gewitter mit Sturmböen.

Mo, 25.9.

Porto Massimo - S. Teresa di Gallura, 13 sm, nachts Starkgewitter, E1 - W1, bedeckt regnerisch. Wegen Sturmwarnung 8 bf bei Bonifacio nur bis S. Teresa gefahren (ohne Wind! und regnerisch). Dafür langes Sightseeing im Städtchen und an den Stegen.

Di, 26.9.

S. Teresa di Gallura - Castelsardo, 35 sm, NW6, bedeckt / stark bewölkt. Wegen des nächtlichen Unwetters recht hohe Wellen, trotzdem sportliche Fahrt immer recht hart am Wind (Skipper füttert dabei Fische!). Kein einziges Schiff unterwegs gesichtet. Spannende Hafeneinfahrt mit grossem Schwell und Starkwind genau quer zur Einfahrt. Hafen ist ziemlich voll mit Überwinterer.

Mi, 27.9.

Castelsardo - Stintino, 32 sm, SW3, W1, NW4, sonnig. Schönstes Wetter und entgegen des Wetterberichts praktisch keine Wellen gegenan, am Schluss ideale Segelverhältnisse. Schöne Nacht am Steg des Segelclubs (wunderschönes Clubhaus mit Infrastruktur). Kurzes Sightseeing und Einkauf durchs herzige Städtchen.

Do, 28.9.

Stintino - Porto Conte ⚓, 39 sm, zuerst 0 bf, später W2, sonnig. Nach früher Abfahrt bei glattem Wasser spannende Durchfahrt durch die Passage Fornelli (mit Deckspeilungen auf kleine Türme). Lange Fahrt unter Motor nach Süden, später schwache Westwinde für langsames Segeln. Durchfahrt hinter den Felsinseln bei den Neptun-Grotten und gemütliche Fahrt nur unter Genua auf glattem Wasser in die Bucht Porto Conte zum Baden und Ankern.

Fr, 29.9.

Porto Conte ⚓ - Alghero, 11 sm, S3-SE2, sonnig. Nach sehr gemütlicher Nacht und Zmorgen an Deck erst späte Abfahrt mit dem ersten Wind. Nur kurzer Schlag bis Alghero, ausgiebiges Sightseeing und Einkaufen für die Folgewoche. Am Abend grosses Feuerwerk (lokaler Feiertag) auf der Hafenmole mit sehr vielen Leuten.

Sa, 30.9.

Alghero - Bosa Marina, 27 sm, S3 - SW1, sonnig. Sehr frühes Ausschiffen von Peter (fährt mit Bus nach Sassari/Olbia und fliegt nach Hause). Restliche Einkäufe und späte Abfahrt nach Süden, am Abend aber ohne Wind. Besuch des Hafenstädtchens Bosa Marina und Baden am Strand. Anschliessend eher schauklige Nacht (Schwell von allen Seiten).

So, 1.10.

Bosa Marina - Golfo Oristano (S. Giovanni) ⚓, 32 sm, zuerst NE3, später S2 und W1, später SW3, immer sonnig. Extrem flaches Meer (aber auch nur sehr wenig Wind) ergab eine sehr lange, aber auch sehr gemütliche Fahrt. Bad und Übernachtung an Boje gerade vor den Ausgrabungsstätten von Tharros im Golf.

Mo, 2.10.

Golfo Oristano (S. Giovanni) ⚓ - Portoscuso, 43 sm, zuerst SE3, später E0-1 und SW1, sonnig, heiss. Mitten in der Nacht heftiger Landwind (5 bf). Beim Aufwachen Express-Start unter Segel und anschliessendem Frühstück unterwegs, da immer noch etwas Landwind vorhanden war. Später ziemlich windstill und glattes Meer und heiss. Einziges Touristenschiff im Hafen Portoscuso, ein etwas tristes Städtchen.

Di, 3.10.

Portoscuso - Carloforte, 25 sm, SE4, teilw. SE6, sonnig. Umrundung der Isola S. Pietro, dabei heftige Fallwinde. Sehr heiss, aber wunderschönes Segeln. Am Abend Besuch des schönen Städtchens Carloforte.

Mi, 4.10.

Carloforte - Porto Teulada, 41 sm, zuerst NW1, später SE2, SW2, SW4, NW5, NW3, morgens bedeckt, später sonnig. Zuerst kein Wind, aber grössere Wellen. Anschliessend spannendes Segeln in der Bucht Palma hinter einem Gewitter her, aber wegen Starkwind nicht in den Hafen Ponte Romano gefahren, sondern mit starkem Vorwind ums Capo Teulada (Delphine begleiten uns) zum einsamen Hafen Porto Teulada (mit deutschsprechendem netten Hafenchef). Einkaufen beim nahen Campingplatz.

