Segel-Törn 2005
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Die Route
(Auszug aus dem Logbuch)
Fr/Sa 7./8.10. |
indiv. Reise nach Palma (2x per Bahn/Fähre, 5x mit Flugzeug), sonnig und warm, SE 2bf. Sightseeing in Palma, Einkaufen, 13:00 Schiffsübernahme. Um 17:00 Crew vollständig, 18:00 Sicherheitseinweisung. |
So 9.10. |
Palma - Porto d'Antraitx, 22.7 sm, sonnig, leichter S-Wind. Baden auf dem offenen Meer, über Nacht unter Anker vor Antraitx. |
Mo 10.10. |
Porto d'Antraitx - Sta. Eulalia (Ibiza), 53.5 sm, sonnig, SE 3-4. Sehr früher Start für die lange und schöne Überfahrt. Unterwegs Delphine unter dem Bug. Hut-über-Bord-Manöver zu langsam, Hut von Lisa nicht mehr gefunden. Abendlicher Landgang im Hafenumfeld. |
Di/Mi 11./12.10. |
Sta. Eulalia - Port d'Espalmador - Nachtfahrt - Port Colom, 131.7 sm, bewölkt, SE 3, nachts leicht bewölkt mit SE 3-4, am Mi E-SE4-5, meist sonnig. Nach Espalmador schönes Segeln (mit MOB-Manöver-Training) und ankern in Bucht (Baden und Schnorcheln) und Vorbereitung für Nachtfahrt. Um 19 Uhr Start zum Nachttörn bei recht schönem Wetter (Sternschnuppen) und genügend Wind (meist 1. Reff): "Diese Nachtfahrt war der nautische Höhepunkt" sagt Wolfgang. Rassiges Segeln entlang der Küste bis P. Colom, hier den letzten Hafenplatz erhalten. Auswärts-Znacht. |
Do 13.10. |
Port Colom - Mula de la Agulla (Cala Moltó), 26.3 sm, meist sonnig, S2-SE4. Hafenmanöver (rückwärts anlegen), Sightseeing benachbarte kleine Ankerbucht, anschl. schönes Segeln. Übernachtung unter Anker. In der Nähe Gewitter. Schnorcheln im Fischschwarm. |
Fr 14.10. |
Mula de la Agulla (Cala Moltó) - Bonaire (Porto El Cocodrillo, Bucht von Pollença), 24.1 sm, SE3 - SE5, häufig Regen und Regenschauer. Trotzdem schön zum Segeln, da immer genügend Wind. Frühe Ankunft, längsseits an Pier beim Hafeneingang. Einige machen Sightseeing im nahen Alcudía. |
Sa 15.10. |
Bonaire (El Cocodrilo) - Cala Ratjada, 24.9 sm, SW1 und SE3-4, bedeckt und Regenschauer, am Abend starkes Unwetter. Am Abend Crew-Wechsel (Wolfgang und Lisa gehen, Daniel kommt). Im Hafen (Buganker/Heckleinen) extrem starker Schwell bei Unwetter (Überschwemmungen und Stromausfall in der Stadt),. Probleme und Schäden beim Nachbarschiff. |
So 16.10. |
Cala Ratjada - Cala Morell, 27.9 sm, dunstig, SE3. Einkauf und Einweisung Daniel. Überfahrt nach Menorca und Ankerübernachtung in bebauter, aber einsamer und stiller Bucht mit Baden, Schnorcheln und Dinghi-Ausflug. |
Mo 17.10. |
Cala Morell - Cala Fornells - Mahon, 42.7 sm, dunstig. später sonnig, ESE 1-3. Unter Motor bis Cala Fornells (ankern, Mittagessen), weiter unter Segel, später aber wieder mit Motor. Spannende Einfahrt in den Fjord von Mahon, Mooring an der Stadtpier mit Riesenmotoryacht als Nachbar. |
Di 18.10. |
Mahon - Colonia de S. Pedro, 59.3 sm, sehr dunstig, später bedeckt, E 3-4, abends E1-2. Start noch im Dunkeln zur sehr langen Überfahrt nach Mallorca mit Raumwind, später mit Motor. Nahes Gewitter und Delphine gesehen. Festgemacht längsseits bei Tankstelle, freundliche Hilfe vom Marinero. Wieder mal Duschen! |
Mi 19.10. |
Colonia de S. Pedro - Port Sóller, 47.2 sm, S 1-2, dunstig und Regenschauer, später sonnig und W3. Schöne Fahrt entlang der Berge Mallorcas. Letzter Platz an Mole (Buganker) mit 4 Anläufen bis Anker hält. Sightseeing und Abendspaziergang. Die 1000. Seemeile von Lukas kurz vor Hafeneinfahrt! |
Do 20.10. |
Port Sóller - Porto d’Antraitx, 38.0 sm, sonnig, SW 2 bis 4. Am Morgen zuerst Sightseeing, späte Ausfahrt. Erst gegen Mittag genügend Wind zum Segeln, spannendes Matchrace gegen Oceanis 473 entlang des Insel Dragonera. Probleme mit Anker vor Antraitx, da Ankerflunke des Plattenankers verbogen (Zweitanker montiert). |
Fr 21.10. |
Porto d’Antraitx - Palma, 23.6 sm, leicht bewölkt, S 4. Spannender Segelschlag (wieder gegen die Oceanis 473) ums Cap Figuera, Versuch zu Tanken in Portals, mangels Platz und Bereitschaft aber weitergesegelt und in Palma getankt. Frühe Ankunft im Hafen Darsea Magi, später Verholen zum Steg der "Viva" mit tüchtigem Seitenwind. Reinigen und (einfache) Übergabe des Schiffs. Ausführlicher Spaziergang durch Palma mit gutem Znacht in kleinem Einheimischen-Restaurant. |
Sa/So 22./23.10. |
indiv. Heimreise, 2x per Fähre/Bahn, 4x per Flugzeug. Frühe Tagwacht und kleiner Zmorgen in Cafeteria. Teilweise nochmals Sightseeing in Palma. Schönstes Wetter mit Sonne und Wind. |
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Zusammenfassung:
Daten: 521.9 sm unterwegs, davon 385.6 sm unter Segel / 136.4 sm unter Motor. 107 Stunden unterwegs, davon 31.5 Motorstunden. Rund 36.5 Stunden mit Windstärken 4-5bf und 70.5 Std. mit 0-3 bf.
