Nordkapp Segeln 2008

Logbuch von Tromsø nach Tromsø 

(05.07.2008 - 19.07.2008)

Die Haupteinkaufsstasse (Fussgängerzone) in Tromsö mit Blick in die Schneeberge (fast wie die Bahnhofstrasse in Zürich). 05.07.2008, Tromsø - Tromsø, 0 sm.
Wetter: Schön, aber sehr kühl.

Dieser Samstag, das Ende und der Beginn einer Etappe, startete mit langem Ausschlafen. Die Sonne schien zwar, und unter der Kuchenbude wurde es angenehm warm, aber weiterhin wehte ein sehr kalter nördlicher Wind durch den Hafen.
Schiff putzen, Einkaufen, Sightseeing, Internet suchen und Daten updaten, Wetterbericht suchen, neue Crew (Kathrin und Claudia) empfangen, neue Crew einführen und die Sicherheitseinweisungen machen: Der Tag war total ausgefüllt.
Und dann wurde Kathrin besonders gestresst: Ihr Gepäck ist nicht angekommen und wurde auch am Samstag nicht mehr angeliefert. Da sie so keinen Schlafsack hatte, durfte sie im Hotel SAS ein Duvet holen (wenn sie schon nicht im Hotel übernachten durfte): Sie hatte trotz allem warm und gut geschlafen.

Links für weitere Informationen:
www.visittromso.no

Die Mitternachtssonne begleitet uns beim Segeln. Blick nach Norden. 06.07.2008, Tromsø - Nordlenangen, 52.8 sm.
Wetter: Meist NE3, aber auch 6bf; wolkenlos, aber kalt.

Erst nach 12 Uhr kam Kathrins Gepäck ans Schiff. Wir nutzten diese Zeit und besuchten den Fjell auf der andern Seite der Brücke, zuerst mit der Seilbahn bis zur Bergstation, dann noch 3/4-Std. zu Fuss auf den Gipfel des Fjells mit Sicht auch in die Berge. Auch die weisse Eismeer-Kathedrale schauten wir kurz an.
Um 14 Uhr konnten wir Tromsö verlassen. Bereits nach der Brücke hissten wir die Segel und kreuzten gegen Nordosten, bei hartem NE mit 5, später 3-4 bf. Für den ersten Tag wollten wir nur eine kurze Etappe machen und wählten als Etappenziel Hansnes. Hier mussten wir feststellen, dass uns die Wassertiefe bei Niedrigwasser (Gezeitenhub über 2.5 m) nicht reichen würde, bei einem Wasserstand von 2.30 m (wir brauchen 1.82 + Reserve bei Schwell, und das Wasser sank immer noch) lösten wir wieder unsere Leinen und fuhren zum nächsten Hafen. Einen recht grossen Teil davon konnten wir segeln, trotzdem wurde es sehr spät: Bei rund 6 bf erlebten wir die Mitternachtssonne.
Der Hafen Nordlenangen war genügend tief, es hatte aber keine Schwimmstege. So machten wir mit sehr langen Leinen an der Pier fest, in der Hoffnung, dass die Leinen genügend lang sind für den gewaltigen Tidenhub (ein Motorboot legte sich dann längs an unsere Aussenseite). Nach der sehr langen Fahrt hierher (vor allem: es war der erste Tag der neuen Crew-Mitglieder) konnten wir uns um 02 Uhr in die Schlafsäcke verkriechen.

Links für weitere Informationen:
www.ishavskatedralen.no/about-the-cathedral.135529.en.html www.fjellheisen.no/

Das (noch) schöne Wetter erlaubt schöne Blicke in die Insel- und Bergwelt von Troms. 07.07.2008, Nordlenangen - Skjervøy, 27.4 sm.
Wetter: Bewölkt, nördliche Winde um 5bf, manchmal auch 6 bf oder ohne Wind (Inselabdeckungen).