Do, 5.10.

Porto Teulada - Cala Malfatano ⚓ - Perde e Sali, 29 sm, NW5, später E1, abschliessend NW6-7, immer sonnig. Zuerst schönes Segeln aus der Bucht hinaus, in die nächste hinein zum Ankern und Baden. Anschliessend bei sehr unterschiedlichen Windstärken ums Capo Spartivento bis zum Capo Pula (einige kurze Motoreinsätze, um aus Windlöcher rauszufahren). Hier sehr starker Wind mit 7er Böen bis vor Hafen Perde e Sali. In Hafeneinfahrt zuerst im Sand steckengeblieben, sehr vorsichtige Navigation um Untiefen und Mooringleinen herum im seichten Hafen.

Fr, 6.10.

Perde e Sali - Villasimius, 24 sm, NE4 - N1, sonnig. Zuerst schnelle, später eher langweilige Fahrt von Hafen zu Hafen, immer Kurs 75° quer über die Bucht von Cagliari nach Villasimius (fast leerer Hafen!). Am Abend Restaurantbesuch im Dorf und Treffen mit Heidi und Hansueli (gleicher Arbeitplatz).

Sa, 7.10.

Villasimius. Zu Fuss ins Städtchen (40 Min.) und weiter mit Bus nach Cagliari für Besichtigung. Abholen von Kathrin, die am späten Abend mit Flugzeug von Zürich ankommt, Busfahrt nach Villasimius und nächtlicher Spaziergang zum Hafen zurück.

So, 8.10.

Villasimius - Villasimius, 25 sm, zuerst W3, später N5, sonnig. Stürmische Nacht mit starkem Landwind, zusätzliche Mooringleine gesetzt. Am nächsten Tag gemütlich bis zum Capo Carbonara (zuerst Sicherheitseinweisung) und dann sehr anstrengend bei grossem Wellengang aufkreuzen (und MOB geübt). Bei Punta La Guardia umgekehrt, da der nächste Hafen zeitlich zu weit entfernt ist.

Mo, 9.10.

Villasimius - Porto Corallo, 37 sm, N3 - NE5, sonnig. Normalfrüher Start und langes Segeln hart am Wind, unter Segel von Hafenmole zu Hafenmole. Schöner langer Segeltag, und ein leerer Hafen am Ziel.

Di, 10.10.

Porto Corallo - Sta. Maria Navarrese, 34 sm, NNW3 - ENE1, sonnig. Früher Start und leichtes Segeln, später aber kein Wind mehr, erst am Nachmittag wieder schwacher Wind. Löschflugzeug beim Einsatz (Wasser tanken und abwerfen) lange beobachtet. Hafen mit einigen deutschen Überwinterer nicht mehr leer.

Mi, 11.10.

Sta. Maria Navarrese - Cala Coda Cavallo ⚓, 56 sm, NW1-NE2, sonnig. Start vor Sonnenaufgang und Zmorgen unterwegs. Sehr lange Tour mit viel Motor, nur 9 sm gesegelt, aber schönes Wetter und Delphine gesehen. Wunderschöne Ankerbucht mit klarem und warmem Wasser und windstill. Mathis und Sereina verpasst, die hier in der Nähe mit dem Velo unterwegs sind (SMS funktionieren nicht immer!!).

Do, 12.10.

Cala Coda Cavallo ⚓ - Maddalena (Cala Gavetta), 32 sm, NW1-E3, am Abend E5, leicht bewölkt. Spannende Navigation am Morgen um die Inseln und Untiefen und am Abend bei der Einfahrt in Maddalena hinter S. Stefano durch. Wieder Delphine gesichtet. Meistens schönes gemütliches Segeln, bei den Maddalena-Inseln und Porto Cervo markant mehr Yachten unterwegs. Spaziergang durch Stadt Maddalena.

Fr, 13.10.

Maddalena (Cala Gavetta) - Cannigione, 11 sm, SE4, leicht bewölkt. Beginn Reise Cannigione (Bus) - Olbia (Fähre Mobylines) - Livorno. Superschöner gleichmässiger Wind und letzte rassige Segelfahrt. Kompliziertes Tank-Prozedere noch in Maddalena. Schiff räumen und reinigen und Taucherbesuch für Inspektion (ohne kritischen Befund trotz Sandberührung), anschliessend Beginn der langen Heimreise (ohne offizielle Abgabe des Schiffs, da erst am Sa Morgen jemand da ist). Busreise über Arzachena nach Olbia zum Hafen und Abfahrt Mobylines um 21 Uhr.

Sa, 14.10.

Reise: Livorno - Firenze - Milano - Zürich. Verspätete Ankunft in Livorno, deshalb hektische Taxifahrt zum Bahnhof, nachher aber einigermassen pünktlich bis Zürich mit Umsteigen, um Beine vertreten zu können.