Erlebnisse: Viele Ankermanöver, mehrfach in Buchten unter Anker oder auf Reede vor Hafen oder mit Buganker/Heckleine übernachtet. Schöner Nachttörn und auch sonst recht lange Segel-Etappen mit angenehmen Wind, wenig Regen. Mal ein Törn ohne Starkwinde. Mehrere grosse Delphine gesichtet. Und Lukas hat seine 1000. Meile für den B-Schein gefahren.
Schiff: Die Bavaria 46 C war zwar sehr neu (wir waren die 4. Chartercrew), trotzdem befriedigte mich das Schiff keineswegs. Die Segeleigenschaften waren wohl ok (gegenüber einer Oceanis 473 konnten wir mithalten), aber schon bei kleineren Wellen gegenan krachte das Boot jeweils ins nächste Wellental und erschütterte das ganze Schiff und verlor Geschwindigkeit. Die Tendenz, die Schiffe mit einem flachen Boden wie die Racer zu bauen, ist eine markante Komforteinbusse. Auch die Bauqualität ist sichtlich nicht topp, v.a. wenn man die Menge Sicaflex sieht, die verbaut werden musste, damit es keine Spalten gibt (und trotzdem hörte man bei jeder Bewegung, wie die Einbauten knarren). Auch die Raumaufteilung ist unglücklich (zumindest für den Charterbetrieb), da die Kabinengrösse zu unterschiedlich sind: Die "Eignerkabine" im Bug ist riesig (aber keine Stehhöhe!), dagegen die bb-Kabine mit dem Doppelstockbett mickrig und kaum für zwei Erwachsene sinnvoll nutzbar. Das Schiff war wohl mit Radar und einem Raymarine-GPS/Farbplotter ausgerüstet, dafür die beiden Kompasse der Steuerstände unterschiedlich oder gar nicht justiert, es hatte zwei Kühlschränke, aber nur 30 m Ankerkette, und noch Einiges weiter. Also gar nicht mein Traumschiff . . .
Revier: Aus den vielen Reisebeschreibungen erwartete ich mehr. Einerseits waren die Häfen propenvoll trotz Nebensaison (die Plätze waren jeweils besetzt mit Überwinterer), andererseits sind die "einsamen" Buchten wohl relativ menschenleer, aber meisten mit Hotels oder Ferienhäuser verbaut, auch die Küste sieht beinahe aus wie am Zürichsee. Die Leute waren wohl freundlich, aber nicht immer sehr hilfsbereit (wohl schon etwas müde von der Touristensaison und nicht mehr so recht auf Oktober-Yachties angewiesen?).
Reise: Zu zweit erreichten wir Palma mit Bahn und Fähre (die Verbindungen zu finden war schon bereits eine Expedition), und so bequem und luxuriös war es auch nicht (Umsteigen, defekter Schlafwagen, Regionalzüge, etc.). Die anderen Crewmitglieder benutzten das Flugzeug, war günstiger und schneller und weniger lang unbequem.
Gesamt: Die Crew war super (obwohl gemischt von Anfänger über B-Schein-Kandidaten bis erfahrene Hochseesegler). Persönlich habe ich eher gemischte Gefühle und Erinnerungen an den Törn als Gesamtes. Die Schönheit des Reviers hat mich enttäuscht, mit dem Schiff war ich nicht so zufrieden. Und auch die Reise mit dem öffentlichen Verkehrsmittel zu umständlich. Konsequenz: der nächste Törn in einem anderen Revier mit einem anderen Schiff und einem anderen Vercharterer. Elisabeth fand es aber einen wunderschönen Törn (mein Törn gerade vorher war halt mit einer Hallberg-Rassy im einsamen Norwegen)! Auch die anderen Crewmitglieder genossen den Törn und fanden es wunderschön und erholsam. Kathrin und Gudrun wollen nun sogar auch den B-Schein machen.
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Revier-Info:
Infos mit Bilder und Links
weitere Infos
Vercharterer Mallorca Yachting, über Agentur FERT,
Bahnbillete und Fahrpläne via
SBB, Hafenhandbuch Delius Klasing "Törnführer Balearen" von Gerd Radspieler,
Segeln mit dem Segelclub USZ,
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