Nach der gestrigen Mitternachtssonne-Fahrt mussten wir zuerst ausschlafen, gegen 10 Uhr standen wir auf. Mittlerweile hatte unser Schiff eine grosse Reise gemacht: Mit dem Hochwasser zuerst 1.5 m hinauf, dann wieder 2.5 m hinunter. Die Leinenlänge reichte aber offensichtlich.
Auf dem Meer hatten wir immer noch starken Wind. Nach der sehr welligen Ausfahrt aus dem Lenangenfjord setzen wir schon zu Beginn das erste Reff und konnten sehr sportlich mit über 7 Knoten Speed mit nur einer Wende unserem Ziel entgegen segeln (Wind meist um 20 Knoten).
Hinter einer Insel verliess uns der Wind, das war aber die Gelegenheit für Elisabeth zu fischen. Diesmal gings länger, aber nach rund 20 Minuten hing ein grosser Dorsch an der Angel, das Nachtessen der drei Frauen.
Am Schluss gab es nochmals rechten Wind, und erst im Hafenbecken von Skjervøy nahmen wir unsere Segel runter. Hier fanden wir dann einen guten Gästesteg. Der Motorböötler - der Längslieger der letzten Nacht ist hier zu Hause - konnte uns eine heiss ersehnte Dusche organisieren, es war langsam dringend nötig.

Nebelverhangene Gipfel säumen unseren Weg, es ist grau und trüb. 08.07.2008, Skjervøy - Hasvik, 49.5 sm.
Wetter: Meist NW 2bf oder 4bf, bedeckt, am Abend Nieselregen; sehr kalt.

Der ganze Tag war geprägt durch Grau. Zum Glück nieselte es erst am Abend. Aber wir hatten wenigstens etwas Wind, um den grössten Teil unter Segel zurückzulegen. Obwohl bei uns der Himmel immer bedeckt war, konnten wir häufig in die Berge sehen, am Land hatte es einige Löcher, wo die Sonne durch die Wolken scheinen konnte.
Dieses Mal hatte Elisabeth kein Glück beim Fischen, obwohl der Platz ideal gelegen wäre: kein Fisch zum Znacht.
Von Hasvik selber sahen wir ausser der Motorbootmarina und deren Motor- und Fischerboote nichts. Der Ort wäre auf der anderen Seite des riesigen Hafenbeckens gewesen, und die späte Ankunft und der Regen machten niemanden an, den Ort noch zu besuchen. Zum Glück hatte es auch nicht grossen Flugverkehr, denn wir lagen genau unter der Anflugschneise des kleinen Flughafens, keine 500 m entfernt vom Pistenende. Der untenstehende Link zeigt einige Bilder bei Schönwetter von diesem sehr bekannten Hochseefischerort.

Links für weitere Informationen:
www.hasvik.com/startseite.37765.de.html

Hammerfest, die nördlichste Stadt der Welt. 09.07.2008, Hasvik - Hammerfest, 36.0 sm.
Wetter: SSW 2bf, später W-NW 2bf, bedeckt, immer noch kalt.

Nochmals ein kalter Tag ohne Sonne, wenigstens kein Regen. Allerdings war der Wind so schwach, dass wir den grössten Teil unter Motor zurücklegen mussten. Der Blister kam nur kurz zum Einsatz. Zum Glück war diese Etappe nicht zu lang.
Das Fischen war diesmal von Erfolg gekrönt, das Nachtessen gesichert.
In Hammerfest hatten wir genügend Zeit, um den Aussichtspunkt oberhalb der Stadt zu erwandern (Zickzackweg durch die Lawinenverbauungen) und etwas durch die Stadt zu bummeln. Toni besuchte auch den Struve Meridian, das UNESCO Weltkulturerbe, im äusseren Stadtteil, und Kathrin machte fast die gleiche Wanderung, um die Gasflasche umzutauschen. Hier war gerade Beachvolleyball-Meisterschaft, d.h. ein Teil des Marktplatzes war mit Sand aufgefüllt, es hatte viele junge Leute hier, und bis sehr spät in die Nacht hinein wurde der Platz mit lauter Musik beschallt.
Bei der morgentlichen Motorkontrolle mussten wir feststellen, dass sehr viel Wasser in der Motorbilge hin- und herschwappte; vom Frischwasser oder Kühlwasser schien es nicht zu kommen. Später fanden wir heraus, dass etwas Seewasser aus der Pumpe rann, ca. 1 Liter pro Motorbetriebsstunde. Vorderhand blieb uns nichts anderes übrig, als jeweils vor der Abfahrt die Motorbilge auszuschöpfen.