Zusammenfassung:  

Daten:

Während den drei Wochen haben wir 560 sm, davon 211 sm unter Motor, zurückgelegt. 76 Std. gesegelt und 50 Std. Motorbetriebstunden zeugen von eher schwachem Wind: 82.5 Std. hatten wir 0-3 bf, aber auch 36 Std. mit 4-5 bf und trotzdem noch 7.5 Std. mit 6 bf und mehr. In der ersten Woche (ab Cannigione) wurden wir von Peter begleitet, die mittlere Woche (Alghero - Villasimius) waren wir zu zweit (Toni und Elisabeth), in der dritten Woche kam Kathrin dazu (bis Cannigione).

Erlebnisse:

Drei Wochen segeln - herrlich. Spannende Küsten, Inseln und Passagen wechseln sich ab mit eher langweiligen (gemütlichen) Strecken. Die schönsten Städte Sardiniens besucht: Alghero, Carloforte und Cagliari, aber auch sonst immer Zeit gehabt für die Besichtigung der Orte. Wettermässig super: fast immer sonnig und warm und zum Baden geeignet. Mehrere Male Delphine gesichtet. Löschflugzeug im Einsatz beobachten können. Grosses Feuerwerk in Alghero. Passage Fornelli mit Deckspeilung. Ankernächte in stillen Buchten. Heftiges Gewitter in Porto Massimo. Gemütliche Hin- und Rückreise: der Geist kommt immer mit, der Stress bleibt zu Hause. Hafeneinfahrt Castelsardo mit Seitenwind und grossem Schwell.

Schiff:

Das Schwesterschiff "Naide", vom gleichen Typ und Jahrgang, segelten wir im Frühling 2005 und waren begeistert vom guten Zustand des Schiffs (und des Vercharterers Andromeda). Diesmal sind wir nicht mehr so begeistert. Ein 7-jähriges Charterschiff, auch wenn es gepflegt und sauber ist, hat doch recht viele Mängel, vor allem am Ende einer Saison. Das nächste Mal suchen wir ein jüngeres Schiff aus. Allerdings: wo hat es schon eine Deviationstabelle und einen abgeglichenen Kompass mit Abweichungen von gerade mal +1° / -1.5° auf dem Schiff ? Spricht für Andromeda!

Reise:

Elisabeth und ich erreichten Cannigione per Bahn / Fähre / Zug / Bus, auch der Rückweg - mit Kathrin - war angenehm mit dem öV zu reisen. Peter erreichte Olbia mit dem Flugzeug (von Zürich via München mit langer Umsteigezeit), und Kathrin erreichte Cagliari ebenfalls mit dem Flugzeug. Die Zugshinreise ist insofern gut, als man ohne Umsteigen von Zürich bis nach Livorno gelangt. Einzig das Suchen nach dem richtigen Bus in Livorno abends um 9 Uhr war etwas stressig. Die Heimreise hingegen via Florenz und Milano gab jedes Mal die Gelegenheit, die Füsse zu vertreten. Peter reiste von Alghero mit dem Bus nach Sassari und dann mit dem Zug nach Olbia und lernte so auch das bergige Innenland Sardiniens etwas kennen.

Gesamt:

Sardinien ist schön zum Segeln - nicht nur im berühmten Maddalena-Inselarchipel, auch im Süden. Es ist im Spätherbst noch sehr warm. Und vor allem hat es keine anderen Schiffe, die den Platz wegnehmen: In Teulada und in Corallo waren wir gerade zwei Touristen-Schiffe, in Bosa alleine, in den Ankerbuchten sowieso, die anderen Schiffe waren Einheimische oder Überwinterer. Nur gerade in Maddalena massierte sich der Strom deutscher Segeltouristen. Die Umrundung Sardiniens ist gut möglich in drei Wochen, zwei Wochen sind sehr sportiv. Es hat genügend Möglichkeiten (Häfen, Buchten, auch Landsightseeing), auch mehrere Wochen abwechslungsreich unterwegs zu sein.

weitere Infos:

Vercharterer www.andromedanautica.com; Agentur/Vermittlung www.chartertransparenz.de; Bahnbillete und Fahrpläne via SBB,   Trenitalia und Busse ARST, Fähreninformationwww.faehreonline.com; Hafenhandbuch "Tyrrhenisches Meer Süd" vom Nautik-Verlag und Rod Heikell's "Küstenhandbuch Italien" ( Edition Maritim), Segeln mit Segelclub USZ, weitere Berichte von Segeltörns mit Baur unter Baur's Segeln

Revier-Info und weitere Info/Links:

www.bx4.ch/sail/sard2005/allginfo.htm

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