Links für weitere Informationen:
www.hammerfest-turist.no/index.php?page_id=1505 whc.unesco.org/en/list/1187 www.hammerfest-turist.no/index.php?page_id=51

Blick zurück nach Westen. Vielleicht wird es morgen schön? 10.07.2008, Hammerfest - Havøysund, 39.8 sm.
Wetter: Bedeckt, später bewölkt und wieder einmal Sonne; SW 2-4bf.

Den grössten Teil dieser Strecke segelten wir, wenn auch nur sehr langsam. Unangenehm waren vor allem die Kreuzwellen, d.h. Wellen aus zwei verschiedenen Richtungen, es schüttelte uns manchmal recht heftig, und der Wind war meist zu schwach, um das Schiff richtig zu stabilisieren. Aber immerhin, wir sahen wieder einmal die Sonne und wärmten uns etwas daran.
Die Route führte zuerst um die Insel Melöya herum, ein riesiger Komplex mit Gastanks und Leitungen und grossen Hafenpieren für die Gastankschiffe. Auf der Seekarte war auch ersichtlich, dass eine Gaspipline hierherführte; offenbar wurde hier das Gas gereinigt und komprimiert.
Die Insel Havöy ist durch einen engen Sund vom Festland getrennt und über eine 23 m hohe Brücke verbunden. Die Gezeiten waren gerade richtig für uns, mit 3 Knoten Strom in der richtigen Richtung wurden wir durch diesen Sund geschwemmt. Ein richtiger Gästesteg gibt es in Havöysund nicht, wir machten an einem Schwimmsteg neben Fischerbooten fest. Später fanden wir doch noch einen kleinen Schwimmsteg vor dem Hotel, aber dieser war eh schon besetzt. Beim abendlichen Spaziergang durch dieses abgelegene Dorf (mittlerweile schon weit über dem 70. Breitengrad) sahen wir die Windgeneratoren auf der Insel, wohl nicht aus der Nähe, sie waren aber unübersehbar und gem. Führer der nördlichste Windpark der Welt. Weitere Info beim Link (sehr schöne WebSite).

Links für weitere Informationen:
www.masoy.kommune.no/index.php?id=111028

Nordkapp von unten und von Norden gesehen. 11.07.2008, Havøysund - Skarsvåg (Nordkapp), 38.6 sm.
Wetter: Meist SW 3bf (von hinten!), bewölkt, aber auch ein paar Sonnenstrahlen.

Nordkapp erreicht und umrundet!
Bei recht gutem Wetter und genügend Wind - am Anfang sogar so stark, dass wir reffen mussten - konnten wir das Nordkapp umrunden. Der Wind kam genau von hinten, und weil auch die Wellen aus verschiedenen Richtungen kamen (unter anderem eine hohe Dünung aus Norden) mussten wir vor dem Wind kreuzen. Bei den vorhandenen Winden gabs aber nur gerade einen Wendewinkel von 120 Grad. So mussten wir recht weit nördlicher als das Nordkapp Anlauf holen, damit wir es aussen umrunden konnten. Der Blick mit dem Fernglas auf das 300 m hohe Nordkapp liess erahnen, dass nicht so viele Leute oben die Aussicht 'genossen'.
In Skarsvåg, wohl der nördlichste Fischerhafen der Welt gerade unter dem Nordkapp, reichte es für einen Spaziergang, aber viel gab es hier nicht zu sehen.

Links für weitere Informationen:
www.finnmark.com www.nordkapp.no www.nordkapp.no/skarsvaag.52482.de.html

In Måsøy Østervågen sind wir wieder einmal das einzige Boot weit und breit. Im Hintergrund die Insel Mageröy (mit dem Nordkapp, nicht sichtbar von hier). 12.07.2008, Skarsvåg - Måsøy Østervågen, 44.7 sm.
Wetter: Nördliche Winde um 3bf, später 1-2bf; bewölkt mit Sonne.

Bei sehr schönem Wetter konnten wir die Insel Mageröy (die das Nordkapp bildet) fertig umrunden und dann von Osten an Honnigsvaag vorbei segeln. Beim Sund, der Mageröy vom Festland trennt, hatten wir zum Glück wieder den richtigen Gezeitenstrom, der uns unterstützte. Doch bald hatten wir keinen Wind mehr, und beim Rest der Strecke bis Måsøy musste uns der Motor helfen.
Auch hier war Elisabeth und ihre Crew erfolglos beim Fischen.
Im Hafen Måsøy fanden wir einen ganz leeren Schwimmsteg und nur wenige Fischerboote in der Hafenbucht. Das Fischen scheint hier in diesem Ort nicht mehr so wichtig zu sein, oder dann konzentriert auf die Dorschfischerei im Februar und März.
Claudia machte einen Spaziergang ins Dorf und erzählte uns später, dass ein grösseres Dorffest im Gange war, wo sich offensichtlich alle Dorfbewohner trafen.
Toni fiel eine Zahnplombe raus. Ein riesiges Loch mit scharfen Zahnresten behindern beim Essen.

Bei schönstem Wetter (und auch etwas Wind zwischendurch) fahren wir durch die Inselwelt Richtung Hammerfest nach Süden. 13.07.2008, Måsøy - Hammerfest, 46.9 sm.
Wetter: Nördliche Winde, meist 1-2bf; meist sonnig bei leichter Bewölkung.

Der Wetterbericht auf www.yr.no sagte uns, dass wir heute gar keine Winde hätten. Von Måsøy bis zum Sund bei Havøy konnten wir etwas segeln, der Wind reichte gerade dazu, und er wehte zum Teil auch aus der richtigen Richtung. Aber nach dem Sund (den richtigen Strom hatten wir abgewartet) war es fertig mit Wind. Zwischendurch probierten wir es mit dem Blister, aber immer wieder brauchten wir den Motor. Am Schluss hatten wir aber doch 17 Meilen gesegelt.
Die Frauencrew versuchte zu fischen, aber erst am zweiten Ort war sie erfolgreich.
Die Anlegemöglichkeiten in Hammerfest waren alle schon besetzt, teils durch Segelboote, teils durch Fischer. So legten wir an einem riesigen holländischen Segelschiff längs an. Das Schiff war so lang, dass wir fürs Festmachen nur seine hinteren beiden Klampen benötigten. Der Skipper erzählte, dass er nun in 6 Wochen von Holland raufgesegelt sei und noch nach Spitzbergen wolle. Bis vor kurzem war es aber nicht möglich, da Treibeis von Norden die Buchten und auch die Ueberfahrt nach Spitzbergen verunmöglichte (diese Meldung hatten wir auch im Funk mitbekommen).
Herrliches Duschen: nach einer Woche ohne Duschen leisteten wir uns im Hotel eine gründliche und lange Dusche.

Links für weitere Informationen:
www.hammerfest-turist.no/index.php?page_id=1505

Elisabeth war beim Fischen wieder einmal erfolgreich, und die Möven verfolgen uns wie wenn wir ein Fischerboot wären. 14.07.2008, Hammerfest - Ankerbucht Indre Lokkafjorden, 47.2 sm.
Wetter: Bewölkt, Winde aus NE und W, zwischen 0 und 5bf, am Abend Nebel.

Trotz frühem Aufstehen konnten wir Hammerfest erst gegen 13 Uhr verlassen. Zuerst versuchte Toni, einen Termin beim Zahnarzt zu erhalten, dazu brauchte es auch verschiedene Auskünfte und eine lange Wanderung zum Spital - allerdings alles vergeblich, kein Termin: in Tromsö versuchen! Und Wasser bunkern mussten wir zuerst noch, aber der Wasserhahn am Gästesteg war für unseren Schlauch zu weit weg, erst im Fischerhafen konnten wir (mit einem riesigen Schlauch) den Tank wieder füllen.
Wir versuchten so viel wie möglich zu segeln, auch unter Blister, aber immer wieder mussten wir den Motor zu Hilfe nehmen. Der Wind wechselte von 1bf bis zu 5bf, und einmal hatten wir Probleme, den Blister bei böigen 5 bf wieder herunterzunehmen. Trotzdem genossen wir es bis zum letzten Augenblick - das Segeln. Vor uns baute sich dann eine dicke Wolkenwand auf, in die wir eintauchen mussten. Mit 5bf kreuzten wir durch den feuchten Nebel den Fjord hinauf, bis wir dann in die geplante Ankerbucht einbiegen konnten. Hier wars dann etwas stiller, und der Nebel reichte nicht bis zum Wasser. Nach dem zweiten Versuch hielt der Anker genügend fest, und wir konnten die Rentier-Herde am Ufer beobachten. Allerdings wars mittlerweile 23 Uhr geworden, zum Glück immer noch taghell.
An einem geeigneten Ort unterwegs liess Elisabeth und Kathrin die Fischerhaken ins Wasser, und in kürzester Zeit waren alle 5 Haken mit je einem Fisch (wie immer Seelachs) besetzt. Die Möven kannten offenbar diesen Ort bereits, denn diese waren schon da und warteten auf das Rüsten der Fische.
Unter dem folgenden Link gibts audiovisuelle Informationen zur Samen-Kultur.

Links für weitere Informationen:
www.samitour.no/deutsch/index.html

Nach dem Gewitter Blick unter den Wolken durch nach Süden. 15.07.2008, Indre Lokkafjorden - Seglvika, 45.2 sm.
Wetter: Wenig Wind aus wechselnden Richtungen, meist schön; am Nachmittag Gewitter mit Böen.

Heute standen wir nicht sehr früh auf. Der Ankeralarm liess uns in Ruhe, erst nach 10 Uhr waren wir bereit, weiterzusegeln. Sobald wir aus der Bucht draussen waren, konnten wir auch tatsächlich segeln, im Stjernfjorden ging es wieder nach Nordwesten, am Oeksfjorden vorbei, mit Sicht auf den Gletscher, den wir später auf der anderen Seite der Berge besuchen wollten. Leider hielt der Wind nicht lange hin, unter Maschine ging es weiter um die Insel Silda herum bis in den grossen Sund vor Hasvik und Loppa. Unterwegs konnten wir einen Seeadler beobachten.
Wir konnten schön zuschauen, wie sich in den Bergen ein grösseres Gewitter zusammenbraute, so richtig mit Blitz, Donner und schwarzen Wolken. Auf der Höhe der Insel Litle Loppa erwischten wir dann auch noch einen Ausläufer davon mit allem, was dazugehört: Dicke schwere Regentropfen und drehende Fallwinde mit unterschiedlichsten Stärken. Die letzten Meilen bis zum Hafen hatte es dann gar keinen Wind, aber Regen.
Der Hafen war eigentlich nur eine Schutzmole und dahinter ein guter Sandgrund, an der Mole und an Bojen einige wenige Fischerboote. Wir ankerten mitten im Hafenbecken, der Anker hielt perfekt auf Anhieb, schön ausgerichtet auf die voraussichtliche Windrichtung während der Nacht mit genügend Schwojkreis, um nicht in die Bojenketten zu geraten. Wieder ein langer Tag vorbei, aber Elisabeth hatte das Nachtessen schon vorbereitet und während der Fahrt gekocht, so konnten wir, sobald der Anker fest war, uns an den Tisch setzen und essen.

Links für weitere Informationen:
www.seglvik.no/Bilder.htm

Zuhinterst im Jøkelenfjorden sehen wir den Øksfjordjøkelen, den einzigen Gletscher Norwegens, der direkt ins Meer kalbt. 16.07.2008, Seglvika - Skjervøy, 50.8 sm.
Wetter: N-, E- und W-Winde zwischen 1 und 6 bf; am Morgen starker Regen, später bedeckt.

In der Nacht drehte der Wind, und wir schwojten auf die andere Seite des Ankers. Der Ankeralarm ging um halb Fünf los, aber der Anker hielt in diesem sandigen Grund gut. Nach der Kontrolle konnten wir nochmals etwas schlafen.
Es regnete den ganzen Morgen. Aber während den ersten Stunden hatten wir starken Wind, im ersten Reff ging es südwärts zum Jökelfjorden. Hier wollten wir uns den Gletscher ansehen, der einzige vom europäischen Festland, der direkt ins Meer kalbt. Im Fjord hatten wir praktisch keinen Wind, der Rudergänger sass unter dem Windschutz und liess 'Otto' steuern, es regnete immer noch. Zuhinterst im Jøkelenfjorden sahen wir dann den Øksfjordjøkelen, den Gletscher, durch den Nebel scheinen, der Nebel lichtete sich, und wir sahen den Gletscherabbruch. Der Gletscherabbruch lag aber auf rund 300 m Höhe, unten gab's nur gerade ein Firnfeld, das bis zum Meer reichte, allerdings dürfte der Hängegletscher schon ab und zu eine Ladung Eis über das Firnfeld ins Meer spedieren.
Den Fjord hinaus konnten wir teilweise segeln und sahen auch die vom Regenwasser angeschwollenen Bäche. Es hatte aufgehört zu regnen, und der Nebel verzog sich. Am Schluss, vor Skjervøy, konnten wir nochmals die Segel setzen. Gegen 21 Uhr machten wir fest am Gästesteg.

Aus dem Hafen von Nordeidet sieht man über den Ullsteinfjord die hohen Lyngen-Berge im Abendlicht. 17.07.2008, Skjervøy - Nordeidet (Reinøya), 37.7 sm.
Wetter: Bedeckt mit Regenschauer, am Abend etwas Sonne; schwache Winde aus NE und SW!

Heute legten wir erst gegen halb zwölf ab. Vorher - nach dem Ausschlafen - machten wir noch individuell Sightseeing und Einkäufe im Städtchen. Zu Beginn hatte es blauen Himmel und die Sonne schien, später war der Himmel bedeckt. Vor allem hatten wir praktisch keinen Wind, unter Motor ging es Richtung Südwest. Am späteren Abend erreichten wir den Fischerhafen Vannvaag, dieser schien uns aber nicht geeignet für eine Übernachtung. Wir fuhren weiter nach Nordeidet, ein Hafen, der mit zwei grossen Molen eine geschützte 'Ankerbucht' bildete. Am Schwimmsteg der Einheimischen hatte es an der Aussenseite noch einen Platz frei, wo wir festmachten. Allerdings mussten wir auf die Ketten achten, mit denen der Schwimmsteg festgemacht war.
Nach dem Nachtessen - mittlerweile war es wieder schön - machten wir einen Spaziergang um die Hafenbucht zur Pier mit den Fischereihäusern und bestaunten die schöne Aussicht über den Fjord zu den Bergen der Halbinsel Lyngen.

Wieder im Ullsteinfjord, diesmal ohne Sonne Blick auf die wolkenverhangnen Lyngenberge. 18.07.2008, Nordeidet (Reinøya) - Tromsø, 28.8 sm.
Wetter: Grau, am Morgen Regen; kein Wind.

In der Nacht und am Morgen regnete es, die schöne Aussicht von gestern war von Nebel und Wolken verhüllt. Ohne Wind und unter Motor gings Tromsø entgegen. Unterwegs im Grötsundet gab es noch eine (erfolgreiche) Gelegenheit zu fischen. Zu Segeln gab es nicht viel, aber wir nutzten diese: 4 Meilen (von 29) konnten wir trotzdem segeln. Kurz nördlich vor Tromsø fuhren wir noch in die Marina, um zu tanken. Diesmal hatten wir mehr Diesel verbraucht als in den frühreren Etappen, auch kein Wunder bei diesen Schwachwindverhältnissen.
In Tromsø fanden wir einen guten Platz am Gästesteg. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Aufräumen und gründlichem Reinigen des Schiffs (vor allem aussen abspritzen und putzen). Am Abend gingen wir wieder einmal auswärts essen, in einem Restaurant gerade am Hafen.

Tromsø, der Gästehafen hinter dem Hotel Rica. (Bild Erich) 19.07.2008, Tromsø - Tromsø, 0 sm.
Wetter: Regnerisch und bedeckt, am frühen Morgen und am späten Abend Sonne.

An diesem Tag ereignete sich viel: Zahnarztsuche und Zahnarztbesuch von Toni für Einfügen der ausgefallenen Plombe, Schiffsreinigung, Claudia, Kathrin und Elisabeth besuchen das Polarmuseum, Kathrin besteigt mit Erich und Markus Tromsös Hausberg Fjellet, Einkauf im Center, Verabschiedung von Claudia (sie macht vor der Heimkehr noch einen Besuch im Abisko-Nationalpark), Begrüssung der neuen Crew (Erich und Markus) und eine erste Einführung auf dem Schiff, Internet-Update der Daten, usw.
Es blieb fast gar keine Zeit übrig, um etwas Ferien zu haben.

Links für weitere Informationen:
www.polarmuseum.no www.destinasjontromso.no/german/ www.visittromso.no/

 

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weitere Links: www.visittroms.no www.visittromso.no www.destinasjontromso.no www.hammerfest-turist.no www.finnmark.com www.nordkapp.no

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